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Nasriden – Wikipedia

Nasriden

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Nasriden war eine maurische Dynastie des Nasridenreiches in Granada (1237–1492).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Anfänge

Nach der Schlacht bei Las Navas de Tolosa (1212) begann die Auflösung der almohadischen Herrschaft in Andalusien/al-Andalus. Mit dem Aufstand des Ibn Hud bei Murcia und dessen Ausweitung auf ganz Andalusien brach das Regime der Almohaden endgültig zusammen. Allerdings konnte Ibn Hud das Land nicht gegen Kastilien und León verteidigen. 1230 und 1231 erlitt er mehrere Niederlagen und musste Tribute an die Christen entrichten.

Zu diesem Zeitpunkt (1232) ließ sich Muhammad I. ibn Nasr (1232–1272) in Arjona zum Sultan ausrufen und konnte bald auch die Kontrolle über Granada, Almería und Málaga erringen. 1237 gründete er das Nasridenreich von Granada. 1245 musste aber auch er die Lehnshoheit von Kastilien anerkennen. Bis zu seinem Tod konnte Muhammad I. ibn Nasr das Sultanat von Granada konsolidieren und durch die Aufnahme muslimischer Flüchtlinge auch die Wirtschaft beleben. Der Schutz durch die Gebirge und das Ausspielen der christlichen Königreiche Kastilien und Aragon gegeneinander trugen wesentlich zur Sicherung des Reiches bei.

Unter Muhammad II. al-Faqih (1272–1302) begannen die Meriniden von Marokko Truppen nach Andalusien zu schicken, so dass die Nasriden die Meriniden als Oberherren anerkennen mussten. Erst 1340 wurden die Meriniden von Kastilien in der Schlacht am Salado entscheidend geschlagen und mussten sich nach Afrika zurückziehen. Von nun an konnten die Nasriden im Kampf gegen Kastilien keine Unterstützung aus Nordafrika mehr erwarten. Wirtschaftlich geriet das Reich in die Abhängigkeit von Aragón und Genua, die den Außenhandel des Sultanats über Almeria und Málaga kontrollierten.

[Bearbeiten] Höhepunkt

Das Sultanat Granada erreichte seinen wirtschaftlichen und kulturellen Höhepunkt unter Yusuf I. (1333–1354) und Muhammad V. (1354–1391). In dieser Zeit konnten die Nasriden die Kontrolle über die Meerenge von Gibraltar zurückgewinnen und den Handel ausweiten. Gleichzeitig wurde Granada stark ausgebaut und es wurden mehrere Paläste in der Alhambra, u.a. der Löwenhof, errichtet.

[Bearbeiten] Niedergang

Im 15. Jahrhundert begann der Niedergang des Sultanats, als mehrere Sippen um die Macht im Reich kämpften. Auch wenn einige Angriffe Kastiliens abgewehrt werden konnten, ging Gibraltar 1462 endgültig verloren. Zwar konnte das Reich unter Abu l-Hasan Ali (1464–1482) zeitweise wieder befriedet und konsolidiert werden, doch gewann Kastilien nach der Vereinigung mit Aragón 1479 ein erdrückendes Übergewicht. 1485 begann das vereinigte Spanien mit der systematischen Eroberung des Sultanats, während die Muslime ihre Kräfte in einem Bürgerkrieg erschöpften. Granada musste 1492 kapitulieren. Dies bedeutete das Ende der muslimischen Staatlichkeit auf der Iberischen Halbinsel.

In der Kapitulationsvereinbarung bekamen die Muslime zwar Religionsfreiheit zugesichert, doch wanderte die politische, wirtschaftliche und religiöse Führungsschicht nach Afrika aus. Die restlichen, teilweise zwangsbekehrten, Muslime wurden nach Aufständen in Granada (1499 und 1569–1571) aus Spanien ausgewiesen (1609, 1611).

[Bearbeiten] Herrscherliste

[Bearbeiten] Literatur

  • Ulrich Haarmann: Geschichte der Arabischen Welt. C.H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-38113-8
  • Peer Schmidt (Hrsg.): Kleine Geschichte Spaniens. Reclam, Stuttgart 2002, ISBN 3-15-017039-7
  • Rachel Arié: L’Espagne au Temps des Nasrides (1232-1492). Paris 1973 (Doktorarbeit an der Sorbonne)

[Bearbeiten] Weblinks


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