monks - the transatlantic feedback
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel: | monks - the transatlantic feedback |
Produktionsland: | Deutschland, USA, Spanien |
Erscheinungsjahr: | 2006 |
Länge (PAL-DVD): | 100 Minuten |
Originalsprache: | deutsch und englisch |
Altersfreigabe: | FSK ab 6 [1] |
Stab | |
Regie: | Dietmar Post und Lucía Palacios |
Drehbuch: | Dietmar Post und Lucía Palacios |
Produktion: | play loud! productions Dietmar Post und Lucía Palacios |
Musik: | (Soundtrack/Tribute Record) silver monk time featuring The Monks, Jon Spencer, Solex, Fehlfarben, Goldenen Zitronen, The Gossip, International Noise Conspiracy, Alexander Hacke, Mouse on Mars, the Fall, Faust, Charles Wilp, The Monks, Michaela Melian, Jason Forrest, F.S.K., Doc Schoko, Barbara Manning, Floating di Morel, S.Y.P.H., 27#11, The Raincoats, Silver Apples, Singapore Sling, Mense Reents, The Havletones, Cycle, The 5.6.7.8's, Gudrun Gut, Alec Empire, Psychic TV3, Alan Vega, Chicks on Speed, Nista Nije Nista |
Kamera: | Dietmar Post und Lucía Palacios |
Schnitt: | Dieter Jaufmann und Karl-W. Huelsenbeck |
Besetzung | |
|
monks - the transatlantic feedback ist ein Film des Regie- und Produzentenpaares Dietmar Post (Deutschland/USA) und Lucía Palacios (Spanien/Deutschland), gedreht zwischen den Jahren 1997 und 2002 in den USA und Deutschland. 2008 wurden die beiden Filmemacher nach vielen anderen Preisen mit dem renommierten Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
In dem Musik-Dokumentarfilm geht es um die legendäre, stilbildende Beat-Band „The Monks“, über die „Rolling Stone“ schrieb: „Bis heute gibt es nichts in Kunst, Rock, Punk- oder Nut-Rock, das der verrückten konzeptuellen Strenge des Images der Monks und dem rohen, Avant-Biergarten-Sound der einzigen LP der Gruppe 'Black Monk Time' nahe kommt.“
Mitte der 1960er Jahre kam es in der Bundesrepublik zu einem einzigartigen deutschamerikanischen Kulturaustausch: Fünf dort lebende, amerikanische Ex-Soldaten, die während ihrer Militärzeit eine Beat-Band gegründet hatten, trafen auf zwei deutsche Künstler und Beat-Fans. Gemeinsam entwarfen sie ein Band-Konzept, das mit dem gängigen Bild des Beat brach: Die „Monks“ schnitten sich die Haare kurz, rasierten sich Tonsuren und trugen anstelle von Krawatten Galgenstricke um den Hals. Ihre Musik war minimalistisch und aggressiv, ihre Texte ironisch und radikal, ihre Ästhetik provokant und dadaistisch. Die besondere Situation zwischen Adenauer-Politik und Vietnamkrieg, amerikanischer Pop- und wachsender westdeutscher Gegenkultur manifestierte sich in den radikalen Anti-Kriegsliedern der Monks und der eigenwilligen Melange aus anglo-amerikanischem Pop und deutscher Avantgarde.
Heute gelten die "Monks" als Wegbereiter diverser moderner Musikströmungen; Bands wie Faust, Can, Amon Düül oder Kraftwerk sowie verschiedene Protagonisten des Punk können als ihre direkten Nachfahren angesehen werden. Aus den persönlichen Erinnerungen der fünf Musiker und umfangreichem Archivmaterial rekonstruierten die Dokumentarfilmer Dietmar Post und Lucía Palacios diesen besonderen Moment deutsch-amerikanischer Zeit- und Popgeschichte.
