Mikrointervall
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Musikalische Intervalle |
Prime Sekunde Terz Quarte Quinte Sexte Septime Oktave None Dezime Undezime Duodezime Tredezime |
Spezielle Intervalle |
Mikrointervall Komma Diësis Limma Apotome Halbton/Ganzton Ditonus Tritonus Wolfsquinte |
Einheiten |
Cent Millioktave Savart |
Als Mikrointervall wird in der musikalischen Akustik meistens der absolut kleinste Abstand in einer vorher gewählten logarithmischen Skala eines bestimmten Intervalls bezeichnet, in der Regel ist das die Oktave. Mikrointervalle können jedoch auch definierte ungleichmäßige Abstände innerhalb einer Oktave eines bestimmten Tonsystems haben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Ursprung
Die Oktave leitet sich aus ihrem exakten Frequenzverhältnis von 2:1 bezüglich des Grundtones her. Da jeder auf akustischen Musikinstrumenten erzeugte Ton auch Obertöne enthält, ist somit der höhere Oktavton darin bereits verschieden intensiv enthalten.
[Bearbeiten] Intervalle der menschlichen Hörphysiologie
Legt man das physiologische Hörvermögen des Menschen zu Grunde, käme man mit einer Teilung der Oktave in ca. 400 logarithmische Schritte aus. Das menschliche Ohr kann in den Frequenzbereich von
- 16 bis 500 Hz ca. 270 Tonstufen im linearen Abstand von 1,8 Hz und von
- 500 bis 15.000 Hz ca. 350 Tonstufen im logarithmischen Abstand von 0,35 % (3,5 Cent) unterscheiden.
Der Kammerton, das a1 der Stimmgabel mit 440 Hz, kann also auch 440,5 oder 439,5 Hz sein, ohne dass ein Unterschied (nacheinander angeschlagen) hörbar wäre.
[Bearbeiten] Verwendung
Mikrointervalle als konstant wiederkehrende Abstände haben musizierpraktische Bedeutung in den Tonleitern der Neuen Musik, Viertelton-Musik und in verschiedenen außereuropäischen Musikkulturen.
Mikrointervalle können aber auch als grundlegende Maßeinheit verwendet werden, um zwei verschiedene Tonleitern relativ miteinander zu vergleichen (siehe Intonation).