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Künstlerbuch – Wikipedia

Künstlerbuch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Künstlerbücher sind eigenständige Kunstwerke, die allgemein das Buch zum Gegenstand eines künstlerischen Konzepts gemacht haben; in der Kunst der Gegenwart überschritten diese Konzepte auch die Grenzen des Buches als Objekt. Künstlerbücher werden als Originalarbeit von Künstlerhand geschaffen oder erscheinen nach der Idee des Multiples auch in autorisierten Auflagen.

Offerings at the CrossroadsKünstlerbuch von Cheri Gaulke and Sue Maberry (2007)
Offerings at the Crossroads
Künstlerbuch von Cheri Gaulke and Sue Maberry (2007)

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Aufkommen der Künstlerbücher

In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts begannen die Künstler verschiedener Kunstströmungen mit dem Medium Buch zu experimentieren. Vorweggenommen wurde das Künstlerbuch beispielsweise durch Manifeste, Pamphlete und Publikationen des Dada („Dada-Zeitschriften“), von Kurt Schwitters, Raoul Hausmann oder durch die Bauhaus-Bücher. Es wurde ein Gefühl dafür entwickelt, daß Bücher ein kommunikatives Medium sind und diese einen Ausbruch aus den festgefügten Stammplätzen der Kunst hin zu einer breiten Öffentlichkeit und zur kommunikativen Vernetzung der Künstler untereinander ermöglichen können. [1]

In den 60er Jahren, mit dem Aufkommen von Konzeptkunst und Fluxus, kam erstmals international die Form, der in kleiner nummerierter Auflage gedruckten Künstlerbücher auf und damit diese Form des Umgangs mit dem Buch. Der Ansatz von Fluxus mit der Utopie eine Kunst für jedermann zu sein, zeigte, wie Druckerzeugnisse für eine schnelle Verbreitung von Ideen und Strategien eingesetzt werden können.

Sowohl in kleiner Auflage als auch als Serienprodukt entstehen auch heute noch Konzeptbücher, Objektbücher, Collagen, Leporellos, Schriftrollen, Hefte, Loseblattsammlungen, intermediale Schachteln oder Multiples aus verschiedensten Materialien; die traditionelle Form des Buches, bestehend aus bedruckten Seiten zwischen Buchdeckeln, wird von den Künstlern dabei variiert oder nicht selten auch in Frage gestellt.

[Bearbeiten] Theorie

Der mexikanische Künstler und Schriftsteller Ulises Carrión hat 1975 erstmals in einem Essay „die neue kunst des büchermachens“ definiert. In mehreren Kapiteln legt er statementhaft dar, „was ein buch ist“ wobei er näher auf die Rolle von „prosa und dichtung“, „raum“, „sprache“, „strukturen“ und „das lesen“ eingeht. Ursprünglich hat er den Essay in spanisch geschrieben (publiziert in Plural No. 41 in Mexico City). In leicht verkürzter Form ist er 1975 in Kontexts No 6/7 in Amsterdam auf Englisch erschienen. Eine deutsche Übersetzung (von Hubert Kretschmer) wurde erstmals in der Frankfurter Kunstzeitschrift Wolkenkratzer im Oktober 1982 (Heft 3/82) publiziert.

[Bearbeiten] Vertreter

Konzeptkünstler:

John Baldessari, Daniel Buren, Jochen Gerz, Gilbert & George, Joseph Kosuth, Sol LeWitt, Richard Long, Edward Ruscha, Timm Ulrichs oder Lawrence Weiner

Pop Art:

Jim Dine, Allen Jones, Eduardo Paolozzi, Lucas Samaras, Claes Oldenburg oder Andy Warhol.

