James Stewart
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James Maitland Stewart, von seinen Freunden Jimmy genannt, (* 20. Mai 1908 in Indiana, Pennsylvania; † 2. Juli 1997 in Beverly Hills, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmschauspieler, der vor allem in der Rolle des „guten Jungen“ und „aufrechten Amerikaners“ zu sehen war. Stewart spielte bedeutende Rollen in Klassikern aller Genres und arbeitete jahrzehntelang unter den führenden Regisseuren von Hollywood.
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[Bearbeiten] Leben
Ursprünglich wollte James Stewart Architekt werden. Er machte sogar seine Abschlussprüfung, übte den Beruf jedoch nie aus. Stattdessen schloss er sich der kleinen Theatergruppe Falmouth Players an und kam auf diesem Weg an den Broadway.
Stewart war bereits in den 1930er Jahren ein Star des Films. 1940 gewann er den Oscar als bester Schauspieler für seine Rolle in dem Film „Die Nacht vor der Hochzeit“ (orig.: The Philadelphia Story), in dem er an der Seite von Cary Grant und Katharine Hepburn spielte. Dieser Oscar gilt allgemein als Kompensation für das Vorjahr, als er in dem Frank Capra-Film Mr. Smith geht nach Washington (orig.: Mr. Smith Goes To Washington) seine vielleicht beste schauspielerische Leistung ablieferte, jedoch im Rennen gegen Robert Donat verlor. Ab 1941 diente James Stewart während des 2. Weltkrieges in der US Air Force. Dabei brachte er es zum Commander einer Bombercrew, nahm an über 20 Flügen über Feindesland teil und kehrte, hoch dekoriert, nach dem Krieg aus England zurück. Anschließend wurde er Reservist und schied erst Ende der 1960er Jahre im Range eines Brigadegenerals der Luftwaffe endgültig aus der Armee aus.
Seine Karriere bildete sich durch Rollen, die vor allem stets saubere, tugendhafte Persönlichkeiten darstellten (mit Ausnahme einer Mörderrolle im zweiten Film der „Dünne Mann“-Serie) und die zögerlichen Charakterzüge, die er den Persönlichkeiten verlieh, setzten für seine Zeit Zeichen. Seine Darstellung der Hauptrolle in dem Film Ist das Leben nicht schön? (orig.: It's A Wonderful Life) war einer der Höhepunkte seiner Karriere.
Im Alter von 41 Jahren heiratete er 1949 die verwitwete Gloria Hatrick McLean. Zwei Töchter, die Zwillinge Kelly und Judy, entstammten dieser Bilderbuchehe. Zwei weitere Kinder, Ronald und Michael, brachte Gloria aus der vorhergehenden Ehe mit. Ronald fiel als Soldat im Vietnamkrieg.
Bis dahin stets der strahlende Held, versuchte Stewart ab Ende der 1940er Jahre einen Imagewandel und suchte weiterreichende Herausforderungen. So spielte er zwischen 1949 und 1958 in vier Filmen von Alfred Hitchcock (Cocktail für eine Leiche, Das Fenster zum Hof, Der Mann, der zuviel wusste und Vertigo - Aus dem Reich der Toten) ambivalente Persönlichkeiten, die in ganz unterschiedlicher Weise ihre menschliche Schwächen offenbaren. In den 1950er-Jahren spielte er auch in mehreren Westernfilmen; die besten davon entstanden unter der Regie von Anthony Mann. Mit ihnen kehrte er zu dem Genre zurück, in dem er schon 1939 mit Der große Bluff (orig.: Destry Rides Again) Maßstäbe gesetzt hatte. Durch diese Rollen neben Henry Fonda, Gregory Peck sowie Gary Cooper wurde er für das Publikum zum Inbegriff des aufrechten Amerikaners.
[Bearbeiten] Synchronstimme
Die bekannteste und am häufigsten verwendete deutsche Synchronstimme Stewards stammt von Siegmar Schneider (1916-1995).
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1940 Oscar für Die Nacht vor der Hochzeit (The Philadelphia Story)
- 1962 Silberner Bär für Mr. Hobbs macht Ferien auf der Berlinale 1962
- 1968 Screen Actors Guild Life Achievement Award
- 1974 Golden Globe
- 1980 AFI Life Achievement Award des American Film Institute
- 1982 Goldener Ehrenbär auf der Berlinale 1982 für seine Verdienste um die Filmkunst
- 1985 Ehren-Oscar für sein Lebenswerk
- 1985 Presidential Medal of Freedom
- 1990 erhielt er den Preis der US-amerikanischen »Film Society Of Lincoln Center« für sein Lebenswerk.
- Zudem erhielt er für vier weitere Filme Oscarnominierungen.
[Bearbeiten] Filmografie (Auszug)
James Stewart hat in insgesamt 80 Filmen mitgewirkt.
