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Maravi – Wikipedia

Maravi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Königreich Maravi des Chewa-Stammes ist mehr eine vage Sage als eine erforschte Tatsache. Die einzige heute reale, doch etymologisch unerforschte Verbindung besteht im Namen des Distrikts Maravia in der Provinz Tete, die zum Königreich Maravi gehört haben soll und anzeigt, dass Maravi sehr wohl ein Begriff gewesen ist.

Es gibt kaum mehr als Notizen von David Livingstone auf seinen beiden Reisen in das Gebiet des unteren Sambesi. Konkrete portugiesische Berichte fehlen. Die unter dem ersten Weblink unten zu findende Analyse interpretiert sehr großzügig, wie es dem gängigen Bild in Malawi entspricht. Dass in Karonga Chewa gelebt haben sollen, ist unwahrscheinlich. Das Songwe-Delta ist zwar sehr fruchtbar, doch faktisch nur über den Malawisee zu erreichen. Poroto-Berge, Nyika und Mafinga Hills sind massive Hindernisse für den Landweg.

Ursprünglich soll sich der Sitz des Königs von Maravi in Manthimba etwas nördlich der heutigen Stadt Tete in Mosambik befunden haben. Der Königstitel soll „Kalonga“ gewesen sein – „Karonga“ muss falsch sein, da die Menschen im Süden Malawis den Konsonanten „r“ nicht sprechen können. Als Gründungszeit des Königreiches Maravi wird 1480, als seine Blütezeit das 16. Jahrhundert genannt, also die Zeit vor der Ankunft der Portugiesen, mithin eine Zeit ausschließlich narrativer Tradierungen, keiner schriftlichen. Dass die Chewa sich um 1420/1480 in Malawi aufgehalten haben, entspricht dem Ergebnis einer C-14-Untersuchung. Sie sollen Eisen bearbeitet haben, mit dem sie handelten.

Aus dem 16. Jahrhundert wiederum wird von zwei Herrschaftssitzen berichtet, einer der Banda bei Mankhamba nahe Nthakataka (eher in die Richtung Schamane und Heiler zu verstehen) und ein anderer der Phiri bei Manthimba (eher in die Richtung Häuptling und Krieger zu verstehen). Die Banda und die Phiri sind Unterstämme bzw. Klans der Chewa. Eine Einheit von Maravi im Sinne von Malawi wird erst für das 17. Jahrhundert angenommen. Diese Zeit gilt als Goldenes Zeitalter. Genannt werden Königsnamen wie Mcepera Mwale, Mcocoma Phiri, Kampini Mbewe, Sosola Kalimakudzulu Phiri, zu denen aber alle Daten und detaillierten Überlieferungen fehlen, selbst aus dem 19. Jahrhundert. Das Gebiet von Maravi soll sich in seiner größten Ausdehnung von den Gebieten der Tumbuka und Tonga am unteren Shire bis zum Tal des Luangwa, zum Malawisee und dem Sambesi erstreckt haben. Die Bewohner von Maravi, die Chewa, sollen zum „Phiri-Matriarchat“ gehört haben – noch heute herrscht in Malawi Frauenerbrecht (Matrilinearität).

Im 19. Jahrhundert sollen die Chewa von Maravi durch die benachbarten Yao – ein nach Mangochi zugewanderter Stamm von Sklavenjägern aus Mosambik – gefangen und für die Sklaverei nach Sansibar abgeführt worden sein. Dies kann aber nicht den Tatsachen entsprechen, denn die Yao jagten Sklaven für die Portugiesen und erreichten Mangochi erst Anfang des 19. Jahrhunderts. Ihnen wäre zum Verschleppen der Chewa nur kurze Zeit geblieben, weil die Briten den Sklavenhandel rasch beendeten, während die arabischen Sklavenhändler nur bis zum 600 km entfernten Nkhotakota am nördlichen Malawisee kamen.

Auf seiner ersten Reise 1855 findet Livingstone im Gebiet der Maravi Unterstützung und Nahrung, auf seiner zweiten Reise 1858 nur leere Dörfer mit ausgebleichten Knochen, da eine 2 Jahre anhaltende Dürre in diesem Gebiet die Menschen verhungern ließ. Frühere Dürren in Mosambik wie die von 1823–1831 hatten zu einem beachtlichen Anstieg des portugiesischen Sklavenexports geführt, also zu Migration. Daraus lassen sich verschiedene Schlüsse ziehen:

  1. Die Bewohner von Maravi müssen sehr isoliert gelebt haben, denn Livingstone berichtet weiter, dass kaum 200 km nördlich in Richtung Malawisee keine Dürre berichtet wurde und er dort das nötige Essen fand.
  1. Es bestanden offenbar keinerlei Handelskontakte in irgendeine Richtung, was für ein organisiertes Königreich ungewöhnlich ist und eher für isoliert lebende Dörfer spricht, wie sie für eine Häuptlingsgesellschaft typisch sind.
  1. Die Grenze zur semiariden Zone südlich des Sambesi in Mosambik muss in ihrem Verlauf für die Chewa von Maravi unvorhergesehen geschwankt haben.

Es gibt Karten mit vage gestrichelten Grenzlinien. Aber bis heute ist völlig unbekannt, wie groß dieses Königreich tatsächlich gewesen sein könnte, wie weit es nach Norden reichte und wie viel Menschen in ihm gelebt haben. Fraglich ist auch, ob Livingstone wirklich das Königreich gefunden hat oder nur Maravis, also Menschen mit einer bestimmten Zugehörigkeit, denn in Tete ist seit Ende des 16. Jahrhunderts eine portugiesische Garnison stationiert gewesen, die das Umland bis zum Malawisee erforschte. Berichte von 1608 und 1667 nennen Chewa, Banda und Phiri, und es ist kaum denkbar, dass die Portugiesen ein Königreich unerwähnt und isoliert belassen hätten. Zudem ist der „Kulturaustausch“ heute noch nachzuweisen anhand der Tatsache, dass die Zahlwörter der Landessprache dieser Gegend bis weit nach Malawi hinein alle aus dem Portugiesischen entlehnt sind. Zu einem Königreich Maravi müsste es präzise portugiesische Aufzeichnungen geben, was nicht der Fall ist. Offenbar haben sie aber Angehörige der Maravi als Krieger und Söldner verpflichtet.

Naheliegend ist die Annahme, dass das Königreich Maravi vor allem aus ideologischen Gründen einen Platz in den Geschichtsbüchern gefunden hat. Dem Staat Malawi, der in seiner südlichen Hälfte von Menschen derselben Stämme mit derselben Sprache bewohnt wird wie Mosambik und Sambia, fehlte noch eine eigenständige Begründung seiner Geschichte und Existenz. Da ist ein Königreich Maravi – insbesondere mit Blick auf das Königreich der Barotse seit 1800 am Sambesi, dem Munhumutapa Reich seit 800 in Simbabwe (Ruinen von Groß Simbabwe) und dem Königreich der Luba seit 1600 im südlichen Kongo – für eine Staatsgründung geradezu unabdingbar. Malawi leitet seinen Namen vom Königreich Maravi ab – die Ähnlichkeit beider Namen ist wohl kaum zufällig.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks


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