Nouveau Réalisme:

Christo, Niki de Saint-Phalle und Daniel Spoerri

Fluxus-Künstler:

Joseph Beuys, George Brecht, Robert Filliou, Al Hansen, Dick Higgins, Allan Kaprow, Milan Knížák, Jackson Maclow, Ben Vautier, Wolf Vostell oder Emmett Williams

Visuelle Poesie oder Konkrete Poesie:

Claus Bremer, Henri Chopin, Klaus Peter Dencker, Pierre Garnier, Klaus Groh, Eugen Gomringer, Jiri Kolar, Richard Kostelanetz oder Karl Riha

Mail Art:

Marcel Broodthaers, Ulises Carrión, Jürgen Partenheimer, Dieter Roth, Kurt Corinth

[Bearbeiten] Abgrenzung zu Malerbüchern

Das Feld der Künstlerbücher kann im Groben unterteilt werden in erstens Buchobjekte, also skulpturale Gebilde, „ die den Objektcharakter des Buches ausnutzen oder die Buchform in anderen Materialien nachbilden, in zweitens Malerbücher, mit denen Künstler eine Serie von Bildern zwischen zwei Buchdeckel zusammenfassen, und in drittens illustrierte oder sogenannte ‚schöne‘ Bücher, durch die in Verbindung mit einem Text graphische Zyklen in oft aufwendiger und eigenwilliger buchbindnerischer Verarbeitung veröffentlicht werden.“ [1] Die vierte Erscheinungsform des Künstlerbuchs ist das gedruckte, vervielfältigte Buch, das vom Künstler selbst, von Verlagen, Galerien oder Institutionen herausgegeben wird. Als Produkt der Buchdruckereien hebt es sich nicht wesentlich vom normalen Buch ab.

[Bearbeiten] Sammlungen

Kunstbuchsammlung im CBK Gelderland, Arnheim (NL)
Kunstbuchsammlung im CBK Gelderland, Arnheim (NL)

Da Künstlerbücher häufig nicht in das normale Schema von wissenschaftlichen Bibliotheken passen, sich also meist gegen eine ordentliche Registrierung sperren, haben sich einige Museen und Bibliotheken auf das Sammeln künstlerischer Bücher spezialisiert.

Europaweit am bekanntesten ist das Archive for Small Press & Communication, das 1999 in den Besitz des Neuen Museum Weserburg Bremen übergegangen ist. Ferner finden sich Künstlerbücher-Sammlungen in der Bibliothek der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, in der Universitätsbibliothek der Universität für angewandte Kunst Wien, in der Staatsgalerie Stuttgart, hier besonders das Archiv Sohm, in den Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus im Kunstmuseum Cottbus, der Bayerischen Staatsbibliothek in München, in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Das Lyrik Kabinett München mit der umfangreichsten Sammlung von Lyrik im deutschen Sprachraum sowie das deutsche Literaturarchiv (Marbach) verfügen ebenfalls über mittlerweile reichhaltige Sammlungen von Künstlerbüchern. Eine größere Sammlung von Malerbüchern besitzt die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.

