Moggio Udinese
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Moggio Udinese | |
---|---|
Staat: | Italien |
Geographische Koordinaten: | 46° 25′ N, 13° 12′ OKoordinaten: 46° 25′ 0″ N, 13° 12′ 0″ O |
Höhe: | 341 m s.l.m. |
Fläche: | 144 km² |
Einwohner: | 1.975 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 15 Einw./km² |
Postleitzahl: | 33015 |
Vorwahl: | 0433 |
ISTAT-Nummer: | 030059 |
Demonym: | Moggesi |
Moggio Udinese (furlanisch Mueç, deutsch Mosach, slowenisch Možac[1][2]) ist eine Gemeinde mit 1.975 Einwohnern in der norditalienischen Provinz Udine.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Moggio Udinese liegt auf 341 m Seehöhe an der Mündung des Aupatales in das Eisental. Die Ortschaft, die sich in die zwei Ortskerne, nämlich Unter-Moggio (341 m) und Ober-Moggio (381 m) unterteilt, ist von den hohen Gipfeln der Julischen Alpen und der Karnischen Alpen umgeben: im Süden dominiert die Gruppe des Plauris (1.958 m), im Westen die Kalkpyramide des Dolomitberges Amariana (1.906 m), im Norden ragen die imposanten Creta Grauzaria (2.065 m) und der Zuc dal Bôr (2.195 m) auf, während sich im Osten die Gruppe des Canin erhebt.
[Bearbeiten] Ortsteile
Die Gemeinde unterteilt sich in folgende Ortsteile, einige davon bereits entvölkert:
- Bevorchians
- Campiolo
- Dordolla
- Grauzaria
- Moggessa di qua
- Moggessa di là
- Monticello
- Ovedasso
- Pradis
- Chiaranda
- Stavoli
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Tolmezzo, Arta Terme | Paularo | Hermagor-Pressegger See, Pontebba |
Amaro | Dogna | |
Venzone | Resiutta | Chiusaforte |
[Bearbeiten] Geschichte
Archäologische Ausgrabungen und Münzfunde bezeugen, dass das römische Reich auch bis Moggio reichte, in Form eines Wartturms oder Kastells; vom Heiligen Geist-Hügel kontrollierte man einen großen Teil des Fellatales. Rings um die Geschichte und die Legende von Moggio erzählt man so um das 11. Jahrhundert jene über die Figur des Grafen Cacellino. Der Legende zufolge war der Graf Cacellino ein Kärntner Adliger; Pfalzgraf und oberster Hauptvertreter des Herrscherhofes, Besitzer von großen Ländereien in seiner Heimat und in Friaul, darunter das Kastell von Moggio. Um 1070 oder 1072 schickte er sich an, ins Heilige Land aufzubrechen und überließ seine Herrschaftsgüter und Zugehörigkeiten seinem Vetter Friedrich, dem Patriarchen von Aquileia, damit dieser an der Stelle des Kastells von Moggio ein Benediktinerkloster errichte und dieses mit den Erträgnissen und dem Besitz des Kastells ausgestattet werde. Die Geschichte ist eine zweifelhafte: das Testament von Cacellino, die die Legende unterstützt, ist ein Falsifikat. Das ist gewiss und dass am 9. Juni 1119 der Patriarch Voldarico I. das Kloster in Moggio durch Andrea Emona (Bischof des istrischen Cittànova) einweihen ließ. Vielleicht mehr als die testamentarische Verfügung des Schenkers besagt, folgte der Patriarch seiner eigenen Neigung, indem er ein Zönobium in San Gallo erbauen ließ, wie jenes viel berühmtere in der Schweiz, in welchem der Patriarch Abt gewesen war. Um das Ansehen der neuen Abtei zu heben, überließ ihr Voldarico große Besitztümer in Kärnten, Friaul und Karnia. Darüber hinaus billigte er ihr die Vorherrschaft über die Orte Pievi di Cavazzo, Dignano und Gorto zu.
Zu Gunsten der Patriarchen und Adeligen und der Macht der regierenden Bischöfe gewann die Abtei von Moggio sowohl in geistlicher als auch in weltlicher Hinsicht ständig an Bedeutung und Glanz. Und das trotz der Plünderung und der erlittenen Schäden durch deutsche Soldaten des Imperators Konrad IV. sowie der Übergriffe streitsüchtiger Großgrundbesitzer, die in zunehmendem Maße die äbtlichen Güter abzuziehen suchten. Der aktivste und vom Ansehen her vielleicht achtbarste der herrschenden Äbte in Moggio war Ghiberto von Marano am Panaro, der das Kloster von 1329 bis 1349 regierte. Der Hauptstellvertreter und Vertraute des Beato Patriarch Bertrando von San Genesio war entschlossen, die innere Disziplin der Klostergemeinschaft zu reformieren; durch Beseitigung von Missbräuchen, Beanspruchung von angemaßten Rechten, Revision von Verträgen und Grenzen; Überprüfung von Zugeständnissen, Vermietungen und Investituren; Bestrafung von Anmaßungen und Kriminalhandlungen, von welchen er selbst betroffen war. Tatsächlich starb er selbst durch die Hand von Meuchelmördern, indem er sein trauriges Schicksal mit jenem des Patriarchen Betrando teilte, der ein Jahr später auf selbe Art und Weise sein Leben beenden musste.