[Bearbeiten] Kritiken
"Es ist nicht bloß das Kleine an diesem Film, das Abseitige, dass monks - the transatlantic feedback so groß werden ließ. Nicht bloß das subkulturelle Kapital, dieses coole Wissen um eine Fußnote der Popgeschichte. Es ist vielmehr das nonchalante Talent, aus der individuellen Erzählung von fünf in Deutschland gestrandeten GIs und ihrem kurzen Ausflug in das Hinterland der Hitparaden eine Parabel für die emanzipatorische Energie einer Epoche zu machen." (Aus der Begründung der Jury des Adolf-Grimme Preises 2008) [2]
Der berühmte New Yorker Kritiker und John Cage-Fachmann Richard Kostelanetz vergleicht monks - the transatlantic feedback mit dem epochalen Film "Comedian Harmonists" (1976) von Eberhard Fechner:
"The theme is that guys who look interchangeable at the beginning of the film become individuals by its end. (...) The retrospective structure of Comedian Harmonists influenced not only a flaccid extended documentary about the Mamas & the Papas broadcast frequently over public television (the title of which I can’t remember), but also a more remarkable film portrait I saw recently, also at Goethe House, but thankfully in English, about several American military veterans who in the early 1960s formed in Germany a short-lived proto-punk rock group calling themselves the Monks (and cutting their hair appropriately). Made by Dietmar Post and Lucía Palacios with support from not American but German television, monks - the transatlantic feedback (2006) recalls, likewise through individual interviews decades later, how they came together and fell apart, and the remarkable performances they did in between. [3]
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 2006 - Leeds Film Festival (Publikumsliebling)
- 2006 - Hessischer Filmpreis (Nominierung Bester Dokumentarfilm)
- 2007 - San Francisco Berlin & Beyond Festival (2. Publikumspreis)
- 2007 - Würzburger Filmtage (Publikumspreis Bester Dokumentarfilm)
- 2007 - Milan Doc Festival (Bester Schnitt)
- 2008 - Adolf-Grimme-Preis 2008 (Regie und Buch)
[Bearbeiten] Comeback, erster Auftritt nach 40 Jahren in Deutschland und ein Tribute-Album
Im Zusammenhang mit dem Film erschien auch ein von play loud! initiiertes Doppel-CD-Soundtrack-Album mit dem Titel silver monk time - a tribute to the monks. Dieses Album diente zur weiteren Finanzierung des Films und wurde im Oktober 2006 offiziell in der Berliner Volksbühne vorgestellt. Zu dieser Präsentation wurde der Film erstmals vor einem großen Publikum in Deutschland gezeigt. Danach traten auf Einladung von play loud! productions die Monks das erste Mal nach fast 40 Jahren unter dem frenetischen Jubel einer total überfüllten Volksbühne wieder live in Deutschland auf. Es gab Gastauftritte von Musikern, die auf silver monk time vertreten sind. Mark E. Smith (The Fall), The Raincoats, Schorsch Kamerun (Goldene Zitronen) und Peter Hein (Fehlfarben) feierten gemeinsam mit den Monks deren Comeback. Im Publikum saßen auch einige der ehemaligen Weggefährten der Monks, so u.a. der Kreativ-Manager Walther Niemann, der Tournee-Manager Wolfgang Gluszczewski und der Polydor-Produzent Jimmy Bowien.
Seit dem Abschluss der Dreharbeiten im Jahr 2002 verstarben drei der Protagonisten des Films: 2004 Roger Johnston, der Schlagzeuger der Monks, 2005 Charles Wilp, der versucht hatte die Monks für seine wegweisende Afri-Cola-Werbekampagne zu gewinnen, und 2008 Dave Day Havlicek, der Banjo-Spieler der Monks.
Das Motiv zum Filmposter wurde von dem deutschen Maler Daniel Richter gezeichnet.
[Bearbeiten] Weblinks
- the transatlantic feedback Offizielle Filmhomepage
- monks - the transatlantic feedback (2006) in der Internet Movie Database (englisch)
- silver monk time Soundtrack und Tribute-Album zum Film
- play loud! productions Offizielle Website der Produktionsfirma