John Reed

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Dieser Artikel beschreibt den Journalisten und kommunistischen Politiker John Reed. Für den US-Senator John Francis Reed siehe Jack Reed.
John Reed
John Reed

John Reed (* 22. Oktober 1887 in Portland Oregon; † 19. Oktober 1920 in Moskau) war ein US-amerikanischer Journalist und 1919 Begründer und Vorsitzender der ersten kommunistischen Partei der USA, der Kommunistischen Arbeiterpartei, aus der – zusammen mit anderen revolutionär-sozialistischen Gruppierungen – nur wenig später die CPUSA hervorging.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums in den Fächern Soziologie und Wirtschaftswissenschaften in Harvard begann Reed ab 1913 für die Zeitschrift The Masses und das Metropolitan Journal zu schreiben. Schon im darauffolgenden Jahr erzielte Reed mit einer Reportage über die mexikanische Revolution seinen Durchbruch als Journalist. Auch vom Streik der Seidenweber in Paterson, N.J. berichtete er aus vorderster Front. Hier wurde Reeds zum ersten Mal inhaftiert.

Während des Ersten Weltkrieges war Reed als Kriegsberichterstatter für die amerikanische radikal-revolutionäre Zeitschrift The Liberator an fast allen Kriegsschauplätzen unterwegs. Er war gut befreundet mit Eugene O'Neill und Emma Goldman. Seit 1917 war er mit Louise Bryant verheiratet, die ihn auf seiner Reise nach Russland begleitete. Von August 1917 bis April 1918 hielt sich Reed in Russland auf und war ein unmittelbarer Zeitzeuge der Oktoberrevolution, was sich dann auch in seinem berühmtesten Werk Ten days that shook the world niederschlug. Aus dieser Zeit stammte auch seine Freundschaft mit Lenin. Er gründete die eigenen Zeitschriften The Revolutionary Age und The Communist.

Begräbnis in Moskau 1920
Begräbnis in Moskau 1920

Als Reed im August 1919 in die USA zurückkehrte, wurde er wegen seiner Aktivitäten in Russland aus der Sozialistischen Partei Amerikas ausgeschlossen. Daraufhin gründete Reed die Kommunistische Arbeiterpartei und wurde deren erster Vorsitzender. Als Reed vom Obersten Gerichtshof der USA des Hochverrats angeklagt wurde, flüchtete er in die Sowjetunion. Dort infizierte er sich in Baku an Typhus und starb daran im Alter von 32 Jahren. Als einziger US-Amerikaner liegt er in einem Ehrengrab in Moskau an der Kremlmauer zwischen anderen prominenten Kommunisten.

Zur amerikanischen Ausgabe von John Reeds 10 Tage, die die Welt erschütterten schrieb Lenin das Vorwort. Unter Stalin fiel es in Russland der Zensur zum Opfer. Die New York Times wählte es 1999 auf Platz 7 der Top 100 bedeutendsten journalistischen Werke.

[Bearbeiten] Werke

  • I saw a new world born. Progress Publ., Moscow 1976.
  • Mexiko in Aufruhr. Dietz, Berlin 1972.
  • Stationen meines Lebens. Dietz, Berlin 1977.
  • 10 Tage, die die Welt erschütterten. Dietz, Berlin 1973.

[Bearbeiten] Literatur

  • Alan Cheuse: The Bohemians – John Reed and his friends who shook the world. Applewood Books, Cambridge, Mass. 1982
  • Tamara Hovey: John Reed – witness to revolution. George-Sand-Books, Los Angeles 1976.
  • Robert A. Rosenstone: Romantic revolutionary – a biography of John Reed. Knopf, New York 1975.
  • Harald Wessel: John Reed – roter Reporter aus dem Wilden Westen. Verl. Neues Leben, Berlin 1979.

[Bearbeiten] Spielfilme

  • Reds; Spielfilm über das Leben des amerikanischen Kommunisten und Schriftstellers John Reed. - USA, 1981, 194 Min. - Drehbuch, Regie und Hauptdarsteller: Warren Beatty (3 Oscars)
  • Mexico in Flammen und Ich sah die Geburt einer neuen Welt; zweiteiliger Spielfilm über John Reeds Erfahrungen während der mexikanischen und der russischen Revolution. - Italien/Mexico/UDSSR, 1982, zusammen ca. 240 Min. - Regie: Sergej Bondartschuk, Hauptdarsteller: Franco Nero.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: John Reed – Bilder, Videos und Audiodateien