Monocoque
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Ein Monocoque (frz.) ist eine in einschaliger Bauweise gefertigte tragende Struktur eines Fahrzeugs. Dabei nimmt die weitgehend geschlossene Außenhaut die meisten angreifenden Kräfte auf. Monocoques sind leicht und verwindungssteif, jedoch aufwändig zu fertigen.
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[Bearbeiten] Flugzeuge
Im Flugzeugbau wird die Monocoque-Bauweise dadurch definiert, dass sämtliche Versteifungselemente (Spanten, Längsträger) direkt mit der Außenhaut verbunden sind. Diese Bauweise wird im Flugzeugbau nicht mehr durchgängig verwendet, da es mittlerweile leichtere und reparaturfreundlichere Bauweisen gibt.
Eines der ersten Monocoques wurde 1931 aus Sperrholz für die Gribowski G-8 gebaut.
[Bearbeiten] Automobile

In den Anfängen des Formel-Rennsports fertigte man diese Fahrerzellen der Monoposti aus Leichtmetall, also in der Regel Aluminium, oder mit Beginn der eigentlichen Monocoque-Bauweise in den frühen 1980er Jahren aus Kevlar, Kohlefaser und ähnlichen Verbundstoffen.
Die drei Konstrukteure, die um 1981 diese Bauweise am schnellsten entwickelten, waren die Engländer John Barnard bei McLaren und Colin Chapman bei Lotus sowie der Österreicher Gustav Brunner für ATS, der als erster ein unverkleidetes Kohlefaser-Monocoque entwickelte. Bis Mitte der 1980er-Jahre hielten nur noch wenige Teams aus Kostengründen an der einst verbreiteten Bauweise aus miteinander vernieteten oder verklebten Aluminiumblechen fest (die wiederum im Verlauf der 60er/70er Jahre die Rohrrahmen-Chassis abgelöst hatten), obwohl die neue Bauweise eine erhebliche Gewichtsersparnis versprach und dem gesteigerten Sicherheitsbedürfnis nach den tödlichen Unfällen eines Gilles Villeneuve, Elio de Angelis oder des weniger bekannten Ricardo Paletti Rechnung trug.
Diese Bauweise setzte sich aus Sicherheitsgründen auch in den untergeordneten Formel-Serien wie der Formel 3, der Formel 3000 sowie der in den USA vergleichbaren IndyCar- bzw. ChampCar-Serie durch. Ebenso hat diese Bauweise im Sportwagenbereich und in einigen Tourenwagenrennserien wie beispielsweise der DTM (Deutsche Tourenwagen Masters) Einzug gehalten.
[Bearbeiten] Motorräder
Bei Motorrädern spricht man von Monocoquebauweise, wenn Tank und Airbox in den Rahmen integriert sind. Vorteilen bei Gewicht, Abmessungen und Steifigkeit stehen Nachteile bei Wartungsfreundlichkeit und Vibrationsdämpfung entgegen. Die Kawasaki ZX-12R und Kawasaki ZZR 1400 sind die einzigen Serien-Motorräder dieser Art (Stand: September 2007).[1]
[Bearbeiten] Fahrräder
Fahrradrahmen werden als Monocoque bezeichnet, wenn sie nicht aus einzelnen Rohren, sondern aus Blech oder kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff bestehen.
[Bearbeiten] Literatur
- ↑ Werner Koch, Benny Wilbers: Neue Fahrwerkstechnik im Detail. Wilbers Products GmbH, ISBN 3-929534-17-7