See also ebooksgratis.com: no banners, no cookies, totally FREE.

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Hormonersatztherapie – Wikipedia

Hormonersatztherapie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hormonersatztherapie (HET) (engl. hormone replacement therapy / HRT) bezeichnet die medizinische Verwendung von Hormonen zur Behandlung von Beschwerden die auf einen relativen oder absoluten Mangel eines oder mehrerer Hormone zurückgeführt werden. Im engeren Sinne wird mit Hormonersatztherapie die Gabe von Medikamenten nach der Menopause in den Wechseljahren (Klimakterium bei Frauen, und Klimakterium virile bei Männern) und als begleitende geschlechtsangleichende Maßnahme bei Transsexualität bezeichnet. Der Begriff selbst ist strittig, da es sich um eine Unterart der Hormontherapie handelt und nicht ein kompletter Ersatz des endogenen Hormonstoffwechsels stattfindet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Postmenopausale Hormonersatztherapie

[Bearbeiten] Grundsätze der Behandlung

Die postmenopausale Hormonersatztherapie soll die Beschwerden durch eine sich verändernde endogene Hormonproduktion der Frau behandeln. Hierbei handelt es sich um eine individuelle Therapiemaßnahme über deren Durchführung die Entscheidungsgewalt nach ärztlicher Beratung ausschließlich bei der betroffenen Frau liegt. Da es sich um eine elektive Maßnahme handelt sind besonders hohe Anforderungen an die Ärztliche Aufklärung zu Vor- und Nachteilen, Risiken bei Langzeitbehandlung sowie den wesentlichen Fakten zu stellen. Als einzige Indikation zur postmenopausalen Hormonersatztherapie gilt die Behandlung menopausaler Beschwerden wie Hitzewallungen und Atrophie der Vaginalschleimhaut und Vulva (siehe Klimakterium). Die Prävention von Erkrankungen (z.B. Osteoporose) ist keine Indikation für eine Hormonersatztherapie.

Grundsätzlich kann entweder eine Monotherapie mit Östrogenen oder eine sequentielle Therapie mit Östrogen und Gestagen durchgeführt werden, die Auswahl ist hierbei von verschiedenen Faktoren abhängig.[1] [2] Die Dosierung der Behandlung richtet sich nach der niedrigstmöglichen Dosierung die ausreicht um die klimakterischen Beschwerden adäquat zu behandeln. Als Darreichungsform steht die Einnahme von Tabletten (perorale Applikation), die transdermale Applikation mittels wirkstoffhaltigen Pflastern, Cremes und Gelen oder -bei auschließlisch urogenitalen Beschwerden- eine lokale Applikation mittels östrogenhaltigen Cremes bzw. Ovula, östrogenfreisetzender Pessare oder eines östrogenfreisetzenden Vaginalringes zur Verfügung. Die Auswahl der Applikationsform sollte dem Wunsch der Patientin folgen, der Arzt sollte hierbei eine zusätzliche Beratung anbieten. Bei gleichzeitig vorliegenden Störungen des Fettstoffwechsels mit Hypertriglyzeridämie wird die perorale Behandlung[3]  empfohlen, bei familiären Gerinnungsstörungen, Patientinnen mit Migräne oder Epilepsie wird zur transdermalen Anwendung geraten.[4] 

[Bearbeiten] Vor Beginn der Behandlung

Vor einer Hormonersatztherapie sollte eine umfangreiche Anamneseerhebung unter Einschluß der Familienanamnese durchgeführt werden. Eine gynäkologische Untersuchung mit Untersuchung der Brust, einem Pap-Test und eine nicht mehr als zwei Jahre alte Mammografie sind ebenfalls erforderlich. Blutdruck und Körpergewicht vor Beginn der Behandlung sollten dokumentiert werden.

[Bearbeiten] Kontraindikationen

Als Kontraindikationen (Gegenanzeigen) für eine Hormonersatztherapie gelten:

[Bearbeiten] Kontrolle während der Behandlung

Nach Beginn der Hormonersatztherapie sollte regelmäßig die Wirksamkeit der Behandlung überprüft werden, dies beinhaltet ärztliche Kontrolluntersuchungen. Vor allem soll beurteilt werden ob die zu behandelnden Wechselbeschwerden rückläufig sind und ob eine Zufriedenheit mit der Behandlung und deren Ergebnissen vorliegt. Im weiteren Verlauf sollten regelmäßige, jährliche Kontrolluntersuchungen mit Erfassung des Blutdrucks, Körpergewicht und gynäkologischer Kontrolluntersuchung inclusive Untersuchung der Brust stattfinden. Die Durchführung eines PAP-Abstriches sowie eine Mammographie wird alle zwei Jahre empfohlen, hierbei sollte auf vorhandene Screening- und Vorsorgeprogrammen geachtet werden [5] [6].