[Bearbeiten] Literatur

Darstellungen

  • Klaus Groh/ Hermann Havekost: Artists' Books - Künstlerbücher, Buchobjekt, 1406 S., Universität Oldenburg 1986.
  • Ulises Carrión: From Bookworks to Mailworks, Alkmaar 1978.
  • Katja Deinert: Künstlerbücher. Historische, systematische und didaktische Aspekte, Hamburg 1995.
  • John Goodwin (Hrsg.): Books by Artists, Printed Matter bookstore at Dia, New York 1992.
  • Gerhard Haas/ Hubert Kretschmer: buchobjekte künstlerbücher objektbücher, Darmstadt 1982.
  • Béatrice Hernad/ Karin v. Maur: Papiergesänge. Buchkunst im Zwanzigsten Jahrhundert. Künstlerbücher, Malerbücher und Pressendrucke aus den Sammlungen Bayerische Staatsbibliothek München, München 1992.
  • Gabriele Koller/ Martin Zeiller: Künstlerbücher/ Artist's Books, zwischen Werk und Statement, Wien 2001.
  • Hubert Kretschmer: Künstlerbücher/ Objektbücher, in: Frankfurter Idee Nr. 3, Frankfurt am Main 1981.
  • Hubert Kretschmer: Künstlerbücher, in: Frankfurter Idee Nr. 2, Frankfurt am Main 1981.
  • Nancy Linn (Hrsg.): Books by Artists, Printed Matter Inc., New York 1981.
  • Eva Meyer-Hermann (Hrsg.): Künstlerbücher I, Krefeld 1993.
  • Rafael Tous i Giner Metrònom (Hrsg.): Libres d'Artista/ Artist's Books, Barcelona 1981.
  • Jürg Meyer zur Capellen (Hrsg.): Buchobjekte, Freiburg im Breisgau 1980.
  • Dominique Moldehn: Buchwerke, Künstlerwerke und Buchobjekte 1960–1994, Nürnberg 1996.
  • Artur Brall: Künstlerbücher, Artists' Books, Book as Art. Ausstellungen Dokumentationen Kataloge Kritiken. Eine Analyse, Darmstadt 1986.
  • Gabriele Grünebaum: Bücher, die keine sind. Kunst und Kitsch in Buchgestalt., Zons 1988
  • Guy Schraenen (Hrsg.): Out of print. An archive as artist concept. Bremen 2001.
  • UNICA T.: Zehn Jahre Künstlerbücher, Offenbach 1996.
  • Peter Weiermair (Hrsg.): Künstlerbücher, Frankfurt am Main 1981.

Kataloge

  • Hubert Kretschmer (Hrsg.): Künstlerbücher, Katalog zur Ausstellung in der Produzentengalerie Adelgundenstrasse, drei Bände, München 1979-1980.
  • Hubert Kretschmer, Marie-Louise Schaller (Hrsg.): Das Buch als Kunstobjekt, Ausstellung in der Schweizerischen Landesbibliothek Bern, München 1981. ISBN 3-923205-04-X
  • Hubert Kretschmer (Hrsg.): Instant Media, in: Instant Nr. 16, Sonderausgabe zu einer Ausstellung von Künstlerzeitschriften, Tonkassetten und Schallplatten im Goethe-Institut Paris, Frankfurt am Main 1986.
  • Anne Moeglin-Delcroix (Hrsg.): Livres d'Artistes, Collection Semaphore, Centre Georges Pompidou, Paris 1980.
  • Sabine Röder (Hrsg.): Sand in der Vaseline, Künstlerbücher II – 1980–2002, Köln 2002.

Editionen

  • Theo Breuer: Künstlerbücher in der lyrischen Reihe edition bauwagen, in: T. B.: Aus dem Hinterland. Lyrik nach 2000, Edition YE, Sistig/Eifel 2005, S. 202–222.
  • Bernhard Horwatitsch: Wie das Streicheln eines Körpers. Bekenntnisse eines Malers, Bernhard Horwatitsch im Gespräch mit Sven Kalb, 7. April 2006, Tenea Verlag; ISBN 3-86504-162-0
  • Hartmut Andryczuk: Künstlerzeitschriften in Deutschland., in: forum book art, 12. Ausgabe, Hamburg 1994.
  • Heinz Stefan Bartkowiak (Hrsg.): Kompedium zeitgenössischer Handpressendrucke, Malerbücher, Künstlerbücher, Einblattdrucke, Mappenwerke und Buchobjekte, in: forum book art, Hamburg 2006.
  • Michael Glasmeier: Die Bücher der Künstler. Publikationen und Editionen seit den sechziger Jahren in Deutschland, Institut für Auslandsbeziehungen, Edition Hansjörg Mayer, 1994
  • Renée Riese Hubert (Guest Editor): Visible Language, Volume 25 2/3: The Artist's Book, The Text and its Rivals, Providence RI 1991

[Bearbeiten] Weblinks

Theorie Essay von Ulises Carrión:

Umfangreiche Linksammlungen zum Thema Künstlerbücher

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. a b Michael Glasmeier: Die Bücher der Künstler. Publikationen und Editionen seit den sechziger Jahren in Deutschland, Institut für Auslandsbeziehungen, Edition Hansjörg Mayer, 1994, S. 11f


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