See also ebooksgratis.com: no banners, no cookies, totally FREE.

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Liberale Freimaurerei – Wikipedia

Liberale Freimaurerei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Liberale Freimaurerei bezeichnet ein freimaurerisches dezentrales heterosoziales Netzwerk von Freimaurern, die sich unabhängig von Religion, Weltanschauung und politischer Einstellung zu den Prinzipien von Humanität und Toleranz bekennen. Sie hat ihre Wurzeln im Humanismus und betont ausgehend von der Achtung der Individualität des Menschen gemäß den Satzungen ihrer Großlogen die sozialen Menschenrechte wie die Gleichberechtigung von Frau und Mann jeglicher Herkunft, Freiheitsrechte wie die Gewissensfreiheit und Religionsfreiheit und die Kontrolle von Macht.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Grundsätze

Liberalismus steht im Gegensatz zum Totalitarismus und begründete in der Geschichte die Emanzipation von überlieferten Dogmen aus dem Feudalismus und Absolutismus, daher bezeichnen sich einige liberale Großlogen auch als „adogmatisch“.

[Bearbeiten] Rechtmäßigkeit

Eine liberale Großloge muss durch eine rechtmäßige Großloge oder durch drei als „gerecht und vollkommen“ anerkannte Logen errichtet werden, den liberalen freimaurerischen Grundsätzen entsprechen und ihre Administration regelmäßig durch demokratische Wahlen legitimieren.

Logen der jeweiligen Großlogen werden durch mindestens sieben Meister gegründet und arbeiten nach dem Brauchtum ihrer Großloge. Im Rahmen der freimaurerischen Grundsätze sind sie souverän und selbständig und haben eine eigene Verfassung.

[Bearbeiten] Subsidiarität

Jede liberale Großloge ist gemäß des Subsidiaritätsprinzips souverän.

[Bearbeiten] Gleichberechtigung

Im Einklang der Menschenrechte können alle Menschen diskriminierungsfrei Mitglied werden. Eine liberale Großloge ist darin frei, ob sich ihre Logen als Vereinigungen nur für Frauen, nur für Männer oder für beiderlei Geschlecht konstituieren, solange diese auf Grundlage der Versammlungsfreiheit und dem sozialen Menschenrecht der Teilhabe am kulturellen Leben grundsätzlich alle Freimaurer zu ihren Arbeiten ohne jeden Unterschied zulassen und ohne dabei ein Recht auf Gegenseitigkeit zu fordern.

[Bearbeiten] Gewissensfreiheit

Die Glaubens- und Gewissensfreiheit des Individuums sind unantastbar. Aus diesen und aus Gründen des Selbstbestimmungsrechts bleibt es Mitgliedslogen liberaler Großlogen überlassen, ob sie ihre maurerische Arbeit unter den Schutz des Allmächtigen Baumeisters aller Welten und das heilige Buch einer Offenbarungsreligion stellen.

[Bearbeiten] Gelöbnis

Das Gelöbnis eines Mitglieds erfolgt im Einklang der Menschenrechte.

[Bearbeiten] Symbolik

Freimaurerisches Denken und Handeln entfaltet sich durch die freimaurerischen Symbole, deren Auswahl und Gebrauch in der autonomen Regie der Großloge liegen.

[Bearbeiten] Pluralismus

Die freie Meinungsäußerung ist unantastbar. Nach dem Pluralitätsprinzip hat jede Großloge das Recht auf Pflege ihrer eigenen freimaurerischen Tradition und toleriert das Brauchtum anderer Großlogen.

[Bearbeiten] Abgrenzung

Die von der United Grand Lodge of England sterntopologisch anerkannte Freimaurerei ist seit ihrer Gründung traditionell ein reiner Männerbund.

In den Alten Pflichten von 1723 heißt es im ersten Abschnitt unter dem Titel Von Gott und der Religion: „Ein Freimaurer ist verpflichtet, dem Sittengesetz zu gehorchen und wenn er die Kunst recht versteht, wird er weder ein Atheist aus Dummheit noch ein religionsfeindlicher Wüstling sein.“[F 1]

Nachdem der Grand Orient de France, ebenfalls ein reiner Männerbund, aus Gründen der Gewissensfreiheit die Bibel als „Buch des heiligen Gesetzes“ in letzter Konsequenz durch ein „weißes Buch“ ersetzt hatte (siehe Abschnitt Geschichte), beendete die Vereinigte Großloge von England 1913 einseitig die Beziehungen zum Grand Orient de France und schuf 1929 die Basic Principles of Grand Lodge Recognition. Nach diesen neuen Anerkennungsregeln wurde fortan der Glaube an ein Höheres Wesen (Supreme Being) zum notwendigen Aufnahmekriterium und Freimaurern einer durch die Vereinigte Großloge von England anerkannten Loge wurde ein jeglicher freimaurerischer Kontakt mit Logen untersagt, die Frauen als Mitglieder aufnehmen.[1] Ein generelles Besuchsverbot zu liberalen Männerlogen ist damit nicht verbunden.

