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Kozani – Wikipedia

Kozani

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt die griechisch-makedonische Stadt Kozani. Für die ähnlich klingende Stadt in der Republik Mazedonien siehe Kočani.

f9

Gemeinde Kozani
Δήμος Κοζάνης (Κοζάνη)
Kozani (Griechenland)
DEC
Basisdaten
Staat: Griechenland
Verwaltungsregion: Westmakedonien
Präfektur: Kozani
Geographische Koordinaten: 40° 19′ N, 21° 48′ O7Koordinaten: 40° 19′ N, 21° 48′ O
Höhe ü. d. M.: 610-710-820 m
Karyditsa-Kozani-Exochi
Fläche: f4366,018 km²
Einwohner: f247.451 (2001[1])
Bevölkerungsdichte: 130,00 Ew./km²
Gemeindesiegel:
Gemeindesiegel von Gemeinde Kozani}}}
Sitz: Kozani
LAU-1-Code-Nr.: 580100
Gemeindegliederung: 21 Gemeindeteilef7
Website: www.kozanh.gr
Lage in der Präfektur Kozani
Bild:Dimos Kozanis.png
Der Uhrenturm „Mamatsios“ im Zentrum der Stadt Kozani
Der Uhrenturm „Mamatsios“ im Zentrum der Stadt Kozani
Blick auf die Stadt Kozani
Blick auf die Stadt Kozani
Der Sitz der Verwaltung der Präfektur in Kozani
Der Sitz der Verwaltung der Präfektur in Kozani
Villa Lassani in Kozani
Villa Lassani in Kozani
Museum in Kozani
Museum in Kozani


Kozani (griechisch Κοζάνη (f. sg.)) ist eine Stadt und Gemeinde in Nordgriechenland. Sie ist die Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur Kozani sowie der Verwaltungsregion Westmakedonien.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie, Geologie und Klima

[Bearbeiten] Geschichte

Kozani wurde von christlichen Siedlern gegründet, nachdem sich die türkischen Herrscher der mazedonischen Ebenen in die Berge zurückzogen. Die sichere Lage der Stadt zog bald andere Christen an, die von Epirus vertrieben worden waren. Während des 17. und 18. Jahrhunderts gaben die Handelsgeschäfte mit den Ländern in Zentraleuropa der Stadt die Gelegenheit sich ökonomisch zu entwickeln.

Anfang des 19. Jahrhunderts bereist der Engländer William Martin Leake Kozani. Er beschreibt die Stadt als eine Ansammlung von 600 bis 700 Häusern sowie einem guten Basar und Markt, welcher an jedem Samstag abgehalten und sowohl von der osmanischen (türkischen) wie auch von der griechischen Bevölkerung besucht wurde. Leake berichtete weiter, dass Kozani vor seinem Aufenthalt enge Handelsbeziehungen zu Deutschland und Ungarn unterhalten hätte; entsprechend wohlhabende Kaufleute hätten in Kozani ihre Residenz gehabt. Außerdem wäre Kozani der häufigere Aufenthaltsort des griechisch-orthodoxen Bischofs von Kozani und Servia.[2]

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Kozani am 12. April 1941 von der Wehrmacht besetzt und verblieb bis zum 28. Oktober 1944, dem Tag des deutschen Rückzugs, unter deutscher Besatzung.[3] Während der deutschen Besatzungszeit war insbesondere der Bischof von Kozani (und Servia) ein Förderer des griechischen Widerstands gegen die deutschen Besatzungstruppen.[4] Kozani war auch Sitz der kleinen griechischen Widerstandsorganisation EKA (Ethniki Kinoniki Amyna).[5]

Am 13. Mai 1995 erschütterte ein Erdbeben mit der Stärke 6,6 auf der Richter-Skala die Stadt und Gemeinde Kozani.[6]