[Bearbeiten] Ende der Behandlung

Derzeit gibt es keine allgemein verbindliche Empfehlung über die Dauer einer Hormonersatztherapie, Einleitung, Durchführung und Beendigung müssen individuell im Dialog zwischen der betroffenen Frau und dem behandelnden Arzt beschlossen werden. Die Indikation zu einer weiteren Durchführung der Therapie sollte jedoch jährlich überprüft werden.[7]  Die Behandlung ist in jedem Fall beim Auftreten einer der oben genannten Kontraindikationen abzubrechen.

[Bearbeiten] Nebenwirkungen, unerwünschte Wirkungen

[Bearbeiten] Abwägung der Vor- und Nachteile

Da es zum jetzigen Zeitpunkt keine allgemeingültige Empfehlung zur Durchführung der Hormonersatztherapie gibt muss vor der Therapie eine Abwägung der Vor- und Nachteile durchgeführt werden. Individuelle Faktoren spielen hierbei eine bedeutende Rolle:

Vorteile

  • Der positive Effekt auf Wechselbeschwerden ist erwiesen[8] 
  • Die Hormonersatztherapie verhindert Atrophien und Entzündungen des Urogenitalbereiches
  • Es wird eine Verringerung der klimakterischen Depressionen bewirkt[9] 
  • Eine Behandlung mit Östrogenen verhindert die postmenopausale Osteoporose und die damit assoziierten Frakturen
  • Vermindertes Risiko an einem Darmkrebs zu erkranken (nur bei kombinierter Östrogen-Gestagen-Therapie)[10] 

Nachteile

[Bearbeiten] Geschichte der Hormonersatztherapie

Die Hormonersatztherapie für Frauen in den Wechseljahren begann bereits Ende der sechziger Jahre in Form einer Östrogen-Monotherapie. Dies führte jedoch zu einer erhöhten Inzidenz von Korpuskarzinomen. Ende der siebziger Jahre begann dann die sequentielle Hormonersatztherapie mit Östrogen und Gestagen, hierunter ließ sich ein Rückgang der Inzidenz des Korpuskarzinoms erzielen.

Im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts und zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Hormonersatztherapie in vermehrtem Umfang durchgeführt und damit auch Objekt großangelegter wissenschaftlicher Studien. Aufsehen erregte hierbei der Abbruch eines Teils der sogenannten WHI-Studie (women´s health initiative) im Jahr 2007, [13] [14]  seitdem findet eine kontroverse Diskussion über die Hormonersatztherapie statt.

[Bearbeiten] Kritik

In den vergangenen zwei Jahren geriet die Hormonersatztherapie durch mehrere internationale Studien in zunehmend kontroverse Diskussion. Kritiker vermuteten schon länger dass die Einnahme von Hormonpräparaten auf Dauer das Risiko steigern würde, an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Für Aufsehen sorgte im Sommer 2003 in Deutschland vor allem die sogenannte One-Million-Women-Studie, eine langfristig angelegte Beobachtungsstudie, an der eine Million, allerdings ausschließlich US-amerikanische, Frauen teilnahmen. In der Gruppe der Teilnehmerinnen, die Hormonpräparate einnahmen, kam es zu einer signifikant höheren Zahl von Brustkrebsfällen als in der Gruppe der Teilnehmerinnen, die keine Hormonersatztherapie durchführte. Die exakten Angaben unterscheiden hierbei zwischen einer reinen Östrogen-Therapie, einer sequentiellen Östrogen-Gestagen-Therapie sowie der Frage ob eine Frau zum Zeitpunkt der Therapie hysterektomiert war.

Seit der Veröffentlichung dieser Ergebnisse ist es zu einer zunehmend kontroversen, teilweise sehr emotional geführten Diskussion um Vorteile und Nachteile der Hormonersatztherapie gekommen. Langjährige Beurteilungen des Nutzens einer Hormonersatztherapie, unter anderem dass durch Östrogene das Demenzrisiko gesenkt werden könne, weil die Durchblutung im Gehirn verbessert sei, sind durch klinische Studien seit Juni 2004 widerlegt. Eine neue Auswertung im amerikanischen Ärzteblatt zeigte, dass das Demenzrisiko im Gegenteil geringfügig erhöht wird.

