Melitta Bentz
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Melitta Bentz (* 31. Januar 1873 in Dresden; † 29. Juni 1950 in Holzhausen an der Porta Westfalica), geborene Liebscher, erfand 1908 den Kaffeefilter.
Melitta Bentz war bis zur ihrer Erfindung Hausfrau. Zur Reduzierung von Kaffeesatz experimentierte sie mit Löschblättern aus den Schulheften ihrer Söhne, die sie in einen Messingtopf legte, dessen Boden sie selbst mit Nägeln durchlöchert hatte. Als der kaffeesatzfreie Kaffee auf allgemeine Begeisterung stieß, entschloss sie sich Unternehmerin zu werden.
Das kaiserliche Patentamt erteilte am 20. Juni 1908[1] Gebrauchsmusterschutz, am 15. Dezember wurde das Unternehmen mit einem Eigenkapital von 73 Pfennigen in das Handelsregister eingetragen.
Ihr Ehemann Hugo und ihre Söhne Horst und Willi waren die ersten Mitarbeiter des aufstrebenden Unternehmens. 1910 errang die Firma goldene und silberne Medaillen der internationalen Hygieneausstellung und des sächsischen Gastwirtevereins. 1915 und 1920 zog ihr Unternehmen wegen Platzmangels um, 1924 baute man an. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 100.000 Filter produziert worden.
1929 zog das schnell wachsende Unternehmen von Dresden ins ostwestfälische Minden, da sich in Dresden keine geeigneten Produktionsräume fanden. 1927 war die Nachfrage nach den Produkten schon so hoch, dass die 80 Arbeiter nun im Doppelschichtsystem arbeiten mussten. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die Arbeiter erst einmal in alten Fabriken oder Kasernen arbeiten, da die Hauptfabrik im Krieg zerstört worden war.
Heute ist das von Melitta Bentz gegründete Unternehmen, die Melitta Unternehmensgruppe Bentz KG, eine internationale Gruppe mit 3.300 Beschäftigten, die von ihren Enkeln Thomas und Stephan geführt wird. Der Hauptsitz der Firma liegt im ostwestfälischen Minden.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Bentz, Melitta |
KURZBESCHREIBUNG | Unternehmensgründerin; Erfinderin des Kaffeefilters |
GEBURTSDATUM | 31. Januar 1873 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 29. Juni 1950 |
STERBEORT | Holzhausen an der Porta Westfalica |