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Mr. Bungle – Wikipedia

Mr. Bungle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Mr. Bungle ist eine Avantgarde-Band, die sich 1985 in Eureka/Kalifornien um den Sänger Mike Patton, den Gitarristen Trey Spruance, den Bassisten Trevor Dunn und den Schlagzeuger Jed Watts formierte. Ihren Namen erhielt die Band durch einen Kurzfilm, der in den früheren Folgen der "Pee Wee Herman Show" zu sehen war. Der Film handelte von einem unhygienischen, anstandslosen Clown, der den High-School-Schülern demonstrierte, wie man sich auf keinen Fall zu benehmen habe. Erst später erfuhr die Band, dass der Name "Mr. Bungle" auch im Pornofilm "Sharon's Sex Party" zu finden war.

[Bearbeiten] Werdegang

Live-Auftritt von Mr. Bungle
Live-Auftritt von Mr. Bungle

1986 brachten Mr. Bungle ihr erstes Demo-Tape "The Raging Wrath of the Easter Bunny" heraus, dessen Musik zwar noch Metal-lastiger war, aber schon erste Einsätze eines Saxophons, Bongos und verschieden anderer Instrumente zeigte.

Im darauffolgendem Jahr brachte die Band ihr zweites Demo-Tape "Bowel of Chiley", das musikalisch durch einen Mix aus Ska, Swing und Funk eine andere Richtung einschlug. Kurz darauf wurde der Drummer Jed Watts durch Hans Wagner ersetzt und die Band erhielt Verstärkung durch die Horn-Spieler Scott Fritz und Theo Lengyel.

1988 brachte die Band ihr drittes Demo-Tape "Goddammit I Love America!" heraus, das musikalisch an seinem Vorgänger anknüpfte. Zwei der Sieben Tracks wurden auf ihrem ersten Major Label Release übernommen.

1989 kam ihr letztes Demo-Tape "OU818" vor ihrem Major Label Release heraus und Danny Heifez trat als neuer Schlagzeuger und Bar McKinnon als Tenor-Saxophonist der Band bei. Stilistisch veränderte sich die Musik, in dem der Ska-Einfluss etwas zurücktrat und mehr Betonung auf schnelle, musikalische Wechsel gelegt wurde. Die Hälfte der Tracks sollten später auf ihrer ersten Platte "Mr. Bungle" zu finden sein.

Am 13. August 1991 veröffentlichte die Band ihr erstes Album "Mr. Bungle", produziert von John Zorn, auf Warner Bros Records. Musikalisch wurde auf diesem Album an seinem Vorgänger angeknüpft, wenn auch wesentlich ausgearbeiteter. Ruhige, keyboard-untermalte Passagen wechseln hier abrupt auf schrägen, schnellen Funk, Dub und Metal, die durch die abgedrehten vocalen Geräusche und das breite Gesangsspektrum von Mike Patton untermalt werden. Dazwischen finden sich einige Audiosequenzen, darunter auch eine Einspielung aus einer Szene von "Sharon's Sex Party". Eine Tour durch Nord-Amerika folgte daraufhin

Nach dem ersten Album vergingen vier Jahre, in denen sich die Bandmitglieder unter anderem ihren Side-Projects widmeten, bis sie im Oktober 1995 mit ihrem neuen Album "Disco Volante" zurückmeldeten. Auf diesem Album erweiterten sie ihr musikalisches Spektrum um ein Vielfaches, indem sie hier Einflüsse aus Jazz, Death Metal, Techno, Punk und Tango - um nur ein paar zu nennen - in einer progressiven Fusion zusammen- und wieder auseinander laufen ließen. Das Album eröffnet gegengüber den weiteren Veröffentlichungen der Band ein erhöhtes Tempo und gesteigerte Virtuosität. Sowohl der Einfluss von John Zorn als auch jener der Filmindustrie fließen deutlich in die musikalische Gestaltung des Albums ein. Die Stücke erweisen sich als überaus komplex und obschon sich keine Improvisationen finden, entlehnt sich die Melange aus Lärm und Musik stets einer Mixtur aus Free Jazz und diversen Bereichen des Metals.

Der Veröffentlichung folgte eine ausgedehnte Tour, die den Gast-Perkussionisten William Winant beinhaltete, durch Nord-Amerika, Europa, Australien und endete schließlich mit zwei Shows in San Francisco.

Wieder vergingen vier Jahre bis die Band im Juli 1999 ihr neuestes Album "California" herausbrachte. Theo Lengyel sollte auf dieser Platte aufgrund "kreativer Differenzen" keine Rolle mehr spielen. Ihrem kreativen Engagement wurde die Band auch auf dieser Platte gerecht, auch wenn sie sich wesentlich gemäßigter und gebändigter präsentiert. Einige Lieder lassen sich durchaus in die Easy-Listening-Sparte räumen, wobei bei anderen Liedern der Geist der "Disco Volante" wieder durchschimmert, ohne jedoch auf dessen extremen Tauchgang zu gehen.

Nachdem längere Zeit das Gerücht um die Auflösung der Band kursierte, wurden sie im Dezember 2004 offiziell bestätigt. Die einzelnen Bandmitglieder widmen sich derzeit ihren Seitenprojekten. Mike Patton und Trevor Dunn gründeten 1999 zusammen mit Buzz Osbourne von den Melvins und Dave Lombardo von Slayer die Band Fantômas.

[Bearbeiten] Diskographie (Alben)

  • The Raging Wrath of the Easter Bunny, erschienen 1986
  • Bowel of Chiley, erschienen 1987
  • Goddammit I Love America, erschienen 1988
  • OU818, erschienen 1989
  • Mr. Bungle, erschienen am 13. August 1991
  • Disco Volante, erschienen am 10. Oktober 1995
  • California, erschienen am 13. Juli 1999

[Bearbeiten] Weblinks


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