Mediator Dei
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mit der Enzyklika Mediator Dei (Kurzform: Der Mittler Gottes), die am 20. November 1947 von Papst Pius XII. veröffentlicht wurde, kam das Wesen der Heiligen Liturgie als amtlichem Gottesdienst der Kirche (im Unterschied zur persönlichen Frömmigkeit) erstmals zur Sprache.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Ausgangspunkt ist die „Liturgische Bewegung“
Nach dem Ersten Weltkrieg kam – vor allem in Deutschland – die Liturgische Bewegung auf. Sie wollte zu einem besseren Verständnis der Liturgie und zur "tätigen Teilnehme" am Gottesdienst hinführen (Mystagogie). Inmitten des Zweiten Weltkrieges leitete Pius XII. mit der Enzyklika Mystici Corporis (1943) eine neue Phase im liturgischen Umgang ein, da er den überrechtlichen, geistlichen Charakter der kirchlichen Gemeinschaft betonte.
[Bearbeiten] Die Enzyklika über die hl. Liturgie
Mit den vollen Einleitungsworten beginnt sie mit: Mediator Dei et hominum, das heißt: Der Mittler zwischen Gott und dem Menschen (= Jesus Christus). Christus selbst ist es, der in jeder liturgischen Handlung zugleich mit der Kirche (als) ihr göttlicher Stifter zugegen (ist). Zugegen ist Christus im hochheiligen Opfer des Altares, in der Person des seine Stelle vertretenden Priesters und vor allem unter den eucharistischen Gestalten. Zugegen ist er in den Sakramenten durch die Kraft, die er ihnen zuströmen läßt als den Werkzeugen der Heiligung. Zugegen ist er endlich im Lob Gottes und im Bittgebet. (MD 227) Durch diese Enzyklika bekam Pius XII. eine große Bedeutung für die liturgische und spirituelle Erneuerung der Kirche bzw. der Gläubigen. MD war die erste Enzyklika über die Liturgie überhaupt; ihr folgte 1955 die Enzyklika Musicae sacrae zur Kirchenmusik.
Im Einzelnen behandelt die Enzyklika Mediator Dei folgende Themenbereiche:
- Wesen, Ursprung und Entfaltung der Liturgie
- Eucharistie und ihr Kult
- Breviergebet und Kirchenjahr.
Es folgen dann
- die Pastoralen Weisungen,
- der Hinweis auf die liturgische Bewegung
sowie die Warnung vor Irrtümern und Übertreibungen.
[Bearbeiten] Nachwirken
Die Enzyklika über die Liturgie, die bei (trotz aller Mahnung vor Übertreibung) sehr konstruktiv und ermutigend gehalten ist, dabei auch die Situation der "einfachen Gläubigen" beachtet, wurde die theologische und praktische Leitlinie der Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium” des II. Vatikanischen Konzils und setzte eine Reihe von liturgischen Reformen in Gang.
[Bearbeiten] Literatur
- Einführung in die Liturgie, aus: Emil Joseph Lengeling, Liturgie - Dialog zwischen Gott und Mensch, hg. von Klemens Richter. Altenberge, 1991
- Carl Andresen/Georg Denzler, dtv-Wörterbuch der Kirchengeschichte, Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 1982, ISBN 3-423-03245-6
- Rudolf Fischer-Wollpert, Wissen Sie Bescheid – Lexikon religiöser und weltanschaulicher Fragen, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 1982, ISBN 3-7917-0738-8
[Bearbeiten] Weblinks
Summi pontificatus | Sertum laetitiae | Saeculo Exeunte Octavo | Mystici corporis | Divino afflante Spiritu | Orientalis ecclesiae | Communium interpretes dolorum | Orientales omnes ecclesias | Quemadmodum | Deiparae virginis mariae | Fulgens radiatur | Mediator Dei | Optatissima pax | Auspicia quaedam | In multiplicibus curis | Redemptoris nostri cruciatus | Anni sacri | Summi maeroris | Humani generis | Mirabile illud | Evangelii Praecones | Sempiternus Rex Christus | Ingruentium malorum | Orientales ecclesias | Doctor mellifluus | Fulgens Corona | Sacra virginitas | Ecclesiae fastos | Ad sinarum gentem | Ad caeli reginam | Musicae sacrae disciplina | Haurietis aquas | Luctuosissimi eventus | Laetamur admodum | Datis nuperrime | Fidei Donum | Invicti athletae Christi | Le Pèlerinage de Lourdes | Miranda prorsus | Ad apostolorum principis | Meminisse iuvat