Kiritimati
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Kiritimati (Aussprache: [kəˈrɪsməs], von engl. Christmas Island, dt. etwa „Weihnachtsinsel“) ist ein zu Kiribati gehörendes Atoll der Line Islands im Zentralpazifik.
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[Bearbeiten] Geographie
Kiritimati liegt 189 km (der Ort London 222 km) nördlich des Äquators. Der Hauptort Napia auf der Insel Tabuaeran (Fanning Island) ist von London auf Kiritimati 298 km (südöstliche Richtung) entfernt. Die Insel Teraina (Washington Island) ist von London 446 km (ebenfalls südöstliche Richtung) entfernt. Von der Hauptstadt South Tarawa auf dem Tarawa-Atoll ist der Ort London auf Kiritimati 3.254 km entfernt.
Kiritimati hat mit 624 km² von allen Koralleninseln der Welt die größte Landfläche. Die Insel besitzt mit 324 km² eine der größten Lagunen. Strenggenommen stellt es ein sich im „Heben“ befindendes Atoll (siehe Gehobenes Atoll) dar, wobei die salzhaltige Lagune im Osten und Südosten bereits ausgetrocknet und lediglich nach Westen hin geöffnet ist. Im Zentrum der Lagune existieren in Abhängigkeit von den Gezeiten unzählige kleine und kleinste Inseln. Das Atoll hat eine Ost-Westausdehnung von 44,3 km, eine Süd-Nordausdehnung von 39,6 km sowie eine Landfläche von 388,5 km². Kiritimati stellt somit 47,9 % der Landfläche Kiribatis dar, auf ihr leben mit etwa 5.100 Einwohnern jedoch nur 5,2 % der kiribatischen Bevölkerung. Die nicht-indigene, sondern hauptsächlich von den Gilbertinseln aus angesiedelte Bevölkerung verteilt sich auf vier Orte, Hauptort und Hafen ist London.
Nr. | Ort | Bevölkerung (Zensus 2005) |
---|---|---|
1 | London | 1829 |
2 | Tabwakea | 1881 |
3 | Banana (Banana Wells, Matu Upou) | 1170 |
4 | Poland | 235 |
5 | Paris (Ruinen) | - |
Kiritimati | 5115 |
Der höchste Punkt der Insel, Joe's Hill, liegt im Südosten und ist mit 13 m der zweithöchste Punkt Kiribatis (Der höchste Punkt Kiribatis befindet sich mit 81 m auf der Insel Banaba). Ortszeit für Kiritimati und die Line-Inseln ist UTC + 14 Stunden.
[Bearbeiten] Geschichte
Die damals unbewohnte Insel wurde am 24. Dezember 1777 von dem britischen Seefahrer und Weltumsegler James Cook (1728–1779) entdeckt. Er verbrachte dort mit seiner Mannschaft die Festtage und gab ihr den Namen Weihnachtsinsel.
Unter Berufung auf den 1856 verabschiedeten Guano Islands Act wurde die Weihnachtsinsel 1857 von Kapitän J. L. Pendleton für die Vereinigten Staaten in Besitz genommen. In den folgenden Jahren wurde die Insel an verschiedene Firmen zum Abbau von Guano verpachtet. Im Jahre 1889 wurde die tropische Insel – unter amerikanischem Protest – vom Britischen Empire annektiert, welche in der Folgezeit mit den Anbau von Kokospalmen zur Erzeugung von Kopra begannen.
Am 15. Mai 1957 führte Großbritannien in der Nähe der Insel den ersten britischen Test mit einer Wasserstoffbombe durch. Nahe der Weihnachtsinsel sind insgesamt 30 Atomtests durchgeführt worden.
Am 6. Mai 1962 wurde als Teil der Operation Dominic unter dem Codenamen Frigate Bird im einzigen US-Kernwaffentest eine mit einem Atomsprengkopf bestückte ballistische Rakete rund 890 km nordöstlich der Weihnachtsinsel zur Explosion gebracht.
Seit 1979 gehört sie zum Inselstaat Kiribati.
[Bearbeiten] Flora und Fauna
Die Insel ist weitgehend von Büschen und Sträuchern bewachsen, von denen Scaevola taccada, Suriana maritima und Sida fallax am häufigsten anzutreffen sind. Die angepflanzten Kokospalmen (Cocos nucifera) sind im Westen zu finden. Etwa 18 vorkommende Pflanzenarten sind heimisch, eine Art (Cuscuta campestris) ist endemisch.
An heimischen Säugetieren kommt die Polynesische Ratte (Rattus exulans) vor, was oftmals ein Beleg für eine frühere polynesische Besiedlung ist. Die Weihnachtsinsel stellt mit 36 Arten an Seevögeln, davon 18 brütend, ein bedeutendes Territorium dar, mit geschätzten 15 Millionen Seevögeln ist es gar die an Individuen reichste Insel der Erde. Ihre jeweils weltweit größte Population haben auf Kiritimati der Phönixsturmvogel (Pterodroma alba) und der Keilschwanzsturmtaucher (Puffinus pacificus), weitere häufige Seevögel sind der Bindenfregattvogel (Fregata minor), der Weihnachtssturmtaucher (Puffinus nativitatis), der Maskentölpel (Sula dactylatra), der Rotschwanz-Tropikvogel (Phaethon rubricauda) sowie die Brillenseeschwalbe (Onychoprion lunatus). An Landvögeln sei der seltene Fanning-Rohrsänger (Acrocephalus aequinoctialis) erwähnt, welcher nur auf der Weihnachtsinsel und der Fanninginsel (Tabuaeran) vorkommt.
Am 29. Mai 1975, noch vor der Unabhängigkeit Kiribatis, wurde ein Teil des Atolls als Christmas Island Wildlife Sanctuary unter Naturschutz gestellt.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- Jane's Oceania Page - Christmas Island (englisch)
- Volkszählung 2005 (englisch)
- Protected Areas in Oceania - Christmas Island Wildlife Sanctuary (englisch)
Gilbertinseln: Abaiang | Abemama | Aranuka | Arorae | Beru | Butaritari | Kuria | Maiana | Makin | Marakei | Nikunau | Nonouti | Onotoa | Tabiteuea | Tamana | Tarawa
Linieinseln: Caroline | Flint | Kiritimati | Malden | Starbuck | Tabuarean | Teraina | Vostok
Phoenixinseln: Birnie | Enderbury | Kanton | McKean | Manra | Nikumaroro | Orona | Rawaki
weitere Insel: Banaba
Koordinaten: 1° 54' N, 157° 24' W