Hugo I. (Italien)

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Hugo I. (auch Hugo Graf von Vienne, Hugo von Provence oder Hugo von Arles, † 10. April 947 in Arles) aus der Familie der Bosoniden war ab 905 Regent für Ludwig den Blinden, der nach seiner Blendung praktisch regierungsunfähig war. Ab 924 war er König von Niederburgund und 926 bis 946 König von Italien.

Hugo war der Sohn des Grafen Theotbald von Arles und der Bertha von Lotharingien, einer Tochter des Königs Lothar II., die in zweiter Ehe den Markgrafen Adalbert II. von Tuszien († 915) heiratete. Er heiratete 912 Willa von Burgund, wohl eine Tochter des Boso von Vienne, die Witwe des Königs Rudolf I. von Burgund († 912).

Nach dem Tode des geblendeten Königs Ludwig III., den er schon bei seinen Lebzeiten völlig beherrschte, bemächtigte er sich 924 Niederburgunds, wurde aber von der dem König Rudolf II. von Hochburgund - dem Sohn seiner Frau - feindlichen Partei nach Italien gerufen und nach dessen Sturz 926 in Pavia zum König von Italien gekrönt; dagegen musste er Rudolf seine burgundische Herrschaft abtreten. Gegen Berengar I. rief er die Araber ins Land (Islam in Italien), dieser wiederum die Ungarn, beider Völker plünderten fortan Oberitalien aus.

Hugo regierte kräftig, aber auch mit Härte und Grausamkeit, umgab sich mit einem Harem schöner Frauen und übertrug geistliche und weltliche Ämter unwürdigen Günstlingen. 931 blendete er seinen Halbbruder, den Markgrafen Lambert von Tuszien, und übertrug dessen Land dann seinem eigenen Bruder Boso. 932 vermählte er sich mit der römischen Kurtisane Marozia, der Witwe von Lamberts Bruder und Vorgänger Guido von Tuszien, der Mutter des Papstes Johannes XI., mit dem Ziel, die Kaiserkrone zu erlangen, wurde aber von seinem Stiefsohn Alberich, Marozias Sohn aus einer früheren Ehe, aus Rom vertrieben. Marozia starb zwischen 932 und 937 in Gefangenschaft.

Am 12. Dezember 937 heiratete er Rudolfs († 937) Witwe Bertha, die Frau seines Stiefsohns. Indes gelang es ihm nicht, deren Sohn Konrad III. wegen der Unterstützung durch den sächsischen Herzog und deutschen König Otto I. Burgund zu entreißen.

Als er den Plan hegte, Berengar II., den Markgrafen von Ivrea, zu überraschen, gefangen zu nehmen und zu blenden, führte er seinen eignen Sturz herbei. Berengar entkam noch zu rechter Zeit zu König Otto I., kehrte 945 mit einer in Deutschland geworbenen Schar zurück und gewann in kurzem die unzufriedenen Adligen für sich. Hugo entfloh in die Provence und starb 947 in Arles.

Das Königreich Italien erhielt 946 sein Sohn Lothar, der mit Rudolfs II. Tochter Adelheid vermählt war, aber schon 950 starb.

Vorgänger	Amt	Nachfolger
Ludwig der Blinde	König von Niederburgund 924–947	Rudolf II.
Rudolf II.	König von Italien 926–946	Lothar II.

Personendaten
NAME	Hugo I.
ALTERNATIVNAMEN	Hugo von Italien; Hugo von Arles; Hugo von Vienne
KURZBESCHREIBUNG	König von Niederburgund, Italienischer König
GEBURTSDATUM	vor 887
STERBEDATUM	10. April 947
STERBEORT	Arles