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Nichtehelichengesetz – Wikipedia

Nichtehelichengesetz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Basisdaten
Titel: Gesetz über die rechtliche Stellung
der nichtehelichen Kinder
Kurztitel: Nichtehelichengesetz
Abkürzung: NEhelG
Art: Bundesgesetz
Geltungsbereich: Bundesrepublik Deutschland
Rechtsmaterie: Familienrecht
FNA: 404-18
Datum des Gesetzes: 19. August 1969 (BGBl. I S. 1243)
Inkrafttreten am: 1. Juli 1970
Letzte Änderung durch: Artikel 141 des Gesetzes vom
19. April 2006 (BGBl. I S. 866, 884)
Inkrafttreten der
letzten Änderung:
25. April 2006
Art. 210 G vom 19. April 2006
Bitte beachte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung!

Das Nichtehelichengesetz war eines der großen Reformprojekte der sozialliberalen Koalition unter Bundeskanzler Willy Brandt. Es sollte die Ungleichheiten zwischen ehelichen und unehelichen Kindern beseitigen. Es handelte sich um ein Artikelgesetz, durch das das vierte Buch des BGB (Familienrecht) sowie zahlreiche andere Gesetze geändert wurden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entstehung

Seine Verabschiedung war jedoch durch das Bundesverfassungsgericht erzwungen worden, das mit seiner Entscheidung vom 29. Januar 1969 (BVerfGE 25, 167) [1] dem Gesetzgeber eine Frist bis zum Ende der Legislaturperiode im Sommer 1969 gesetzt hatte. Grundlage war Art. 6 Abs. 5 des Grundgesetzes mit seiner Aufforderung an den Gesetzgeber, nichtehelichen Kindern die gleichen Entwicklungsbedingungen wie ehelichen Kindern zu schaffen.

Die Umsetzung dieses Gebots durch den Gesetzgeber war allerdings unvollkommen. Zwar beseitigte das Nichtehelichengesetz die seit 1900 gültige Regelung des BGB, wonach ein uneheliches Kind und dessen Vater als nicht verwandt galten.

Durch das NEhelG wurden erstmalig biologische und rechtliche Verwandtschaft zwischen dem nichtehelichen Kind und seinem Vater miteinander in Einklang gebracht. Die Mehrverkehrseinrede konnte eine gerichtliche Vaterschaftsfeststellung nicht mehr blockieren

Mit der Begründung der rechtlichen Verwandtschaft wurde zugleich auch eine Änderung des Erbrechts notwendig, das ja bisher zwischen Vater und seinem nichtehelichen Kind nicht bestand. Zwar konnte sich der Gesetzgeber zu einer völligen Gleichstellung ehelicher und nichtehelicher Kinder im Erbrecht nicht durchringen, er beseitigte aber zumindest die finanzielle Benachteiligung des nichtehelichen Kindes durch die Einführung eines Erbersatzanspruchs, der wertgleich mit dem Erbanspruch war, jedoch eine Beteiligung des nichtehelichen Kindes an der Erbengemeinschaft nach dem verstorbenen Vater ausschloss.

Als Ausgleich für diese Benachteiligung erhielt das nichteheliche Kind jedoch eine Bevorzugung gegenüber dem ehelichen Kind durch die Möglichkeit des vorzeitigen Erbausgleichs (bereits zu Lebzeiten des Vaters, vergleichbar dem Erbverzicht). Dieser konnte notariell beurkundet, zwischen Vater und Kind vereinbart oder vom Kind eingeklagt werden. Erst zum 1. Juli 1998 wurden erbrechtlich diese Kinder völlig gleich gestellt. Dies gilt jedoch bis heute nur für Kinder, die nach dem Inkrafttreten des Grundgesetzes am 1. Juli 1949 geboren wurden [2]

Verbessert wurden das Recht der Vaterschaftsfeststellung und Vaterschaftsanerkennung und das Kindesunterhaltsrecht, das den Mindestunterhalt in Form des sog. Regelunterhalts außerdem in einem vereinfachten Verfahren durchsetzen konnte.

Schlechter gestellt blieb das Kind jedoch beim Sorgerecht, das der Mutter zugewiesen wurde, eingeschränkt durch die mit der Geburt des nichtehelichen Kindes eintretende Amtspflegschaft des Jugendamtes. Der Vater konnte zwar sein nichteheliches Kind für ehelich erklären oder adoptieren, wenn die Mutter zustimmte, jedoch mit der Folge, dass er dann allein das Sorgerecht erhielt und die Mutter das Sorgerecht verlor. Wollten die Eltern ihr Sorgerecht gemeinsam ausüben, mussten sie heiraten, andernfalls gab es immer nur das Sorgerecht eines Elternteils, regelmäßig der Mutter. Auch diese Regelung wurde 1998 durch die Möglichkeit zur gemeinsamen Sorgeerklärung aufgehoben.

Persönliche Beziehungen des Vaters zu seinem nichtehelichen Kind beschränkten sich auf ein Auskunftsrecht gegenüber der Mutter über die persönlichen Verhältnisse des Kindes und auf ein Umgangsrecht, das er aber gegen den Willen der Mutter nur dann durchsetzen konnte, wenn der Nachweis gelang, dass dieser Umgang dem Wohl des Kindes diene. Dies macht deutlich, dass zwar die stärkste Diskriminierung des nichtehelichen Kindes mit dem Nichtehelichengesetz beseitigt war, dass aber dem verfassungsrechtlichen Gebot der Gleichbehandlung von nichtehelichen und ehelichen Kindern keineswegs genüge getan war. Diese Gleichstellung erfolgte erst durch das Kindschaftsrechtsreformgesetz zum 1. Juli 1998 (nachdem in der DDR die Gleichstellung ehelicher und unehelicher Kinder bereits 1950 erfolgt war).

[Bearbeiten] Quellen

  1. BVerfG-Entscheidung vom 29.1.1969, BVerfGE 25. 167
  2. Entscheidung des BVerfG vom 20. November 2003 - 1 BvR 2257/03 -

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

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