[Bearbeiten] Bevölkerung, Verwaltung, Politik

[Bearbeiten] Bevölkerung

Kozani hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine kleine jüdische Gemeinde.[7] Der türkische Bevölkerungsanteil, welcher in der osmanischen Besatzungszeit ab dem 14. Jahrhundert sich in Kozani und der umliegenden Region angesiedelt hatte, musste vor allem nach dem griechisch-türkischen Krieg Kozani und die umliegende Region verlassen. 1922 wurden in Thessaloniki 13 muslimische Personen registriert, welche in die Türkei aus der Region Kozani verbracht wurden bzw. flohen; 1923 waren es 26.610 Personen.[8] 1926 hatten alle türkischen Einwohner Kozani und seine Region verlassen.[9]

[Bearbeiten] Verwaltung

1997 wurde Kozani mit nachfolgenden Siedlungen, Gemeinden und Ortschaften zur Gemeinde Kozani (Δήμος Κοζάνης) im Rahmen der griechischen Kommunalverwaltungsreform zusammengefasst (Einwohnerzahlen nach Volkszählung 2001[1]; Gemeindegebiete ohne Nennung weiterer Orte haben einen gleichnamigen Ort):

Gemeinde Kozani - Δήμος Κοζάνης - 47.451 Einwohner

  • Gemeindegebiet Kozani - Δ.δ. Κοζάνης - 35.942 Einwohner
    • Stadt Kozani - Κοζάνη - 35.242 Einwohner
    • Ortschaft Agia Kyriaki - Αγία Κυριακή - 63 Einwohner
    • Ortschaft Girokomio - Γηροκομείο - 98 Einwohner
    • Kloster Analipsi - Ιερά Μονή Αναλήψεως - 211 Einwohner
    • Ortschaft Spinari - Σπινάρη - 328 Einwohner
  • Gemeindegebiet Alonakia - Δ.δ. Αλωνακίων (Αλωνάκια) - 383 Einwohner
  • Gemeindegebiet Anthotopos - Δ.δ. Ανθοτόπου - 234 Einwohner
    • Ortschaft Anthotopos - Ανθότοπος - 166 Einwohner
    • Ortschaft Kipario - Κηπάριο - 68 Einwohner
  • Gemeindegebiet Agrilos - Δ.δ. Αργίλου (Άργιλος) - 285 Einwohner
  • Gemeindegebiet Vatero Δ.δ. Βατερού - (Βατερό) - 744 Einwohner
  • Gemeindegebiet Exochi Δ.δ. Εξοχής - (Εξοχή) - 104 Einwohner
  • Gemeindegebiet Kalamia Δ.δ. Καλαμιάς - (Καλαμιά) - 303 Einwohner
  • Gemeindegebiet Karyditsa Δ.δ. Καρυδίτσας - (Καρυδίτσα) - 953 Einwohner
  • Gemeindegebiet Kila - Δ.δ. Κοίλων - 1.494 Einwohner
    • Ortschaft Kila - Κοίλα - 1.470 Einwohner
    • Ortschaft Melissia - Μελίσσια - 24 Einwohner
  • Gemeindegebiet Lefkovrysi - Δ.δ. Λευκόβρυσης (Λευκόβρυση) - 1.095 Einwohner
  • Gemeindegebiet Lefkopygi - Δ.δ. Λευκοπηγής (Λευκοπηγή) - 1.282 Einwohner
  • Gemeindegebiet Avgeri - Δ.δ. Λυγερής (Λυγερή) - 165 Einwohner
  • Gemeindegebiet Metamorfosis - Δ.δ. Μεταμορφώσεως (Μεταμόρφωσις) - 491 Einwohner
  • Gemeindegebiet Nea Nikopolis - Δ.δ. Νέας Νικόπολης (Νέα Νικόπολις) - 224 Einwohner
  • Gemeindegebiet Xirolimni - Δ.δ. Ξηρολίμνης - (Ξηρολίμνη) - 424 Einwohner
  • Gemeindegebiet Inoi - Δ.δ. Οινόης (Οινόη) - 156 Einwohner
  • Gemeindegebiet Petrana - Δ.δ. Πετρανών - 751 Einwohner
    • Ortschaft Petrana - Πετρανά - 718 Einwohner
    • Ortschaft Flughafen - Αεροδρόμιο - 6 Einwohner
    • Ortschaft Schulen OLED - Σχολές ΟΑΕΔ - 0 Einwohner
    • Ortschaft Tselikas - Τσέλικας - 27 Einwohner
  • Gemeindegebiet Protochori - Δ.δ. Πρωτοχωρίου (Πρωτοχώρι) - 626 Einwohner
  • Gemeindegebiet Ptelea - Δ.δ. Πτελέας (Πτελέα) - 174 Einwohner
  • Gemeindegebiet Skiti - Δ.δ. Σκήτης - 394 Einwohner
    • Ortschaft Skiti - Σκήτη - 374 Einwohner
    • Ortschaft Kokkinaras - Κοκκιναράς - 20 Einwohner
  • Gemeindegebiet Charavgi - Δ.δ. Χαραυγής - 1.227 Einwohner
    • Ortschaft Charavgi - Χαραυγή - 18 Einwohner
    • Ortschaft Nea Charavgi - Νέα Χαραυγή - 1.209 Einwohner

