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Kompetenz (Pädagogik) – Wikipedia

Kompetenz (Pädagogik)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Kompetenzbegriff in der Pädagogik geht zurück auf Klafkis Kompetenzmodell der kritisch-konstruktiven Didaktik. Damit ist gemeint die Fähigkeit und Fertigkeit, in den genannten Gebieten Probleme zu lösen und die Bereitschaft, dies auch zu tun. Im erziehungswissenschaftlichen Kompetenzbegriff sind also sachlich-kategoriale, methodische und volitionale Elemente verknüpft einschließlich ihres Transfers auf ganz unterschiedliche Gegenstände.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Problematik der Begriffsdefinition

Es existiert eine Vieldeutigkeit des Begriffs Kompetenz[1] [2]. Je nach Standpunkt gibt es ganz unterschiedliche Definitionsvorschläge, woraus sich Kompetenzen zusammensetzen.

[Bearbeiten] Kompetenz und Qualifikation

Etwa seit Ende des 20. Jahrhunderts wird verstärkt von Kompetenz statt von Qualifikation gesprochen. Der Qualifikationsbegriff war problematisch geworden, weil er die Passung von situativen Anforderungen (etwa einer Tätigkeit) einerseits und den personalen Voraussetzungen zu deren Bewältigung in einen (zu) engen Zusammenhang bringen wollte. Kompetenzen sind weniger eng auf Anforderungen von Berufen oder Tätigkeiten bezogen, sondern sind allgemeine Dispositionen von Menschen zur Bewältigung bestimmter lebensweltlicher Anforderungen bzw. die menschliche Fähigkeit zur Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation (s. etwa auch der bereits in den 1980er Jahren etablierte Begriff der kommunikativen Kompetenz von Habermas).

[Bearbeiten] Kompetenzen und Lernziele

Der Kompetenzbegriff hat gegenüber älteren pädagogischen Zielbeschreibungen wie etwa den Lernzielen drei Vorzüge.

  • Zum einen handelt es sich hier nicht bloß um Abprüfen einzelner Wissens- oder Könnenselemente, sondern einer koordinierte Anwendung verschiedener Einzelleistungen anhand eines für den Probanden jeweils neuen Problems.
  • Zum Zweiten orientiert er sich nicht an abstraktem Schulstoff, sondern stets an lebensweltlichen Bezügen des Probanden, am „Sich-Bewähren im Leben“ (Rudolf Messner, 2003).
  • Schließlich lassen sich die Kompetenzen untergliedern in vier Kompetenzstufen von der „nominellen Kompetenz“, die die bloße Kenntnis von fachspezifischen Fachwörtern beinhaltet bis zur „multidimensionalen Kompetenz“, die das Verständnis fachwissenschaftlicher Konzepte in ihren wissenschaftsgeschichtlichen, sozialen und individuellen Zusammenhängen umfasst. Diese Stufung erlaubt eine operationalisierbare Leistungsbewertung.

[Bearbeiten] Der Kompetenzbegriff in der Bildungspolitik

Der Kompetenzbegriff gewinnt in der Bildungsplanung zunehmend an Bedeutung. In Deutschland ist dies zu einem wesentlichen Teil eine Reaktion auf die PISA-Studie von 2000/2001, die nicht mehr abrufbares Wissen (Sach- oder Methodenwissen) der Schülerinnen und Schülern abprüfte, sondern Fähigkeiten wie Lesekompetenz, mathematische und naturwissenschaftliche Kompetenz.

In der durch die Ergebnisse der PISA-Studie angestoßenen Debatte um die Steuerung des Bildungswesens in Deutschland wird seit etwa 2003 das Konzept von Bildungsstandards diskutiert und strukturiert, welches jeweils eine ausgearbeitete Modellierung von Kompetenzen voraussetzt. Durch die am Beginn dieses von der Kultusministerkonferenz geförderten Prozesses stehende, ebenfalls im Auftrag dieser erstellte Expertise "" (2003) wurde das Konzept der Kompetenzen insofern differenziert, als nunmehr von spezifischen Kompetenzen in unterschiedlichen "Domänen" (der Welterschließung) ausgegangen wird, so dass grundsätzlich für einzelne Schulfächer bzw. Lernbereiche eigene Kompetenzmodelle erstellt werden müssen. Diese Erarbeitung ist von der Kultusministerkonferenz zunächst für nur wenige Domänen in Auftrag gegeben worden (Moderne Fremdsprachen, Deutsch, Mathematik, Naturwissenschaften). Nicht immer sind dabei explizit Kompetenzmodelle ausgearbeitet worden. Für einige andere Schulfächer bzw. Domänen haben, auf Grund des befürchteten Konkurrenzdrucks und der Abwertung des Faches im schulischen Fächerkanon, daraufhin zum einen Bildungsverwaltungen, Fachdidaktiken und/oder Lehrerverbände eigene "Bildungsstandards" erarbeitet, die in sehr unterschiedlichem Maße auf ausformulierten Konzepten von "Kompetenzen" basieren.

Und im Kontext der europäischen Bildungspolitik umfassen Kompetenzen im weiteren Sinne die "Selbstständigkeit und Verantwortlichkeit", die "Lern- bzw. Selbstlernkompetenz", die "kommunikative und soziale Kompetenz", sowie die "professionelle und berufliche Kompetenz".

