Karpfenfische
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Karpfenfische | ||||||||||||
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Rotauge (Rutilus rutilus) |
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cyprinidae | ||||||||||||
Die Karpfenfische (Cyprinidae) sind mit etwa 2500 Arten die größte Familie der Knochenfische (Osteichthyes) und der Wirbeltiere (Vertebrata). Zu ihnen gehören bekannte Speisefische, wie der Karpfen oder Zierfische wie der Goldfisch. Karpfenfische gibt es in Nordamerika, Europa, Afrika und Asien.
Sie umfasst recht kleine (unter 2 cm Länge), jedoch auch sehr große (2 m) Arten. Die Fische aus dieser Familie haben zahnlose Kiefer. Auf den Schlundknochen befinden sich zahnartige Fortsätze, die man zur Bestimmung der Arten benutzen kann. Ferner besitzen sie keinen ausgebildeten Magen; die Speiseröhre geht direkt in den Mitteldarm über.
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[Bearbeiten] Verbreitung
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Karpfenfische umfasst Nordamerika, Europa, Afrika und Asien. Sie fehlen in Südamerika, Madagaskar, Australien, Neuseeland und allen ozeanischen Inseln. Die meisten Karpfenfische leben im Süßwasser, nur wenige Arten, wie Aland, Brachse und Ziege in der Ostsee, gehen auch in Brackwasser, eine ostasiatische Scardinius-Art geht auch ins Meer.
In Europa fehlen sie lediglich in Norwegen, Island und im Norden der Halbinsel Kola. In Afrika und Asien gibt es keine Karpfenfische in den Wüstengebieten der Sahara und der Arabischen Halbinsel. Auch Sibirien nördlich des Polarkreises, auf der Halbinsel Kamtschatka, den nördlichen Philippinen, auf Sulawesi und den Inseln östlich der Wallace-Linie, Neuguinea, Australien, Madagaskar alle ozeanischen Inseln sind ohne Karpfenfische. In Nordamerika leben sie zwischen dem nördlichem Polarkreis und dem nördlichen Wendekreis, fehlen aber auf Neufundland, im Norden Labradors und kommen in Alaska nur im Ober- und Mittellauf des Yukon River vor.
Einige Arten, wie der auf der Peloponnes und im westlichen Mittelgriechenland endemische Pseudophoxinus stymphalicus haben ein extrem kleines Verbreitungsgebiet.
Der Karpfen und weitere für die menschliche Ernährung bedeutsame Arten wurden vom Menschen fast weltweit verbreitet und leben heute auch in bisher karpfenfischfreien Regionen wie Südamerika, Madagaskar, Australien und Neuseeland.
[Bearbeiten] Ernährung
Die meisten Karpfenfische sind Allesfresser, die verschiedenste wirbellose Kleintiere und Algen fressen. Rein herbivor lebt der Graskarpfen, der Silberkarpfen ernährt sich von Phytoplankton, der Rapfen ist ein Raubfisch.
[Bearbeiten] Systematik
Es gibt noch keine allgemein akzeptierte innere Systematik der Karpfenfische. Sie werden in eine Reihe von teilweise umstrittenen Unterfamilien geteilt. Nelson (2006) führt folgende Unterfamilien auf:
- Bitterlinge (Acheilognathinae)
- Barben (Barbinae)
- Cultrinae
- Cyprininae
- Gobioninae
- Labeoninae
- Leuciscinae („Weißfische“)
- Bärblinge (Rasborinae)
- Squaliobarbinae
- Schleien (Tincinae)
- Xenocyprininae
Einige Gattungen konnten noch keiner Unterfamilie zugeordnet werden:
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[Bearbeiten] Literatur
- Joseph S. Nelson, Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
- Kurt Fiedler, Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
- Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt, Urania-Verlag, 1990, ISBN 3-332-00109-4
- Binh Thanh Thai, Van Ngo Si, Phuc Dinh Phan & C. M. Austin: Phylogenetic evaluation of subfamily classification of the Cyprinidae focusing on Vietnamese species, Aquat. Living Resour. 20, 143–153 (2007) PDF