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Martin Chemnitz – Wikipedia

Martin Chemnitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Martin Chemnitz
Martin Chemnitz

Martin Chemnitz (* 9. November 1522 in Treuenbrietzen, † 8. April 1586 in Braunschweig) war ein lutherischer Theologe und Reformator

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben & Wirken

Als Sohn des Tuchmachers Paul Chemnitz († 1533) geboren, besuchte Chemnitz die Schule in Treuenbrietzen, 1536 Wittenberg und 1539 in Magdeburg. 1543 nahm er ein Studium an der Universität Frankfurt (Oder) auf, wechselte 1545 an die Universität Wittenberg, wo er sich auf Rat Philipp Melanchthons mit Mathematik und Astrologie beschäftigte.

Nebenher hörte er an der theologischen Fakultät autodidaktisch die Vorlesungen von Martin Luther. Melanchthon legte ihm 1547 nahe, dem Vorbild seines Vetters Georg Sabinus zu folgen und nach Königsberg in Preußen zu gehen. Hier war Chemnitz zunächst Leiter der Schule in Kneiphof und konnte sich an der neu gegründeten Universität Königsberg als einer der ersten 1548 den akademischen Magistergrad der artistischen Künste erwerben.

Zunächst betätigte er sich danach als Horoskopschreiber und Kalendermacher, bevor er bei Albrecht I. von Brandenburg-Ansbach am 5. April 1550 eine Stelle als Bibliothekar am Hof erhielt. Nun war es ihm möglich, sich mehr einem theologischen Studium zu widmen. Als von Melanchthon geförderter Sprössling bekam er jedoch mit Andreas Osiander Probleme und wurde in den Osiandrischer Streit hineingezogen. Deswegen ging er im April 1553 zurück nach Wittenberg, wo er bald zum engsten Schülerkreis von Melanchthon gehörte und am 15. Januar Mitglied an der philosophischen Fakultät wurde. Als solches hielt er Vorlesungen über die Loci communes von Melanchthon.

Auf Einladung seines Freundes aus der Königsberger Zeit Joachim Mörlin besuchte er vom 6. bis zum 12. August 1554 Braunschweig, wo Mörlin ihm den Vorschlag unterbreitete, als dessen Stellvertreter des Superintendenten das Amt des Koadjutor anzunehmen. Johannes Bugenhagen ordinierte ihn am 25. November, am 12. Dezember wurde er in das Amt eingeführt und trat dieses am 15. Dezember an. In Braunschweig von Mörlin beeinflusst, bezog Chemnitz zunehmend eine distanzierende Haltung zu Melanchthon.

Als die niedersächsischen Städte Januar 1557 versuchten, Melanchthon dazu zu bewegen, die Thüringer Gnesiolutheraner zu unterstützen und Chemnitz zur Beilegung der adiphoristischen Streitigkeiten in Wittenberg dafür eintrat, wurde er von Melanchthons Ablehnung enttäuscht, so dass das Verhältnis zu Melanchthon einen Bruch erlitt.

Nachdem er 1557 am Wormser Unionskollogium mit den Katholiken beteiligt hatte, wuchs sein Ansehen. Er schaltete sich auch in die Abendmahlslehre ein, als Albert Hardenberg wegen seiner angeblichen calvinistischen Haltung entlassen wurde. 1561 verfasste er dazu seine Repetitio, in der zum ersten Mal auch seine Dreiteilung der Idiomenkommunikation publiziert wurde. 1565 schrieb Chemnitz das Examen Concilii Tridentini, in dem er kritisch das tridentinischen Konzilsbeschlüsse analysiert.

1564 kam er auf dem Maulbronner Kollogium mit Johannes Brenz zusammen, mit dem er versuchte, die unterschiedlichen Lehrarten der Wittenberger Theologen mit den Tübinger Theologen zu versöhnen. So beteiligte er sich auch mit Mörlin an der Beilegung des osiandrischen Streites 1567. Als Mörlin nach Samland ging, übernahm nun Chemnitz am 15. Oktober 1567 dessen vakant gewordene Stelle als Superintendent von Braunschweig. Um die Bedingungen der Braunschweiger Kirchenordnung zu erfüllen, promovierte er 1568 zum Doktor der Theologie an der Universität Rostock.

Am 28. Juli 1568 wurde Chemnitz durch Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel berufen, die Reformation in seinem Herzogtum einzuführen. Dazu führte er 1568 Visitationen im Herzogtum durch und erarbeitete 1569 die Kirchenordnung. Für seine Bestrebungen konnte er anfangs Jacob Andreae und 1570 Nikolaus Selnecker gewinnen. 1576 verfasste er das Corpus doctrinae Julium, war an der Gründung der Universität Helmstedt beteiligt und arbeitete mit an der Abfassung der Konkordienformel.