[Bearbeiten] Der Kompetenzbegriff in der beruflichen Bildung

In der Berufs- und Wirtschaftspädagogik werden Kompetenzen teilweise als sog. "Selbstorganisationsdispositionen" definiert. Eine Person, die über ausreichend Kompetenz verfügt, um sachgerecht bestimmte Dinge zu tun, ist in dieser Hinsicht kompetent. Kompetenz erwirbt man unter anderem durch Bildung, Weiterbildungsmaßnahmen, Erfahrung, Selbstreflexion, informelles Lernen aber auch autodidaktisch.

In der Praxis der beruflichen Bildung hat sich in den 1990er Jahren eingebürgert von vier Kernkompetenzen auszugehen, aus der sich alle weiteren Kompetenzen ableiten lassen: soziale Kompetenzen, die fachliche Kompetenzen, die Methodenkompetenzen und personale Kompetenzen. Teilweise wird Informationskompetenz als die Verknüpfung von Fach- und Methodenkompetenz betrachtet.

In der wissenschaftlichen Diskussion wird diese Systematik immer wieder als problematisch aufgefasst. So lassen sich fachliche und methodische Kompetenzen inhaltlich schwer trennen. (Es hat sich herausgestellt, dass es kaum "generische" z. B. Problemlösekompetenzen gibt, die sich auf beliebige Fachinhalte übertragen lassen, s. das Problem des mangelnden Lerntransfer).

In der Erziehungswissenschaft wird das Modell (etwa von Dieter Euler) einer Matrix bevorzugt, in der auf der einen Achse die Inhaltsbereiche Fachkompetenz, Sozialkompetenz und Selbstkompetenz unterschieden werden und auf der anderen Achse: Wissen, Fertigkeiten und Einstellungen. Alle Kompetenzbereiche zusammen sind die Grundlage für Handlungskompetenz.

[Bearbeiten] Wechselwirkung zwischen Kompetenz und sozialer Stellung

Der Erwerb von Kompetenzen wirkt unmittelbar auf die soziale Stellung ein. So schreibt etwa Hungerland:

Der ausweisliche Erwerb von gesellschaftlich geforderten Fähigkeiten bestimmt […] die individuelle Chance zur gesellschaftlichen Partizipation. Bei einem Mehr winkt Statusgewinn, materieller Gewinn, Statusgewinn, während ein Weniger die Chancen schmälert. […] Menschen, die bestimmte erwartete Kompetenzen nicht erworben haben, [werden] aus bestimmten Formen gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen […]. Welche Kompetenzen das sind, ist gesellschaftlich definiert. [3]

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. Erpenbeck, J., von Rosenstiel, L. (2003): Handbuch Kompetenzmessung: Erkennen, verstehen und bewerten von Kompetenzen in der betrieblichen, pädagogischen und psychologischen Praxis. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart.
  2. Heyse, V., Erpenbeck, J. (1997): Der Sprung über die Kompetenzbarriere: Kommunikation, selbstorganisiertes Lernen und Kompetenzentwicklung von und in Unternehmen. Bertelsmann Verlag, Bielefeld.
  3. Wie viel Zeit für´s Kind? Zur gesellschaftlichen Produktion generationaler Ordnung durch elterliche Zeitinvestition, Beatrice Hungerland, Inauguraldissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Philosophie, Fachbereich Erziehungswissenschaften, Universität Wuppertal, Juni 2002, Seite 283 (abgerufen am 18. Dezember 2007)

[Bearbeiten] Literatur

  • D. Dörner: Problemlösen als Informationsverarbeitung. Kohlhammer, Stuttgart 1975
  • Gnahs, Dieter: Kompetenzen - Erwerb, Erfassung, Instrumente, Bielefeld 2007 ISBN 978-3-7639-1944-4
  • Klieme, Eckhard; Avenarius, Hermann; Blum, Werner; Döbrich, Peter; Gruber, Hans; Prenzel, Manfred; Reiss, Katharina; Riquarts, Kurt; Rost, Jürgen; Tenorth, Heinz-Elmar; Vollmer, Helmut J.: Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandards: eine Expertise. Bonn: BMBF, 2003.
  • Klieme, Eckhard: Was sind Kompetenzen und wie lassen sie sich messen? In: Pädagogik (2004) Nr. 6, S. 10-13.
  • Körber, Andreas: Grundbegriffe und Konzepte: Bildungsstandards, Kompetenzen und Kompetenzmodelle. In: Körber, Andreas; Schreiber, Waltraud; Schöner, Alexander (Hrsg.): Kompetenzen Historischen Denkens. Ein Strukturmodell als Beitrag zur Kompetenzorientierung in der Geschichtsdidaktik. Neuried: ars una, 2007, - 978-3-89391-788-4, S. 54-86
  • Langemeyer, Ines: Kompetenzentwicklung zwischen Selbst- und Fremdbestimmung. Arbeitsprozessintegriertes Lernen in der Fachinformatik. Eine Fallstudie. Münster: Waxmann 2005 (ISBN 3-8309-1555-1)
  • Reitinger, Johannes: Unterricht - Internet - Kompetenz. Empirische Analyse funktionaler und didaktischer Kompetenzen zukünftiger PädagogInnen auf der Basis eines konkretisierten Handlungskompetenzmodells. Aachen: 2007 (ISBN 978-3-8322-6175-7).

[Bearbeiten] Siehe auch


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