Ingres
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Ingres | |
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Basisdaten | |
Entwickler: | Ingres Corporation |
Aktuelle Version: | 2006 Release 3 |
Betriebssystem: | Unix-Derivate, Linux, Windows |
Kategorie: | Datenbanksystem, Server |
Lizenz: | GPL |
Website: | www.ingres.com |
Ingres ist ein relationales Datenbanksystem. Sein Name ist ein Akronym von interactive graphics retrieval system. Ingres entstand in den 1970ern unter der Regie von Mike Stonebreaker an der University of California, Berkeley. Er wollte damit das Konzept einer relationalen Datenbank demonstrieren. Der Quelltext von Ingres war unter einer BSD-ähnlichen Lizenz erhältlich. Ein Nachfolgeprojekt von Mike Stonebreaker war Postgres, aus dem dann das heutige Opensourceprojekt PostgreSQL hervorging.
Ingres war in den Versionen 6.4 und IngresII lange Zeit ein häufig eingesetztes DBMS, hauptsächlich im Rechenzentrumsbetrieb von Universitäten und anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften. Eine Zeitlang konnte es sich wegen günstiger Lizenzierungskosten noch gegen die Dominanz von Oracle behaupten. Mit der Begründung, die Leistungsfähigkeit von Ingres sei vergleichbar mit anderen großen DBMS, wurden vor einigen Jahren die Lizenzgebühren stark angehoben, wodurch ein Hauptvorteil gegenüber Oracle verloren ging. In der Folge wurden Ingres-Installationen immer mehr durch Oracle-Implementierungen ersetzt. (Weltweit im Jahr 2004 nur noch ca. 15000 Installationen). Um den völligen Untergang von Ingres zu stoppen, wurde ab Version Ingres r3 Ingres als Open Source Software freigegeben. Ein großes Interesse, Ingres 2006 einzusetzen, ist aber bisher noch nicht festzustellen.
Neben den geringen Lizenzgebühren hatte IngresII gegenüber etwa Oracle den Vorzug eines geringeren Resourcenbedarfs, weshalb es auch auf kleineren Maschinen eingesetzt werden konnte. Nachteile waren die schwierigere Bedienbarkeit, die geringere Zahlen von Plattformen, auf denen dieses System lief, und weniger Ingres-fähige Applikationen. Mit verantwortlich für den Niedergang war das unzureichende Marketing durch Computer Associates, und der daraus resultierende fehlende Umsatz, sowie auch ein Mangel an IT-Technikern, die dieses System beherrschen und im Bedarfsfall zum Soforteinsatz herangezogen werden konnten.
Ein Schwäche von IngresII war, dass die Bearbeitung eines SQL-Statements nicht durch mehrere Prozessoren gleichzeitig erfolgen konnte. Auch wenn mehrere CPU eingesetzt wurden, konnte es passieren, dass eine große Query die gesamten Ressourcen einer CPU erhielt, wodurch die erforderliche Kommunikation zwischen den CPU-basierten Ingres-Servern nicht mehr möglich war, und in der Folge es zu einem schweren Leistungseinbruch kam. Die aktuelle Version kennt dieses Problem nicht mehr, weil CPUs Queries arbeitsteilig abarbeiten können.
[Bearbeiten] Versionsgeschichte
- Berkeley-Ingres ("University" Ingres, z.Zt. v. 8.9, Public Domain)
Das Berkeley-Ingres in einer früheren Version war die Grundlage für das kommerzielle Ingres (zuerst Relational Technology, dann Ingres Corporation, dann ASK/Ingres, dann aufgekauft durch Computer Associates, heute Investment-Firma Garnett & Helfrich Capital unter dem Namen Ingres Corporation) ab OpenINGRES, andererseits auch für das Public Domain postgres, dessen Version 4.2 die Grundlage für das heutige PostgreSQL war.
- Ingres 5.x
- Ingres 6.1-6.3
- Ingres 6.4
- OpenINGRES 1.0 bis 2.0
- IngresII 2.0 bis 2.6
- Ingres r3 (3.0) (unter der "CA Trusted OpenSource License")
- Ingres 2006 (unter der GPL version 2 Lizenz)
- Ingres 2006 Release 2
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Ingres Website
- Ingres European Technology Center
- http://www.giua.de Deutsche Ingres Benutzervereinigung
- http://www.heise.de/open/artikel/70100/0 Fünf Open-Source Datenbanken, u.a. Ingres, im Vergleich
- http://ariel.unimelb.edu.au/~yuan/Ingres/ingres.html William's Ingres Database Reference