1578 kam es mit Herzog Julius zum Bruch, als dieser seine beiden jüngeren Söhne nach katholischem Ritus mit Tonsur ordinieren ließ und seinen ältesten Sohn Julius nach römischen Recht als Bischof von Halberstadt weihen und einführen ließ. Julius trat vom Konkordienwerk zurück und gab dem milden Luthertum in seinem Herzogtum damit freien Raum, das sich nun leicht an philippistischen Zügen orientierte. Gegen diese Misshelligkeiten protestierte Chemnitz und konnte seinen Landesvater dennoch dazu bewegen, am 6. Februar 1580 das Konkordienbuch zu unterzeichnen. Chemnitz legte sein Amt am 9. August 1584 nieder und kränkelte bis zu seinem Tod 1586. Er wurde in der Martinikirche in Braunschweig beigesetzt.

[Bearbeiten] Familie

Genealogisch wäre anzumerken das Chemnitz 1555 Anna, die Tochter des Juristen Hermann Jäger, geheiratet hatte. Aus dieser Ehe gingen 3. Söhne und 7 Töchter hervor. Bekannt sind:

  • Martin Chemnitz I († jung)
  • Martin Chemnitz der Jüngere (* 15. Oktober 1561 in Braunschweig; † 26. August 1626 in Schleswig) Rat und Kanzler des Herzogs Friedrich von Schleswig-Holstein
  • Paul Chemnitz Domherr in der Stiftskirche St. Blasius in Braunschweig
  • Anna Chemnitz I († jung)
  • Magaretha Chemnitz († im Jugendalter)
  • Hedwig Chemnitz († im Jugendalter)
  • Magdalena Chemnitz, verh. Jordan Straube (Bürgermeister in Braunschweig)
  • Anna Chemnitz II, verh. Jacob Gottfried (Pastor St. Marien in Braunschweig)
  • Eva Chemnitz, verh. Franz Haußmann (fürstlich Braunschweiger Rat)
  • Julia Chemnitz verh. Bernhard Bungensted Jurist

[Bearbeiten] Werke

  • Repetitio sanae doctrinae de vera praesentia corporis et sanguinis Domini in coena, Leipzig 1561, deutsche Übersetzung 1561 J. Zanger
  • Examen decretorum Concilii Trienttini, Frankfurt/Main, 1566-73 deutsche und französische Übersetzung Herg. Eduard Preuss 1861, Darmstadt 1972, deutsch von R. Bendixen und Ch. E. Luthardt, 1884
  • De duabus naturis in Christo, de hypostatica earum unione, de communicatione idiomatium…, Jena 1570
  • Theologiae Jesuitarium praecipura capita, Köln- Leipzig 1562
  • Loci Theologici, herausgegeben von Polycarp Leyser der Ältere, Frankfurt/Main 1591
  • Harmonia evangelica, die unvollendete Ausgabe wurde herausgegeben von Polycarp Leyser der Ältere, Frankfurt/Main 1593 und Johann Gerhard Genf 1641
  • Postilla oder Außlegung der Evangelien, Frankfurt/Main 1593

[Bearbeiten] Literatur

  • Reinhard Mumm: Die Polemik des Martin Chemnitz gegen das Konzil von Trient, Naumburg 1905.
  • W. A. Jünke (red.): Der zweite Martin der Lutherischen Kirche, Festschrift zum 400. Todestag von Martin Chemnitz, Braunschweig 1986
  • J. A. O. Preus: The second Martin the life and theology of Martin Chemnitz, Saint Lous 1994
  • Walther Killy (Hrsg.): Literaturlexikon: Autoren und Werke deutscher Sprache, Bd. 2, S. 339, Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh u. München 1988-1991 (CD-ROM Berlin 1998 ISBN 3-932544-13-7)
  • Heinz Scheible: Melanchthons Briefwechsel Personen 11
  • Wolfgang Klose: Das Wittenberger Gelehrtenstammbuch: das Stammbuch von Abraham Ulrich (1549-1577) und David Ulrich (1580-1623), Halle: Mitteldt. Verl., 1999, ISBN 3-932776-76-3
  • Ernst Wolf: Chemnitz, Martin. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 3, Berlin 1957, S. 132.
  • Theodor Mahlmann: Chemnitz, Martin. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Bd. 7, de Gruyter, Berlin/New York 1981, ISBN 3-11-008192-X, S. 714–721.
  • Schmid, Johannes Kunze: Chemnitz, Martin. In: Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche (RE). 3. Auflage. Bd. 3, Hinrichs, Leipzig 1897, S. 796–804.

[Bearbeiten] Weblinks


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