[Bearbeiten] Politik

Gegenwärtiger (2007) Bürgermeister der Gemeinde Kozani ist Paris Koukoulopoulos.

[Bearbeiten] Wirtschaft, Infrastruktur und Verkehr

[Bearbeiten] Wirtschaft

Bekannt ist diese Gegend als Anbaugebiet des teuersten Gewürzes der Welt, des roten Safrans. Der Anbau wurde unter der osmanischen Besatzung eingeführt und wird auch heute noch aufrecht erhalten.[10] Auch Getreide und Wein wurden in Kozani angebaut.[11] Sowohl Safran als auch insbesondere Getreide wurden auf dem Landwege nach Deutschland und Ungarn verbracht; entsprechend entwickelte sich bereits im 17. Jahrhundert der Handel mit hieraus wohlhabend gewordenen Händlern und deren Familien. Zur Besuchszeit von William Martin Leake Anfang des 18. Jahrhunderts erlebte der Handel in Kozani eine Depression; einerseits verfiel der Preis des Safrans von 80 Piaster pro Oka auf 40-50.[12] Das in der Region befindliche Kraftwerk Kardia liegt auf Platz 2 der thermischen Kraftwerke in Europa mit fossilen Brennstoffen, mit dem höchsten Ausstoß an Kohlendioxid pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) Strom.

[Bearbeiten] Infrastruktur

Die Stadt und Gemeinde Kozani sind Sitz der Universität von Westmakedonien. Eine technische Hochschule (TEI) ist ebenfalls in Kozani beheimatet.

[Bearbeiten] Verkehr

Kozani ist ein wichtiger Kreuzungspunkt von Verkehrswegen in Westmakedonien. Wichtigster Verkehrsträger sowohl im privaten, kommerziellen wie auch öffentlichen Verkehr ist die Straße. Von Norden nach Süden führt die Nationalstraße 3 (Europastraße 65) von Florina und Ptolemaida aus kommend über Kozani nach Servia, Elassona und anschließend Larisa in Thessalien. Diese Nord-Süd-Achse dient dem Verkehr nach Florina, Kastoria und Mazedonien. Von Westen erreicht die Nationalstraße 20 (Europastraße 90) aus Ioannina über Konitsa und Siatista und stellt einen Anschluss nach Epirus sicher. Nach Osten führt die Nationalstraße 4 von Kozani aus über Veria und Alexandria nach Chalkidona in der Präfektur Thessaloniki und damit anschließend nach Thessaloniki selbst. Bis Anfang des 21. Jahrhunderts waren alle diese Straßen zweispurige Straßen und erheblich mit dem zunehmenden Verkehr seit den 1990er Jahren belastet. Die Nationalstraße 3 ist unterdessen nach Norden hin umfangreich neu trassiert und ausgebaut worden; auch nach Süden hin wurde die gleiche Straße bis zum Polyfytos-See teilweise neu gebaut. Die Nationalstraße 4 und 20 blieben dem hingegen unverändert, wurden aber durch eine neue West-Ost-Autobahn, die Autobahn 2 (Egnatia Odos) vom Verkehr entlastet. Die Autobahn 2 führt im Westen über Siatista, Grevena und Metsovo nach Ioannina und Igoumenitsa. Nach Osten führt die Autobahn 2 am Südhang des Vermio-Gebirges vorbei nach Veria und anschließend nach Thessaloniki, Evzoni, Kavala, Chalkidiki und Alexandroupolis. Die umfangreichen Straßenverbindungen werden von Überlandbussen nach Florina, Amyndeo, Thessaloniki, Ptolemaida, Veria und Ioannina genutzt.

