Langwedel (Weser)
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Wappen | Deutschlandkarte | ||
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Basisdaten | |||
Bundesland: | Niedersachsen | ||
Landkreis: | Verden | ||
Höhe: | 22 m ü. NN | ||
Fläche: | 76,11 km² | ||
Einwohner: | 14.693 (30. Juni 2007) | ||
Bevölkerungsdichte: | 193 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl: | 27299 | ||
Vorwahlen: | 04232, 04235 | ||
Kfz-Kennzeichen: | VER | ||
Gemeindeschlüssel: | 03 3 61 006
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Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | ||
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Große Str. 1 27299 Langwedel |
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Webpräsenz: | |||
Bürgermeister: | Andreas Mattfeldt (CDU) |
Langwedel ist ein Flecken im Landkreis Verden in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Langwedel liegt in der nördlichen Mittelweserregion.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Die Einheitsgemeinde Flecken Langwedel besteht seit der Gebietsreform 1972 aus den Ortschaften Daverden, Etelsen (mit Cluvenhagen und Hagen-Grinden sowie Giersberg und Steinberg ), Haberloh, Holtebüttel (mit Dahlbrügge,Nindorf, Schülingen u. Overing), Völkersen und dem Kernort Langwedel (mit Langwedelermoor).
In allen Ortschaften besteht ein Ortsrat mit Ortsbürgermeister, außer in Haberloh: hier vertritt ein Ortsvorsteher die Belange der Bevölkerung.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Ortschaft Langwedel wurde um 1250 in strategisch wichtiger Lage an der Heer- und Handelsstraße zwischen dem Stift Verden und dem Erzbistum Bremen begründet. Die Langwedeler Burg am Ortseingang war um 1222 vom Bremer Erzbischof Gerhard II. zunächst als Wasserburg errichtet worden, wurde aber fortlaufend verändert und ausgebaut.Nach dem 30-jährigen Krieg Dreißigjährigen Krieg fiel sie 1648 an Schweden.Im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg von 1675 bis 1676 wurde das schwedische Langwedel in einem Feldzug durch das Heer des katholisch-münsterschen Fürstbischoffs von Galen am 27.9.1675 als Verbündeter der Staaten des Heiligen Römischen Reiches und Dänemark erobert und blieb bis zum Kriegsende 1679 alliierter Besitz. Im Zuge des Frieden von Saint-Germain im Jahre 1679 fiel Langwedel bis 1712 wieder an das evangelisch-protestantische Schweden. Die Burg soll 1675 von münsterschen Soldaten abgetragen worden sein;das trifft jedoch nach urkundlichen Überlieferungen nicht zu.Um 1770 sind die Befestigungsanlagen noch in der kurhannoverschen Landkarte dargestellt.Zerstört wurden die noch sichtbaren Überreste vermutlich ab 1866, als die Anlagen in den Besitz der preussischen Könige gelangten.
Bis 1906 stand auf den Burgresten/Burgberg eine Windmühle der örtlichen Müllerfamilie Rehbock.
Seit 1964 befindet sich hier das 2006/2007 vom Flecken Langwedel aufwändig sanierte "Burg-Bad Langwedel"(Freibad).
Bereits im Mittelalter durfte Langwedel die Bezeichnung Flecken tragen, womit nicht nur Markt-, sondern auch Standesrechte der Bürger des Ortes zugesichert wurden. Die Zusammenlegung der Ortschaften zu der Einheitsgemeinde Langwedel vollzog sich 1972. Die neue Großgemeinde wurde nach Langwedel benannt, obwohl es zu jener Zeit mit einer Einwohnerzahl, die nur halb so groß wie die der bis dahin selbstständigen Gemeinde Etelsen war, zu den kleinsten Ortschaften gehört hatte.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Rat besteht aus 26 Ratsmitgliedern und dem Bürgermeister
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
[1].
[Bearbeiten] Bürgermeister
Andreas Mattfeldt (CDU)
[Bearbeiten] Wappen
Das Gemeindewappen des Fleckens Langwedel ist vom Gemeinderat am 18. April 1978 beschlossen worden.
Blasonierung: „In Grün über gewelltem silbernen Schildfuß eine durchgehende sechsgezinnte silberne Burgmauer mit Torbogen, darüber schwebend zwei schräggekreuzte Giebelbretter, die in auswärts gewendeten Pferdeköpfen enden“.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Langwedel bietet sehr gute Einkaufsmöglichkeiten.Alles was man zum Leben braucht, ist im Ort zu bekommen.Das gilt auch für Kindergärten,Schulen,Sport, Ärzte und Dienstleistungsangebote. Außerdem sind sehr gute handwerkliche Familienbetriebe ansässig. Das großes "Gewerbegebiet Daverden", in dem noch viel Platz zur Verfügung steht, ist in direkter Autobahnnähe ebenso vorhanden. Der Bau eines „offiziellen“ Autobahnanschlusses an die A27 wird demnächst begonnen.
