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Misteltherapie – Wikipedia

Misteltherapie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Misteltherapie ist eine umstrittene alternativmedizinische Behandlungsmethode, die von dem Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner und der Ärztin Ita Wegman initiiert wurde. Sie wird bis heute zumeist innerhalb der anthroposophischen Medizin zur Behandlung von Krebs eingesetzt. Hier gehört sie in Deutschland zu einer der bei Krebserkrankungen am häufigsten eingesetzten komplementärmedizinischen Therapien. Außerhalb des deutschsprachigen Raumes ist die Misteltherapie weitgehend unbekannt und ungebräuchlich. Die Studienlage hinsichtlich der Wirksamkeit der Misteltherapie in der Krebsbehandlung (Verlängerung der Überlebenszeit und Verbesserung der Lebensqualität) ist widersprüchlich. Methodisch einwandfreie Studien zeigen keine Vorteile der Misteltherapie gegenüber Placebo. Studien mit positiven Ergebnissen enthalten methodische Mängel. Ihre Anwendung in der Krebstherapie soll nur als ergänzende Maßnahme und mit Vorsicht erfolgen, da die Misteltherapie mit schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden sein kann.[1]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte

Eine Weißbeerige Mistel (Viscum album)
Eine Weißbeerige Mistel (Viscum album)

Rudolf Steiner äußerte sich Ende 1916 erstmals zu den Möglichkeiten einer Behandlung von Krebs mit Mistelextrakten. Die Ärztin Ita Wegman griff seine Anregungen auf und entwickelte 1917 gemeinsam mit einem Zürcher Apotheker das erste Mistelpräparat Iscar, das 1926 in Iscador umbenannt wurde. Bis zu seinem Tod gab Rudolf Steiner zahlreiche Empfehlungen und Anregungen zur Misteltherapie, auf die sich anthroposophische Ärzte und Mistelforscher heute noch beziehen.

Verwendet wird die Weißbeerige Mistel (Viscum album) verschiedener Wirtsbäume. Die Anwendung der Mistel in der Tumortherapie hat weder eine traditionelle noch eine experimentelle Grundlage, sondern leitet sich aus geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen Steiners ab, der unter anderem auf die Analogie zwischen dem parasitären Wachstumsmuster der Mistel und dem Tumor hinwies.

Die in Anlehnung an Rudolf Steiner entwickelten Präparate enthalten speziell hergestellte Gemische aus Sommer- und Wintersaft der Mistel, die übrigen sind auf einzelne Inhaltsstoffe, insbesondere das Mistellektin-1, standardisiert.

[Bearbeiten] Anwendungsbereiche

Onkologische Behandlung bedeutet heute im engeren Sinne die drei Säulen von Chirurgie, tumorhemmenden Medikamenten und Strahlentherapie, im weiteren Sinne lindernde und unterstützende Maßnahmen, dazu psychologische und Selbsthilfe. Die Misteltherapie kann den etablierten Verfahren in allen Phasen einer Krebserkrankung hinzugefügt werden, wenn der Behandler eine Indikation sieht.

In der Regel wird der Extrakt der Mistel vom Patienten unter die Haut (subkutan) oder – im klinischen Rahmen durch Ärzte – direkt in Tumorgewebe gespritzt. Möglich sind außerdem die perorale, die intravenöse Gabe oder die Injektion in bestimmte Körperhöhlen: In Rippenfellspalt und Herzbeutelspalt kann bei krebsbedingten Flüssigkeitsansammlungen eine sterile Entzündung mit anschließender Verklebung, die so genannte Pleurodese beziehungsweise Perikardiodese, angeregt werden.

Anthroposophisch begründete Indikationen zur Misteltherapie sind außerdem die Sarkoidose und andere Autoimmunerkrankungen. In einer veröffentlichten Studie zur Anwendung der Misteltherapie bei virusbedingter Hepatitis C im Rahmen einer anthroposophischen Komplexbehandlung konnte kein positiver Effekt auf die Leberfunktion oder Viruslast nachgewiesen werden.[2] Mistel wird auch gegen Arthrosen eingesetzt. Dies geschieht in Form von Injektionen.

Allen Anwendungen gemein ist die Fragwürdigkeit der Wirkung und das Risiko des Auftretens unerwünschter Wirkungen. Allergische Reaktionen bis hin zum Tod durch den anaphylaktischen Schock können nicht ausgeschlossen werden.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Edzard Ernst, M. Pittler, B. Wilder (Hrsg.): The Desktop Guide to Complementary and Alternative Medicine. 2. Auflage. Elsevier 2006. S.442
  2. R. Huber et al.: Effects of a mistletoe preparation with defined lectin content on chronic hepatitis C: an individually controlled cohort study. Eur J Med Res. 2001; 6: 399-405. PMID 11669085

[Bearbeiten] Weitere Literatur

  • Barbara Burkhard: Anthroposophische Medizin am Beispiel Mistel in: Michael Shermer, Lee Traynor (Hrsg.): Heilungsversprechen. Alternativmedizin zwischen Versuch und Irrtum Alibri Verlag, 2. Auflage, Aschaffenburg 2004, ISBN 3-932710-86-X
  • E. Ernst, K. Schmidt, M. K. Steuer-Vogt: Mistletoe for cancer? A systematic review of randomised clinical trials. Int J Cancer. 2003; 107: 262-7, PMID 12949804
  • Thomas Göbel: Heilpflanzen gegen Krebs und Psychose, Nuytsia Floribunda und Viscum Album, Betrachtung und Beurteilung zweier polarer Pflanzencharaktere und ihre Anwendungsmöglichkeiten. Verlag Freies Geistesleben, 2004, ISBN 3772522300
  • R. Grossarth-Maticek, H. Kiene, S. Baumgartner, R. Ziegler: Use of Iscador, an extract of European Mistleote (Viscum album) in cancer treatment: prospective nonrandomized and randomized matched-pair studies nested within a cohort study. Altern Ther Health Med. 2001; 7: 57-78, PMID 11347286
  • S. Kienle, Gunver, Helmut Kiene und Hans-Ulrich Albonico: Anthroposophische Medizin in der klinischen Forschung. Wirksamkeit, Nutzen, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit. Schattauer, Stuttgart 2006, ISBN 3-7945-24713.
  • G. S. Kienle, F. Berrino, A. Bussing, E. Portalupi, S. Rosenzweig, H. Kiene: Mistletoe in cancer - a systematic review on controlled clinical trials. Eur J Med Res. 2003 Mar 27; 8 (3): 109-19, PMID 12730032
  • G. S. Kienle, H. Kiene: Klinische Studien zur Misteltherapie onkologischer Erkrankungen. Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2004; 36: 17-24.
  • A. Bopp: Die Mistel - Heilpflanze in der Krebstherapie, Rüffer und Rub, Zürich 2006, ISBN 978-3-907625-32-3

[Bearbeiten] Weblinks

Allgemeines

Diskurs im deutschen Ärzteblatt


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