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Ludwig von Friedeburg – Wikipedia

Ludwig von Friedeburg

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Ludwig von Friedeburg (* 21. Mai 1924 in Wilhelmshaven) ist ein deutscher Politiker (SPD) und Soziologe, bedeutend für die Jugend- und Bildungssoziologie.

Sein Vater Hans-Georg von Friedeburg war Generaladmiral, ab 1943 Kommandierender Admiral der Unterseeboote und 1945 Mitunterzeichner der Gesamtkapitulation der deutschen Wehrmacht. Auch Ludwig von Friedeburg war im Zweiten Weltkrieg noch Marineoffizier (u.a. als mit knapp über 20 Jahren jüngster deutscher U-Boot-Kommandant in Kriegszeiten, auf U 155 und U 4710).

Von 1947 bis 1951 studierte er in Kiel und Freiburg im Breisgau, wo er 1951 als Diplom-Psychologe abschloss. 1952 promovierte er ebenfalls in Freiburg über Die Umfrage als Instrument der Sozialwissenschaften. Von 1951 bis 1954 war er Mitarbeiter am Institut für Demoskopie Allensbach. 1955 wechselte er als Abteilungsleiter an das Frankfurter Institut für Sozialforschung. 1960 habilitierte er sich bei Theodor W. Adorno. Von 1962 bis 1966 war Friedeburg Professor für Soziologie und Direktor des Instituts für Soziologie an der Freien Universität Berlin. 1966 wurde nach Frankfurt berufen.

Von 1975 bis 2001 war er Geschäftsführender Direktor des Instituts für Sozialforschung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Politisches Werk

Von 1969 bis 1974 war er hessischer Kultusminister unter Ministerpräsident Albert Osswald. Die von ihm angestrebten Bildungsreformen waren außerordentlich umstritten. Die Schulpolitik von Friedeburgs polarisierte derartig, dass der spätere Ministerpräsident Roland Koch (CDU) später sagte: "Ludwig von Friedeburg hat der CDU in Hessen wahrscheinlich mehr neue Mitglieder zugeführt als jeder andere"[1]

Kernpunkte seiner Schulpolitik waren:

  • Umwandlung der 5. und 6. Klassen in schulformübergreifende Förderstufen
  • Umwandlung aller weiterführenden Schulen in Gesamtschulen
  • Neufassung der Lehrplaninhalte in Deutsch und Gesellschaftskunde

Gefordert, aber nicht intensiv betrieben wurde auch die Einführung der Ganztagsschule.

[Bearbeiten] Rahmenrichtlinien

1972/73 legte von Friedeburg die Rahmenrichtlinien für die Grund- und Mittelstufe und die Gymnasien vor und löste damit einen Sturm der Entrüstung aber bei einem Teil seiner Anhänger auch Begeisterung aus. Sie galten damals als die radikalsten in allen Bundesländern.

Diskussionspunkte waren vor allem:

  • Der radikale Bruch mit dem Lernziel Deutsch als Hochsprache
  • Die Abschaffung des Geschichtsunterrichts zu Gunsten eines neuen Fachs Gesellschaftslehre
  • Die inhaltlichen Vorgaben für Deutsch und Gesellschaftslehre, die von emanzipatorischen, gesellschaftskritischen Sozialisations- und Kommunikationstheorien ausgingen

Im Mathematikunterricht wurde gleichzeitig die Nutzung der Mengenlehre im Unterricht der Grundschulen diskutiert.

Die geführten Diskussionen entspannen sich auch an der Person von Friedeburgs und verebbten erst, nachdem Friedeburgs Nachfolger Hans Krollmann (SPD) Modifikationen vornahm.

[Bearbeiten] Förderstufe und Gesamtschule

Die Einrichtung neuer Förderstufen und Gesamtschulen, oft gegen der erbitterten Widerstand der betroffenen Schulen und Eltern, wurde durch von Friedeburg forciert. Erklärtes Ziel war, das gegliederte Schulsystem abzuschaffen. Diese Politik wurde durch seine sozialdemokratischen Nachfolger weitergeführt und endete erst 1987, als die CDU mit dem Wahlversprechen der "Freien Schulwahl" die Landtagswahl gewann.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Am 23. Juni 2006 verlieh ihm die Fakultät Human- und Gesellschaftswissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg die Ehrendoktorwürde als einem der entscheidenden Köpfe der Bildungsreform der 60er und 70er Jahre.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Jugend in der modernen Gesellschaft, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1965
  • Bildungsreform in Deutschland. Geschichte und gesellschaftlicher Widerspruch, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1989, Taschenbuchausgabe 2002, ISBN 3518286153

[Bearbeiten] Quellen

  1. Hugo Müller-Vogg, Beim Wort genommen (Roland Koch im Gespräch mit Hugo Müller-Voog), Seite 132,Societäts-Verlag Frankfurt, 2002, ISBN 3-7973-0829-9

[Bearbeiten] Weblinks

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