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Karagöztheater – Wikipedia

Karagöztheater

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Karagöz mit einem Davul
Karagöz mit einem Davul
Karagöz mit einem Davul, Hacivat mit einer Zurna
Karagöz mit einem Davul, Hacivat mit einer Zurna

Karagöz ist die Bezeichnung für das türkische Schattenspiel, bei dem ein Tasvir genanntes, als Mensch, Tier, oder Sachen geformtes Kamel- oder Kuhfell auf einen weißem Vorhang mit starkem Licht von hinten hin und her bewegt wird.

Das humorvolle Schattenspieltheater ist nach der Hauptfigur Karagöz ("Schwarzauge"), einem lebensfrohen, einfachen aber witzig gerissenen Mann aus dem Volk, benannt. Das Karagöztheater erschließt sich einem durch den Vergleich mit dem deutschen "Pendant", dem Kasperletheater. Karagöz bildet zusammen mit seinem Nachbarn Hacıvat, einem gebildeten Vertreter der städtischen Bildungsschicht, die Hauptfiguren im Schattenspiel. Neben diesen Figuren treten im Karagöztheater weitere Charaktere auf. Bei diesen handelt es sich um Repräsentanten der Istanbuler Gesellschaft und der verschiedenen religiösen und ethnischen Gruppen des Osmanischen Reiches, aber auch um Randgruppenvertreter sowie Fabelwesen. Je gegensätzlicher die dargestellten Charaktere der einzelnen Figuren sind, desto mehr Möglichkeiten ergeben sich im Schattenspiel für Komik, Ironie und Satire. Mitunter auch als eine sozialkritisch geprägte Theatergattung ist das Schattenspiel ein Spiegel der spätosmanischen Gesellschaft. Vor allem auf der Ebene der sprachlichen Kommunikation wird der multikulturelle Kontext thematisiert.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ursprung und Verbreitung

Es wird vermutet, dass das Schattenspiel aus Südostasien stammt. Über die Einführung in die Türkei gibt es verschiedene Meinungen:

  • Eines davon ist, dass die Spiele "kor kolçak" und "çadır hayal" in Asien eigentlich Schattenspiele sind und durch den Zug der Völker mit nach Anatolien gekommen sind.
  • Nach einer anderen Ansicht kam das Schattenspiel zusammen mit den Schattenspielern in die Türkei, die Yavuz Sultan Selim nach der Eroberung von Ägypten im Jahre 1517 mitgebracht hat.

Gegenüber anderen Formen des Theaters, insbesondere auch dem Spiel mit dreidimensionalen Puppen, hatte das Karagöz insofern einen Vorteil, als es menschliche Wesen nur sehr mittelbar abbildet und damit in geringerem Maße gegen das islamische Bilderverbot verstößt. Nach dem österreichischen Osmanisten Andreas Tietze fällt der Aufstieg des Schattentheaters deshalb auch nicht zufällig in eine Zeit, als sich die Macht der Ulema und ihr Einfluss auf das öffentliche Leben verstärkten.

Zur Zeit des Osmanischen Reichs gelangte das Karagöztheater auch nach Griechenland, wo es bis heute unter dem Namen "Karagiozis" (Καραγκιόζης) populär ist. Interessanterweise verkörpert der "Karagiozis" im griechischen Volkstheater den einfachen, armen, bauernschlauen Griechen, der sich tapfer gegen die osmanische (als Fremdherrschaft empfundene) Obrigkeit behauptet.

[Bearbeiten] Traditionen und technische Umsetzung

Traditionell wurde das Schattenspiel während des Fastenmonats Ramadan und bei Beschneidungsfesten aufgeführt. Die Aufführungen fanden in Kaffehäusern, den Privatwohnungen wohlhabender Bürger, aber auch am Sultanshof statt. Karagözspieler (karagözcü, hayyâlbâz) verfügten früher über ein Repertoire an 30 Stücken, für jeden Tag im Ramadan boten sie dem Publikum ein anderes Stück dar. Dabei wurde teilweise improvisiert, bis zum 19. Jahrhundert existierten keine schriftlichen Textvorlagen.

Ein Karagöz-Stück besteht traditionell aus einem mystischen Ghazel ("perde gazeli"), einem Dialog ("muhavere"), der Haupthandlung ("fasil") und einem Epilog. Die Stücke stehen in keiner Beziehung zueinander. Die Bühne wird zu beiden Seiten von den Häusern der Protagonisten Karagöz und Hacivad begrenzt. Die Spielfiguren bestehen aus gefärbtem, durchscheinendem Rinder- oder Kamelleder, sind in sich beweglich und meist 20-40 Zentimeter hoch. Sie werden gegen ein mit Öllampen oder Kerzen erleuchtetes Gewebe gedrückt und mit einem bzw. die Hauptfigur mit zwei Stöcken bewegt.

Alle Schattenspielfiguren führt ein- und derselbe Karagözspieler. Er spricht die Stimmen der verschiedenen Figuren, singt auch Lieder und sorgt für Begleitgeräusche. Zu einer vollständigen Schattenspielgruppe gehören noch zwei Musikanten, die Schellentrommel ("daire") und Flöte spielen. Die Begleitmusik im Karagöztheater lässt sich nicht eindeutig der klassischen osmanischen Kunst- und Volksmusik zuordnen. Die verschiedenen Akzente werden mit Liedern eingeführt, die typisch für bestimmte Regionen sind.

[Bearbeiten] Charaktere

  • 1. Hauptrolle: Karagöz; eine ungehobelte, sinnenfreudige Figur, die aus Geldmangel häufig Aufgaben übernehmen muss, denen sie nicht gewachsen ist (z.B. Briefeschreiben für andere).
  • 2. Hauptrolle: Hacıvat; Karagöz's höflich-gebildeter Nachbar
  • weibliche Charaktere: Zenneler, Kanlı Nigar, Salkım İnci, Ehefrau von Karagöz, Tochter von Hacıvat; Canan (die Geliebte)
  • Sprecher der Istanbuler Mundart: Çelebi und Tiryaki...
  • Anatolier: Laz (der Lase), Bolulu (aus Bolu), Kayserili (aus Kayseri), Kürt (Kurde) und Kastamonulu (aus Kastamonu).
  • Charaktere außerhalb Anatoliens: Arnavut (Albaner), Arab (Araber) und Acem (Iraner)...
  • Nichtmuslime: Rum (Grieche), Ermeni (Armenier) und Yahudi (Jude)...
  • Schuldige und seelisch Kranke: Kekeme (Stotterer), Kambur (Buckliger), Tuzsuz Deli Bekir (Irrer)...
  • Gangster und Betrunkene: Matiz, Casuslar (Spione und Schnüffler), Sarhoş (Betrunkener)...
  • Schauspieler und Künstler: Köçek, Çengi (Tänzerin und Musikantin), Cambaz (Seiltänzer) und Hokkabaz (Zauberkünstler)...
  • Geisterwesen: Cinler
  • Nebenerscheinungen: Satıcılar (Verkäufer)...

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks


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