Unter Ghiberto erfuhr die Abtei von Moggio ihren höchsten Glanz, geistlich waren die Äbte von Moggio nach dem Bulletin von Lucius III. (1185) unmittelbar dem Heiligen Stuhl unterstellt, von ihnen hingen unzählige Pfarren und Kurien ab. Über diese Pfarren und Kirchen übte der Abt von Moggio seine Rechtsprechung mittels Pfarrern, von ihm ernannten weltlichen oder regulären Seelsorgern oder Kaplänen aus, und betreute sie mittels Kämmerern. Sie alle waren zu einem jährlichen Ehrenbesuch angehalten, zum Jahrestag entweder der Klostereinweihung oder des heiligen Patrons Sankt Gallus am 16. Oktober. Für die weltliche Rechtsprechung war der Abt Lehnsherr des Patriarchen von Aquileia. Kraft der feudalen Investitur, gleich den großen Fürsten, war ihm die volle und gänzliche Rechtsprechung verliehen, in der reinen und vermischten Gewalt eingeschlossen das Recht des Blutes und viele hohe Privilegien über das ganze Fellatal und das Landhaus Baiuzzo in Friaul. In der Gesamtheit zählen die Schriftrollen des 13. und 14. Jahrhunderts 146 Grundbesitzungen auf, 101 in dieser Region, 45 jenseits der Alpen. Im Friulanischen Gesamtparlament hatte die Abtei von Moggio das Stimmrecht.
Mit dem Niedergang des weltlichen Prinzipats der Patriarchen einhergehend war auch der Abstieg der Abtei, eng verbunden mit jener Ordnung der Dinge, die vom patriarchalen Parlament geschaffen worden waren. Plünderungen, gesetzeswidrige territoriale Aneignungen und Erdbeben trafen die Grundlage der bereits im Verfall befindlichen Abtei. Ab dem 15. Jahrhundert wurde die Rechtsprechung und Verwaltung von den Äbten, die Kommendeninhaber geworden waren, ihren Landvögten und Prokuratoren anvertraut. Somit wurde die Verwaltung unregelmäßig und verwahrlost, die territorialen Aneignungen wurden immer einfacher und häufiger. Und eine stillschweigende Übertragung von vorschriftsmäßigen und administrativen Rechten zog dem Rechtsgebilde Macht ab.
Mit der Besetzung durch die Venezianer im Jahre 1420 musste die Abtei die Vorherrschaft des venezianischen Reiches anerkennen. Dadurch änderten sich die Bedingungen jedoch nicht. Nach der venezianischen Okkupation hatte die Abtei zwei Äbte, gleichsam alle Kommenden von Venedig oder Schutzbefohlenen der Republik. Sie verlor weiter an Bedeutung; Erträgnisse, Besitztümer und Vorrechte. Unter allen Kommenden-Äbten fällt die Person des Heiligen Carlo Borromeo ins Auge, der von 1561 bis 1566 Abt von Moggio war, aber sein Ruhm unter den Moggio-Bewohnern gründete sich mehr auf den erworbenen Verdiensten anderswo als auf jenen, die er für seine Abtei Sankt Gallus einbringen konnte, wobei es nicht einmal sicher scheint, dass er je nach Moggio gekommen ist. Mit dem Tod des Grafen Felice Faustino Savorgnano (1773) wurde die Abteikirche in eine einfache Pfarrkirche umgewandelt und die feudale Rechtsprechung zur Versteigerung gebracht und von den Herren Mangilli und Leoni, die den Titel Marquise von Sankt Gallus annahmen, um 44.000 Dukaten ersteigert. Erst im Jahr 1869 ließ Papst Pius IX. der Pfarrei Moggio den Titel der Abteikirche wieder aufleben.
Die weltliche Macht blieb bei der Serenissima bis 1797, als die Macht der Republik Venedig mit dem Frieden von Campo Formio fiel und nach dem kurzen Napoleonischen Zwischenspiel gelangte Moggio im Jahre 1815 mit dem Wiener Kongress unter Österreichische Herrschaft. Mit dem dritten Unabhängigkeitskrieg (1866) wurde es Teil des Königreichs Italien.
Im Ersten Weltkrieg war Moggio militärisches Kommando des Abschnittes Fellatal, war betraut mit dem Hauptgeschehen der Kriegshandlungen, die als Opponenten das Königreich Italien und die Österreichisch-Ungarische Monarchie erlebte und auf dem großen Territorium Moggios seine nach wie vor sichtbaren Spuren hinterließ.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Abtei Heiliger Gallus (San Gallo) in Moggio di Sopra, zurückgehend auf 1119
- Palast der Kerker, alter mittelalterlicher Turm in Moggio di Sopra
[Bearbeiten] Fotogalerie
[Bearbeiten] Literatur/Quellen
- G. Pilgram, W. Berger, W. Koroschitz, A. Pilgram-Ribitsch: Die letzten Täler Wandern und Einkehren in Friaul. Drava Verlag, Klagenurt/Celovec 2008, ISBN 978-3-85435-532-8
- Furio Bianco, Aldino Bondesan, Paolo Paronuzzi, Michele Zanetti, Adriano Zanferrari: „Il Tagliamento“ (in italienischer Sprache), S. 313-325; Copyright 2006, Universität Udine; Cierre Verlag; ISBN 88-8314-372-8
- Roberta Costantini, Fulvio Dell`Agnese, Micol Duca, Antonella Favaro, Monica Nicoli, Alessio Pasian: Friuli-Venezia Giulia. I luoghi dell`arte, S. 213; Bruno Fachin Editore, Triest; ISBN 88-85289-57-6
- ↑ http://www.ff.uni-lj.si/oddelki/umzgod/slosr_arhkip.pdf
- ↑ http://www.geocities.com/ausslokon/SlovenskaZgodba210301.htm
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