[Bearbeiten] Verkehr
Der Flecken Langwedel liegt auch an der schiffbaren Mittelweser zwischen Allerzufluss und Bremen.Die Fahrgastschiffe der Reederei "Flotte Weser" machen hier Halt und legen bei der Schiffsanlegestelle an der Daverdener Kanalbrücke fast ganzjährig an. Auch die A 27 und die Bahnstrecke Hannover–Bremenerschließen den Ort. Eine weitere Bahnverbindung, die hier als Uelzener Bahn bezeichnete Amerikalinie, führt von Uelzen über Soltau und Langwedel nach Bremen;über diese Strecke gelangten früher die Aussiedler zu den Weserhäfen. Die Nachbarstädte Achim und Verden sind schnell erreichbar. Vorgesehen ist auch eine Anbindung an das Netz der projektierten S-Bahn Bremen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Etelsen im Ortsteil Etelsen mit historischem Schlosspark,Mausoleum u.Winterrodelbahn
- Windmühle (Galerieholländer von 1871) „Jan Wind“ mit heimatkundl.Museum in Etelsen
- Kirche St. Sigismund in der Ortschaft Daverden
- Freilichtbühnen in Daverden und Holtebüttel mit plattdeutschem Programm.
- Weser-Kanal-Schleuse in Cluvenhagen, direkt am Weserfernradweg mit Info-Tafeln u. Sitzgelegenheiten
- Mit der Personen-und Radfähre "Gentsiet" über die Weser zwischen 1.Mai u.3.Okt.
- Sportboothäfen am Wehr und am Campingplatz Drosselhof
- Geführte Kanu-Touren auf Alter Aller und Weser
- Walderlebnispfad im Forst Spange mit Waldtrampolin und Grillplatz(nur auf Anmeldg. beim Förster)
- Heidschnucken-Bio-Hof mit Hofladen in Nindorf und Hofladen in Völkersen
- Rund-Wanderweg "Zwischen Schloss und Burg" (ca.20 Km auf Schusters Rappen)
- Rad-Rundweg "Langwedel erFAHREN"(48 Km durch den Flecken)und geführte Themenradwegtouren.
- Langwedeler Kutschweg(LKW) mit Pferd und Planwagen durch die Natur(Pauschalangebot).
- Burgberg als Rest der ehem.Burg Langwedel.Mauerreste sichtbar am "Burgbad"-Eingang mit Info-Tafel.
- Personenfahrgastschifffahrt auf der Weser ab Schleusenkanal-Brücke Daverden(Weserstr.)
- privates Fahrzeugmuseum Drewes in Langwedel-Nindorf(Führungen ab 10 Pers. auf Anmeldung)
- Sternwarte Langwedel am Schulzentrum.
- Gästeführungen vermittelt der Touristik-Verein Langwedel( 04232.943760 oder 04232.3912)
- Greifvogelpflegestation in Etelsen(Tierarztpraxis)
- ausgeschilderte 8 Km-Nordic-Walking-Strecke in der Marsch
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Fährfest an der neuen Weserfähre "Gentsiet" im August
- Rathaus-Kultur-Tage im Frühjahr
- Langwedeler Markt am zweiten Wochenende im September
- Klönschnack-(Weihnachts-)Markt in Cluvenhagen(1.Adventwochenende)
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Hans Maaß, Maler
1914 in Bremen geboren, aufgewachsen in Langwedel, nach Lehrerstudium in Kiel und Kriegsdienst mit drei schweren Verwundungen 1945 Rückkehr nach Verden, Tätigkeit als Kunsterzieher und Maler; erste Ausstellungen ab 1965, u. a. in Wien, München, Bonn, Hannover und in der Umgebung seiner Heimat; 1972 Umzug nach Langwedel-Daverden, gestorben am 2. August 2000.
- Diedrich Elfers, genannt: "Stubben-Dierk"
Diedrich Elfers wurde am 28.Juli 1837 in Etelsen geboren.Er machte das Busch-und Heideland am Rande des Etelser Moores im Ortsteil Berkels urbar, indem er es von Wurzelwerk befreite."Entstubben" nannte man das und so hatte Elfers bald den Namen "Stubben-Dierk" weg.Mit seiner Frau Marie und seiner großen Kinderschar lebte er am Rande des Moores in einer Torfhütte.Für den Etelser Schloss-Grafen von Reventlow war der "Arbeitsmann" D. Elfers seit 14.Sept.1881 als Jagdaufseher tätig.Die Dauer dieser Tätigkeit ist nicht vermerkt.Insbesondere neidische Bremer Jäger sollen ihn aus der Jagd heraushaben wollen und hätten ihn deshalb beim Grafen und dem Dorfpolizisten der Wilderei bezichtigt, wird erzählt.Das Ende seiner legalen Jägerzeit war gekommen und "Stubben-Dierk" ging in den Untergrund und machte als Wilddieb nun Karriere.Aus dieser Zeit stammen spannende "Geschichten", die von Heinz Kleinschmidt und Andreas Krüger im November 2003 in einer Familien-Chronik zusammengestellt wurden. Diedrich Elfers starb am 11.Okt.1914 im Alter von 77 Jahren in Etelsen,seine Frau verstarb am 21. August 1940 ebenfalls in Etelsen.Die Grabstätten befinden sich auf dem Friedhof in Daverden. Ein großer Findling erinnert seit 20.Sept. 2003 am Stubbenweg in Langwedels Ortschaft Etelsen an das Wirken dieser Persönlichkeit.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahl 2006: http://www.langwedel.de/kommunalwahl.php. 05. Okt. 2006
Achim | Blender | Dörverden | Emtinghausen | Kirchlinteln | Langwedel | Ottersberg | Oyten | Riede | Thedinghausen | Verden (Aller)
"Stubben-Dierk" un siene Kinner, von H.Kleinschmidt/A.Krüger Nov. 2003.Verlag: Haus der Werbung, Verden(Aller)