Landenge von Perekop
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Landenge von Perekop verbindet die Halbinsel Krim mit dem ukrainischen Festland. Sie ist zwischen fünf und acht Kilometer breit und trennt das Schwarze vom Asowschen Meer und dem Siwaschsee. Südlich von Perekop gibt es Seen mit reichen Salzvorkommen, die stets von wirtschaftlicher Bedeutung für die Region waren.
Durch die strategisch und ökonomisch wichtige Lage war die Landenge mehrfach Schauplatz blutiger Kämpfe um die Einnahme der Krim. Bereits Griechen und Tataren befestigten das Gebiet; bis zum 15. Jahrhundert gab es hier eine Genueser Kolonie. Seit 1783 gehörte die Landenge zu Russland, und 1954 wurde sie mit der Krim der Ukrainischen Sowjetrepublik übertragen, wodurch sie heute zur unabhängigen Ukraine gehört.
Im Bürgerkrieg zwischen Roter und Weißer Armee während der Oktoberrevolution fand 1920 eine entscheidende Schlacht mit dem Sieg der Roten Armee über Wrangel statt, woraufhin rund 140.000 Menschen über das Schwarze Meer Richtung Istanbul flohen; die Krim wurde zur Sowjetrepublik.
Im Zweiten Weltkrieg spielte die Landenge eine wichtige Rolle bei der Einnahme der Krim durch die deutsche Wehrmacht und der mit ihr verbündeten rumänischen Armee; die von der Roten Armee stark abgeriegelte Halbinsel wurde vom 24. September bis zum 27. Oktober 1941 von der 11. Armee unter Manstein in einer blutigen Schlacht an der Landenge erobert. Bis auf Sewastopol (1942) wurde danach in schneller Folge Simferopol, Feodossija und Kertsch von der deutschen Wehrmacht eingenommen. Am 9. Mai 1944 eroberte die Rote Armee die Krim wieder zurück.
Der ukrainisch-sowjetische Filmemacher Iwan Kawaleridse drehte 1930 einen Film mit dem Titel Perekop, und der ukrainische Schriftsteller und Philosoph Oles Hontschar schrieb 1952 den Bürgerkriegs-Roman Perekop.