Kozani besitzt einen Eisenbahnanschluss. Ein Abzweig der Strecke Thessaloniki-Edessa-Florina führt von Amyndeo über Ptolemaida nach Kozani und endet dort auch. Nach Thessaloniki bestehen täglich drei Verbindungen ohne Notwendigkeit des Umsteigens. Nach Athen bestehen täglich zwei Verbindungen; allerdings müssen Reisende am Bahnhof von Platy (Imathia)| umsteigen.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Bekannte Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Architektur: der Uhrenturm Mamatsios (Mamatsios), Folkloremusem, Villen von „Georgios Lassanis“ und von „Grigorios Vourkas.“
  • Bibliothek: 1668 gegründet und mit 150.000 Büchern und die zweitgrößte öffentliche Bibliothek Griechenlands.
  • Kirche Agios Nikolaos: 1664 erbaut.
  • Archäologisches Museum
  • Museum für örtliche Zeitgeschichte
  • Volkskunde-Museum

[Bearbeiten] Quellen

  1. a b Angaben des griechischen Innenministeriums ([1])
  2. William Martin Leake. Travels in Northern Greece. Volume 3. J. Rodwell, 1835. S. 299.
  3. John Melior Stevens, Christopher Montague Woodhouse, Lars Baerentzen. British Reports on Greece, 1943-1944. Museum Tusculanum Press, 1982. S. 109. ISBN 8788073203
  4. John Melior Stevens, Christopher Montague Woodhouse, Lars Baerentzen. British Reports on Greece, 1943-1944. Museum Tusculanum Press, 1982. S. 33. ISBN 8788073203
  5. John Melior Stevens, Christopher Montague Woodhouse, Lars Baerentzen. British Reports on Greece, 1943-1944. Museum Tusculanum Press, 1982. S. 162. ISBN 8788073203
  6. G. Drakatos, D. Papanastassiou, G. Papadopoulos, H. Skafida, G. Stavrakakis. Relationship between the 13 May 1995 Kozani-Grevena (NW Greece) earthquake and the Polyfyto artificial lake. Engineering Geology 51, 1998: 65-74.
  7. Elisabeth Kontogiorgi. Population Exchange in Greek Macedonia: The Rural Settlement of Refugees 1922-1930. Oxford University Press, 2006. S. 23. ISBN 0199278962
  8. Elisabeth Kontogiorgi. Population Exchange in Greek Macedonia: The Rural Settlement of Refugees 1922-1930. Oxford University Press, 2006. S. 199. ISBN 0199278962
  9. Elisabeth Kontogiorgi. Population Exchange in Greek Macedonia: The Rural Settlement of Refugees 1922-1930. Oxford University Press, 2006. S. 200. ISBN 0199278962
  10. Giannis S. Koliopoulos, John S. Koliopoulos. Plundered Loyalties: Axis Occupation and Civil Strife in Greek West. C. Hurst & Co. Publishers, 1999. S. 5 ff. ISBN 185065381X
  11. William Martin Leake. Travels in Northern Greece. Volume 3. J. Rodwell, 1835. S. 329.
  12. William Martin Leake. Travels in Northern Greece. Volume 3. J. Rodwell, 1835. S. 302.

[Bearbeiten] Weblinks


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