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Clarence Brown – Wikipedia

Clarence Brown

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel befasst sich mit dem Filmregisseur Clarence Brown. Zum Bluesmusiker gleichen Namens siehe Clarence Gatemouth Brown.

Clarence Brown (* 10. Mai 1890 in Clinton, Massachusetts; † 17. August 1987 in Santa Monica, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Filmregisseur und Filmproduzent.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Brown begann seine Hollywoodkarriere 1915 als Cutter und Regieassistent des französischen Ausnahmeregisseur Maurice Tourneur. Als Tourneur 1920 während der Dreharbeiten zu Der letzte Mohikaner erkrankte, übernahm Brown die Regie und beendete den Film. Seitdem arbeitete er als eigenverantwortlicher Regisseur. Clarence Brown galt als großartiger Handwerker, der jedoch nie die Anerkennung als Autorenfilmemacher fand.

Er wurde bekannt als Erfinder der romantischen Nahaufnahme, nachdem er in dem Film The Eagle von 1925 bei einer Liebesszene zwischen Rudolph Valentino und Vilma Banky aus der Totalen in ein sog. Close-Up wechselte. Diese Möglichkeit, Emotionen und Stimmungen direkt auf die Leinwand zu projizieren wurde von ihm in seiner ersten Zusammenarbeit mit Greta Garbo 1927 in Es war perfektioniert. Gemeinsam mit John Gilbert wurde die Schauspielerin in teilweise extremen Nahaufnahmen gezeigt. In den vielen weiteren Zusammenarbeiten mit Garbo, die ihm den Beinamen Garbo's Director einbrachte, machte es sich Brown zur Regel, das Gesicht der Schwedin prominent in den Mittelpunkt der Dramaturgie zu stellen. In den nächsten Jahren bei MGM etablierte sich Brown als beliebter Frauenregisseur, der zahlreiche Liebesfilme und romantische Melodramen mit etablierten Stars wie Norma Shearer, Joan Crawford und, wie bereits erwähnt, Greta Garbo inszenierte.

Trotz des Wechsels von George Cukor und Mervyn LeRoy zu MGM sank sein Stern im Studio nicht und er konzentrierte sich seit Mitte des Jahrzehnts hauptsächlich auf routiniert gemachte Filme mit hohem Budget: Maria Walewska, ein Dreimillionendollarflop mit Greta Garbo, Idiot's Delight mit Norma Shearer und The White Cliffs of Dover, ein noch tränenreicheres Heldinnenepos als Mrs. Miniver, mit Irene Dunne als langleidender Kriegsbraut, brachten dem Studio Prestige und teilweise erheblichen Gewinn. Brown kam auch die recht zweifelhafte Ehre zuteil, den persönlichen Lieblingsfilm von Louis B. Mayer zu produzieren: The Human Comedy, eine sentimentale Geschichte von 1943 über die Heimatfront und die vielfältigen Schicksale der Bewohner einer Kleinstadt, die alle über den Telegrammboten miteinander verwoben sind.

Von den Kritikern hoch gelobt war 1944 sein Film National Velvet, der aus Elizabeth Taylor einen Kinderstar machte und Anne Revere den Oscar als Beste Nebendarstellerin bescherte. Die beste künstlerische Leistung brachte Brown gegen Ende des Jahrzehnts mit zwei ungewöhnlichen Filmen: Zum einen Die Wildnis ruft von 1946, der aus Jane Wyman eine ernstzunehmende Schauspielerin machte. Der Film war gut fünf Jahren unter der Regie von King Vidor mit Spencer Tracy und Ann Harding in den Hauptrollen begonnen, aber nie vollendet worden. Brown besetzte alle Rollen neu und fing von vorne an. Bis heute von großer Aktualität ist sein Film Intruder in the Dust, der 1949 einen schockierenden Blick auf den alltäglichen Rassismus in den USA war. In beiden Filmen wirkte Claude Jarman Jr., ein damals bekannter Kinderdarsteller mit.

Nach 1950 versank die Karriere von Brown erstaunlich schnell in Mittelmäßigkeit. Das mag auch damit zusammenhängen, dass mit dem Ende des Studiosystems auch der Bedarf an romantischen Großproduktionen für glamourösen weiblichen Stars wegbrach.

Clarence Brown war zwischen 1930 und 1946 sechs Mal für einen Oscar in der Kategorie Bester Regisseur nominiert, ohne jedoch die begehrte Trophäe zu erhalten. Er war vier Mal verheiratet, unter anderem mit dem Stummfilmstar Alice Joyce.

[Bearbeiten] Filme

  • 1920 - Der letzte Mohikaner (The last of the Mohicans)
  • 1922 - The Light in the Dark
  • 1924 - The Signal Tower
  • 1924 - Butterfly
  • 1925 - Smouldering Fires
  • 1925 - The Eagle
  • 1925 - The Goose Woman
  • 1926 - Kiki
  • 1926 - Es war (Flesh and the Devil)
  • 1928 - Die goldene Hölle (The Trail of '98)
  • 1928 - Eine schamlose Frau (A Woman of Affairs)
  • 1929 - Navy Blues
  • 1930 - Anna Christie
  • 1930 - Romanze (Romance)
  • 1931 - Yvonne (Inspiration)
  • 1931 - A Free Soul
  • 1931 - Alles für dein Glück (Possessed)
  • 1932 - Emma
  • 1932 - Letty Lynton
  • 1933 - Looking Forward
  • 1933 - Night Flight
  • 1934 - Sadie McKee
  • 1934 - In goldenen Ketten Chained
  • 1935 - Anna Karenina (Anna Karenina)
  • 1935 - Ah, Wilderness
  • 1936 - Seine Sekretärin (Wife vs. Secretary)
  • 1936 - The Gorgeous Hussy
  • 1938 - Maria Walewska (Conquest)
  • 1938 - Of Human Hearts
  • 1939 - Idol's Delight
  • 1939 - Nacht über Indien (The Rains Came)
  • 1940 - Der große Edison (Edison, the Man)
  • 1941 - Komm bleib bei mir (Come Live with Me)
  • 1941 - Fluchtweg unbekannt (They Met in Bombay)
  • 1943 - Und das Leben geht weiter (The Human Comedy)
  • 1944 - The White Cliffs of Dover
  • 1944 - Kleines Mädchen, großes Herz (National Velvet)
  • 1947 - Die Wildnis ruft (The Yearling)
  • 1947 - Clara Schumanns große Liebe (Song of Love)
  • 1949 - Griff in den Staub (Intruder in the Dust)
  • 1949 - Der geheime Garten (The Secret Garden)
  • 1950 - Tod im Nacken (To Please a Lady)
  • 1951 - Angels in the Outfield
  • 1952 - When in Rome
  • 1952 - Schiff ohne Heimat (Plymouth Adventure)
  • 1953 - Es begann in Moskau (Never let me go)

[Bearbeiten] Literatur

  • Kevin Brownlow: Pioniere des Films. Vom Stummfilm bis Hollywood (OT: The Parade's Gone by...). Stroemfeld, Basel und Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-87877-386-2

[Bearbeiten] Weblinks


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