- 1936: The Gorgeous Hussy
- 1936: Und so was nennt sich Detektiv / Dünner Mann 2. Fall (After the Thin Man) - Regie: W. S. Van Dyke
- 1938: Lebenskünstler (You Can't Take It With You) Regie: Frank Capra
- 1939: Mr. Smith geht nach Washington (Mr. Smith Goes To Washington) - Regie: Frank Capra
- 1939: Drunter und drüber (It's Wonderful World) - Regie: W. S. Van Dyke
- 1939: Tanz auf dem Eis (The Ice Follies Of 1939) - Regie: Reinhold Schunzel
- 1939: Der große Bluff (Destry Rides Again) - Regie: George Marshall
- 1940: Rendezvous nach Ladenschluß (The Shop Around the Corner) - Regie: Ernst Lubitsch
- 1940: Die Nacht vor der Hochzeit (The Philadelphia Story) - Regie: George Cukor
- 1941: Komm bleib bei mir (Come live with me) - Regie: Clarence Brown
- 1946: Ist das Leben nicht schön? (It's A Wonderful Life) - Regie: Frank Capra
- 1947: Fremde Stadt (Magic Town) - Regie: William Wellman
- 1948: Cocktail für eine Leiche (Rope) - Regie: Alfred Hitchcock
- 1949: Malaya - Regie: Richard Thorpe
- 1950: Mein Freund Harvey (Harvey) - Regie: Henry Koster
- 1950: Der gebrochene Pfeil (Broken Arrow) - Regie: Delmer Daves
- 1950: Winchester ’73 - Regie: Anthony Mann
- 1952: Die größte Schau der Welt (The Greatest Show on Earth) - Regie: Cecil B. DeMille
- 1952: Meuterei am Schlangenfluß (Bend Of The River) - Regie: Anthony Mann
- 1952: Stärker als Ketten (Carbine Williams) Regie: Richard Thorpe
- 1953: Nackte Gewalt (The Naked Spur) - Regie: Anthony Mann
- 1953: Die Glenn Miller Story (The Glenn Miller Story) - Regie: Anthony Mann
- 1954: Das Fenster zum Hof (Rear Window) - Regie: Alfred Hitchcock
- 1954: Über den Todespaß (The Far Country)- Regie: Anthony Mann
- 1955: In geheimer Kommandosache (Strategic Air Command) - Regie: Anthony Mann
- 1955: Der Mann aus Laramie (The Man from Laramie) - Regie: Anthony Mann
- 1956: Der Mann, der zuviel wußte (The Man Who Knew Too Much) - Regie: Alfred Hitchcock
- 1957: Lindbergh – Mein Flug über den Ozean (The Spirit Of St. Louis) - Regie: Billy Wilder
- 1958: Vertigo – Aus dem Reich der Toten (Vertigo) - Regie: Alfred Hitchcock
- 1958: Meine Braut ist übersinnlich (Bell, Book And Candle) - Regie: Richard Quine
- 1959: Anatomie eines Mordes (Anatomy Of A Murder) - Regie: Otto Preminger
- 1962: Der Mann, der Liberty Valance erschoß (The Man Who Shot Liberty Valance) - Regie: John Ford
- 1962: Mr. Hobbs macht Ferien (Mr. Hobbs Takes A Vacation) - Regie: Henry Koster
- 1962: Das war der Wilde Westen (How the West Was Won)
- 1963: In Liebe eine Eins (Take Her, She's Mine)
- 1964: Cheyenne (Cheyenne Autumn)
- 1965: Der Mann vom großen Fluß (Shenandoah) - Regie: Andrew V. McLaglen
- 1965: Der Flug des Phoenix (The Flight of the Phoenix) - Regie: Robert Aldrich
- 1967: Die fünf Vogelfreien (Firecreek) - Regie: Vincent McEveety
- 1968: Bandolero! - Regie: Andrew V. McLaglen
- 1970: Geschossen wird ab Mitternacht (The Cheyenne Social Club)
- 1971: Die Gnadenlosen (Fool's Parade) - Regie: Andrew V. McLaglen
- 1976: The Shootist - Der letzte Scharfschütze (The Shootist)
- 1977: Verschollen im Bermuda-Dreieck (Airport '77) - Regie: Jerry Jameson
- 1978: Tote schlafen besser (The Big Sleep) - Regie: Michael Winner
- 1983: Am Ende des Weges
[Bearbeiten] Literatur (Auswahl)
- Donald Dewey: James Stewart. Ein Leben für den Film (OT: James Stewart. A Biography). Henschel (Dornier Medienholding), Berlin 1997, ISBN 3-89487-270-5
- Howard Thompson: James Stewart. Seine Filme - sein Leben. Heyne, München 1988, ISBN 3-453-86003-9
- Adolf Heinzlmeier: James Stewart. Der Mann aus Laramie., in Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz, Karsten Witte: Die Unsterblichen des Kinos. Band 2: Glanz und Mythos der Stars der 40er und 50er Jahre. S. Fischer, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-596-23658-4, S. 97–103
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über James Stewart im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- James Stewart in der Internet Movie Database (englisch)
- Fotos von James Stewart und Literaturübersicht
Personendaten | |
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NAME | Stewart, James |
ALTERNATIVNAMEN | James Maitland Stewart |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1908 |
GEBURTSORT | Indiana, Pennsylvania |
STERBEDATUM | 2. Juli 1997 |
STERBEORT | Beverly Hills, Kalifornien |