[Bearbeiten] Geschichte

Das York Manuscript No. 4 von 1693, das sich in Besitz der von der United Grand Lodge of England als regulär anerkannten Grand Lodge of York befindet, belegt, dass Frauen vor der Gründung der Premier Grand Lodge of England in die Freimaurerei aufgenommen werden konnten:

„the elders taking the Booke, he or shee (sic!) that is to be made Mason shall lay their hands thereon, and the charge shall be given.“

York Manuscript No. 4 von 1693

Übersetzt:

„wenn die Ältesten das Buch nehmen, möge er oder sie, der oder die zu einem Freimaurer gemacht werden soll, die Hände darauf legen, und die Pflicht soll auferlegt werden.“

Die Geschichte der Freimaurerei zeigt, dass dies immer wieder geschah.

Erst die Charges of a Freemason („Alten Pflichten“) von 1723 von James Anderson (Freimaurer) und die „Basic Principles“ der United Grand Loge of England zementiert, dass ein Freimaurer ein Mann sein muss, der nicht religionsfeindlich gesinnt ist, sofern er etwas von seiner „Kunst“ versteht.
Die Einstellung zur Frau war Anfang des 18. Jahrhunderts jedoch noch eine völlig andere als heute. Frauen wurden die Fähigkeiten abgesprochen, für Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und für wesentliche Gebiete der Arbeitswelt befähigt zu sein. (siehe auch: Frauenrechte)

Ab 1869 forderte der calvinistische Pastor und Freimaurer Frédéric Desmons im Grand Orient de France regelmäßig die Zulassung von Frauen zu Tempelarbeiten von Freimaurerlogen. Der Philosoph Émile Littré von Orléans meldete sich 1875 als Suchender beim Grand Orient de France und antwortete auf die Frage, ob er an die Existenz Gottes glaube: „Keine Wissenschaft leugnet eine erste Ursache, denn nirgends trifft sie etwas, was gegen eine solche zeugt, noch eine solche beweist. Alles Wissen ist relativ, immer wieder stößt man auf Wesenheiten und Urgesetze, deren tiefsten Grund wir nicht erkennen. Wer mit Entschiedenheit ausspricht, dass er weder gottgläubig noch Gottesleugner ist, beweist nur sein Unverständnis für das Problem des Werdens und Vergehens der Dinge.[2]

1877 hielt Desmons auf dem Konvent vor Vertreter der Logen eine Rede bei der er argumentierte, dass die Freimaurerei wissenschaftlich und rational sei und daher keiner religiösen Bezüge bedürfe. Er forderte daher die Abschaffung des Symbols des Allmächtigen Baumeisters aller Welten. Mit einer Zweidrittelmehrheit gaben die Delegierten gaben diesem Änderungsantrag statt. Von nun an bestätigte der Grand Orient de France in seiner Konstitution: „Die Freimaurerei hat zu Grundsätzen die unbedingte Gewissensfreiheit und die menschliche Solidarität. Sie schließt niemanden um seines Glaubens willen aus.[2]
Nachdem der Grand Orient de France zusätzlich das „Buch des heiligen Gesetzes“ durch ein „weißes Buch“ ersetzte, beendete 1913 die United Grand Loge of England einseitig die Beziehungen und erkannte ihr die Regularität ab. In dieser Folge entstand die liberale Freimaurerei.

CLIPSAS[3] repräsentiert die größte „internationale liberale Freimaurerorganisation[4]“ mit 55 liberalen Großlogen[5], die den Appell von Straßburg[6] unterzeichnet haben.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Artikel liberaler Großlogen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Die Grundprinzipien zur Anerkennung einer Großloge durch die United Grand Lodge of England
  2. a b Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurer Lexikon. 5. Auflage, Herbig Verlag, ISBN 978-3-7766-2478-6. Seite 299 und 519-520
  3. Weltweite Dachorganisation liberaler Großlogen CLIPSAS
  4. http://www.clipsas.com/en/history.htm
  5. http://www.clipsas.com/en/members_f.htm
  6. Appell von Straßburg
Andere Sprachen


aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -