İnebolu
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| İnebolu | ||||
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| Basisdaten | ||||
|---|---|---|---|---|
| Staat: | Türkei | |||
| Provinz (il): | Kastamonu | |||
| Landkreis (ilçe): | İnebolu | |||
| Koordinaten: | 41° 59′ N, 33° 46′ OKoordinaten: 41° 58′ 41″ N, 33° 45′ 41″ O | |||
| Fläche: | 409 km² | |||
| Einwohner: | 9.367 (1997) | |||
| Bevölkerungsdichte: | 23 Einwohner je km² | |||
| Telefonvorwahl: | (+90) 366 | |||
| Postleitzahl: | 37 xxx | |||
| Kfz-Kennzeichen: | 37 | |||
| Struktur und Verwaltung (Stand: 2007) | ||||
| Bürgermeister: | Idris Güleç (AKP) | |||
| Webpräsenz (Stadtverwaltung): | ||||
| Kaymakam: | Ali Erçin | |||
| Webpräsenz (Kaymakam): | ||||
İnebolu ist eine Stadt und ein Landkreis an der türkischen Schwarzmeerküste in der Provinz Kastamonu, 89 km von der Provinzhauptstadt entfernt. Die Einwohnerzahl liegt heute unter 10.000. 1935 lebten im Einzugsgebiet etwa 45.000 Einwohner.
Von Istanbul ist İnebolu über den Landweg ca. 600 km entfernt. Typische türkische Architektur prägt das kleine Hafenstädtchen. Mit ihren Gassen und den vielen kleinen Läden ist es sehr beschaulich. Inebolu wurde in den Jahren um 1.200 v.Chr. gegründet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte der Stadt ist nicht ganz ergründet. Im Volk herrscht die Meinung, dass die Burgruinen im Stadtteil Boyran von den Ceneziten stammen. Der ursprüngliche Name von lnebolu ist Ionopolis, daraus wurde später lnepoli. Nachdem die Stadt unter türkische Herrschaft kam, wurde daraus der heutige Name Inebolu.
Aus dem früheren Namen Ionopolis leitet sich die Theorie ab, dass lnebolu von den Ioniern erbaut wurde. Es wird überliefert, dass lonopolis enge Beziehungen zur Amaras-Kolonie hatte. Ionopolis hatte in der Anfangszeit keine Verbindung ins Landesinnere. Diese Verbindung wurde erst durch die 18 km westlich gelegene Zarbana (Üzluce)-Straße hergestellt. Es wurde und wird immer noch behauptet, dass früher eine Karawanenstrasse Zarbana bis in das in Saudi-Arabien liegende Mekka führte (Pilger und Handelstraße).
Ionopolis blieb, wie die anderen ionischen Städte, nach der Zerstörung des lydischen und später des persischen Königreiches unter der Souveränität des Römisch-Byzantinischen Reiches.
Auf Grund des Sieges in der Malazgirit-Schlacht fiel Inebolu im Jahre 1071 an das Seldschukische Reich (Selcuklu Imparatorlugu). Danach siedelten sich Türken in dem Gebiet an. Nach 1084/85 wurde dieses Gebiet vom Emir Karatekin zu türkischem Hoheitsgebiet erklärt. Nach dem Untergang des Seldschukenreiches verfiel die Stadt zunehmend. Innerhalb der Grenzen von Candarogullari, dem türkischen Stammreich der Gebrüder Candar, bekam sie den heutigen Namen Inebolu.
Inebolu wurde im Jahre 1413 in die heutige Stadt Kure (ca. 30 km im Landesinnern) eingemeindet. Erst im Jahr 1867 (bzw. 1873) wurde es eine selbstständige Stadt. Brände in den Jahren 1880 und 1885 führten zur totalen Zerstörung der Stadt. Der damalige Padisah (Sultan) Abdullhamit ließ einen Plan entwerfen, nach dem die Architektur und Straßen in quadratischer Form neu aufgebaut wurden. Daraus entstand das heutige Stadtbild mit Häusern aus Backsteinen. Die damals sehr alte Landstraße über Küre hoch über den Bergen von Inebolu bis Kastamonu aus der Zeit um 1327 wurde erst 1907 vom damaligen Regierungspräsidenten Pasa Abdurrahman ausgebaut. Nach Vereinbarungen zwischen der neuen türkischen Republik von 1923 und den betroffenen Staaten wurden die meisten griechischstämmigen Bewohner aus der Umgebung nach Griechenland übergesiedelt. Die ehemals überwiegend griechischen Dörfer erhielten türkische Namen. Heute ist es noch so, dass diese Dörfer in der Bevölkerung unter zwei Namen bekannt sind.
[Bearbeiten] Geschichtliche Spuren in Inebolu
Heute gibt es in Inebolu außer Burgruinen keine weiteren Zeugnisse aus der Gründerzeit. Eine der drei wichtigsten Ruinen liegt im Stadtteil Boyran (früher Boyranalti = unter dem Boyran genannt). Ein Teil der Nordwand der inneren Burgmauern, die sich vom Osten nach Westen erstreckten, ist noch erhalten. Diese Wände, die aus Schottersteinen erbaut sind, sind 3 Meter dick und 6 Meter hoch und in 2 Meter Höhe sind Ziegelsteinleisten angebracht. Im Jahre 1952 kamen bei Bauarbeiten in diesem Gebiet 20 Meter dieser Mauer zum Vorschein. Die zweite Burg stand dort, wo sich heute die Karadeniz Grundschule befindet. Auch hier sind noch einige Reste der damaligen Wände zu sehen. Die Reste der dritten Burg befinden sich auf dem Gerisch-Hügel, einem Hügel am Südende der Stadt, von dem man die ganze Region überblicken kann. In der Ebene befindet sich ein Kloster, dessen Baujahr nicht bekannt ist. Man weiß, dass dieser Ort vor der Zeit der Republik ein besonderer Platz für die in Inebolu lebenden Griechen (Rumen) war, und dass sie hier mit allen Griechen in der Umgebung immer den 15. August gefeiert haben.
Die Burgruinen stammen aus der Zeit der Byzantiner und Osmanen.
[Bearbeiten] Inebolu nach dem Ersten Weltkrieg
Nach der Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens, dass aufgrund der Niederlage des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg vereinbart wurde, kam es zu Spannungen zwischen den in Inebolu lebenden und von England unterstützten Griechen und den etablierten Türken.
Diese Spannungen führten zu militärischen Auseinandersetzungen, bei denen 1921 auch Gebäude in Inebolu durch Bombardierung von See aus zerstört wurden.
[Bearbeiten] Architektur
Meist weiße Häuser mit hohen Fenstern über 3 Stockwerke, deren Baustil und Baustoffe durch griechische und später türkisch-islamische Elemente charakterisiert sind, prägen das Bild der Altstadt. Diese Bauwerke sind etwa 100 Jahre alt. Heute zu sehen ist die islamische Architektur mit ihren Formen und Stil der zugehörigen Epoche. Das wichtigste an diesen Wohnungen war ein in der Mitte gelegener Raum, der Salon, der als Gesellschafts- und Wohnraum genutzt wurde. Die meisten Häuser schauen von den Hängen in Richtung des Schwarzen Meeres. In der Türkei wird diese Bauweise als "West Schwarzmeer Bauweise" bezeichnet.
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Landschaft
Die Gegend um Inebolu besteht aus einem steinigen und felsigen Plateau. Von der Küste aus erstrecken sich das Küre- und das höhere Isfendiyar-Gebirge.
Die Küsten am Schwarzen Meer sind sehr steil und tief. Flache Zonen sowie große Strände sind fast nicht vorhanden. Von dem Bergen fließen nur kleine Flüsse ins Meer. Kurz vor der Küste von Inebolu liegt die Meerestiefe bei etwa 200m.
Inebolu selbst besitzt nur wenige, kleinere Sandstrände.
[Bearbeiten] Bäche und Flüsse
Die Flüsse und Bäche in der Gegend von Inebolu entspringen im Isfendiyar Gebirge und sind teilweise sehr wild. In den Wintermonaten sind die Wassermengen am höchsten.
[Bearbeiten] Berge
In der unmittelbaren Umgebung der Stadt sind die Berge etwa 400 bis 1200 m hoch. Die bekanntesten sind der Geris (Geris Tepesi) mit 495 m und im Südwesten der Islam mit 589 m Höhe. Weitere Berge sind:
- im Westen der Abas (1261 m)
- weiter im Westen der Kelestiren (1260 m)
- im Osten der Manastir (789 m)
[Bearbeiten] Das Klima
In Inebolu herrscht durch die Lage am Schwarzen Meer ein maritimes Klima. Im Winter wird es im kältesten Monat Februar nicht kälter als 6°C. Im wärmsten im Monat August beträgt die Durchschnittstemperatur 21°C. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt etwa 15°C.
Durch das Isfendiyar-Gebirge ist es in der Gegend von Inebolu vergleichsweise regenreich. Der durchschnittliche Niederschlagswert beträgt 1052 mm im Jahr. In den Monaten Mai bis August sind die Niederschläge am niedrigsten.
[Bearbeiten] Pflanzenwelt
Durch das Klima bedingt besteht die Flora im Wesentlichen aus Pflanzen des Mittelmeerraumes, die sich von der Küste an bis in das Landesinnere verbreiten können. Bis in Höhen von 1250 m findet man verschiedene Nadelhölzer in dichten Wäldern, die zum Teil noch im ursprünglichen Zustand vorliegen.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Inebolu war in der Vergangenheit eine bedeutende Hafenstadt des Osmanischen Reiches. Daher war einst die Zahl der Händler und Geschäftsleute sehr hoch. Noch im Jahre 1887 wurde eine Industrie- und Handwerkskammer gegründet und man registrierte 2500 Mitglieder, darunter 1000 selbstständige Handwerker.
Durch die wachsende Bedeutung des Straßenverkehrs verlor Inebolu immer mehr seine Bedeutung als Hafenstadt und Handelszentrum, wodurch die Einwohnerzahl auch deutlich reduziert wurde.
[Bearbeiten] Industrie
Von größerer Bedeutung ist zur Zeit nur die Holzindustrie und die Forstwirtschaft. Insgesamt stehen über 67.000 Hektar Wald zur Verfügung, von denen etwa 7.500 Hektar noch im ursprünglichen Zustand vorliegen. Etwa 39.000 Hektar sind Mischwald mit Buchen-, Schwarztannen-, Eichen- und Birkenbestand. Seit 1969 wird das Waldgebiet planmäßig bewirtschaftet. Holz und Holzprodukte werden national und international verkauft.
[Bearbeiten] Landwirtschaft und Nahrungsmittel
Die Bodenbeschaffenheit lässt nur stellenweise Weizen- und Maisanbau zu. Die Flächen werden überwiegen für Viehzucht sowie Obst- und Gemüseanbau genutzt. Schwerpunkt bei letzteren sind neben Birnen, Tomaten, Bohnen und Paprika auch Nüsse (Walnuss, Haselnuss) und Kastanien, für die Inebolu besonders bekannt ist.
Durch die pflanzenreiche Umgebung ist auch Honig zu einem bedeutenden Produkt geworden.
Die Küstenlage hat auch den Fischereibetrieb am Leben erhalten können.
[Bearbeiten] Tourismus
Die Lage am Meer mit Stränden, die grüne Umgebung mit Wäldern und Hügeln, kleinen Bächen und abwechslungsreicher Flora, die historischen Stätten und das Stadtbild mit 350 denkmalgeschützten Gebäuden hat in den letzten Jahren zum Aufbau einer für die Stadt bedeutenden Tourismusindustrie geführt. Die Anbindung über Straßen und regelmäßige Linienbusse, Hotels und Gaststätten unterstützen dies.