Tierschutzgruppen kritisieren die Produktionsbedingungen des häufig eingesetzten Präparats Premarin (in Deutschland: Presomen). Für die Herstellung wird hochkonzentrierter Stutenurin benötigt, der in spezialisierten Farmen gewonnen wird. Die Tiere stehen dort für jeweils sechs Monate ihrer Schwangerschaft bei knapper Wasserzufuhr in engen Boxen und leiden häufig an Anomalien der Gliedmaßen, verursacht durch den Bewegungsmangel.

Besonders in den USA wurde die Hormonersatztherapie auch unter Lifestyle-Aspekten vermarktet. Oftmals wurde Frauen in Medienberichten suggeriert, dass ihre Haut durch die Einnahme der Hormone straffer bliebe. Tatsächlich gibt es bis heute keine wissenschaftliche Studie, die diesen Nebeneffekt belegen würde. Neuere Untersuchungen aus Österreich, bei denen aber keine HET-Präparate, sondern kosmetische Produkte untersucht wurden, scheinen jedoch zu bestätigen, dass weibliche Sexualhormone in der Kollagenfaserschicht der Haut einen positiven Effekt im Sinn einer Faltenglättung haben. Dies wurde schon vor Jahrzehnten von der Kosmetikindustrie beworben, indem mutterkuchenhormonhaltige Salben (Plazentubex) angeboten wurden.

[Bearbeiten] Literatur

  • Bernhilde Deitermann: Hormontherapie in und nach den Wechseljahren: Verordnungspraxis überdenken! in: Gerd Glaeske, Katrin Jahnsen: GEK-Arzneimittelreport 2003, Ansgard-Verlag, St. Augustin
  • Petra Kolip (Hrsg.): Weiblichkeit ist keine Krankheit. Die Medikalisierung körperlicher Umbruchphasen im Leben von Frauen. Weinheim und München
  • U.S. Preventive Services Task Force (May 2005) Hormone Therapy for the Prevention of Chronic Conditions in Postmenopausal Women: Recommendation Statement. (AHRQ Publication No. 05-0576), Agency for Healthcare Research and Quality, Rockville, MD
  • Evidence Report/Technology Assessment: Management of Menopause-Related Symptoms – U.S. Department of Health and Human Services, (AHRQ Publication No. 05-E016-2) März 2005

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. [Hulley S et al, Randomized trial of estrogen plus progestin for secondary prevention of coronary disease in postmenopausal women. Heart and estrogen/progestin replacement study (HERS) research group. JAMA 1998;280:605-613]
  2. [Roussow JE et al. Risks and benefits of estrogen plus progestin in healthy postmenopausal women: principal results from the WHI randomized controlled trial. JAMA 2002; 288(3):321-33]
  3. [Pickar JH et al. Effects of hormone replacement therapy on the endometrium and lipid parameters; a review of randomized clinical trials, 1985-1995. Am J. Obst Gyn 1998;178:1087-099]
  4. [Douketis JD et al. A reevaluation of the risk for venous thromboembolism with the use of oral contraceptives and hormone replacement therapy. Arch Intern Med 1997;157:1522-1530]
  5. „Konsensusempfehlungen zur Hormontherapie (HT) im Klimakterium und in der Postmenopause“ (PDF). Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (Stand: September 2006)
  6. „Anwendungsempfehlungen zur Hormonersatztherapie im Klimakterium und in der Postmenopause“ (PDF). Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (Stand: September 2006)
  7. "Evaluation der DGGG zur Durchführung der Hormonersatztherapie, Stand April 2008"
  8. "Konsensusbeschluss der DGGG"
  9. [Zweifel JE, O´Brien WH. The effect of hormone replacement therapy upon depressed mood]
  10. [Chlebowski RT et al. Estrogen plus progestin and colorectal cancer in postmenopausal women. N Engl J Med 2004;350(10):991-1004]
  11. [Grodstein F et al. Postmenopausal hormone use and cholecystectomy in a large prospective study. Obstet Gynecol 1994;83:5-11]
  12. [Chlebowski RT et al. Estrogen plus progestin and colorectal cancer in postmenopausal women. N Engl J Med 2004;350(10):991-1004]
  13. "Update NHLBI zur WHI April 2008
  14. "Abstract The Lancet zur WHI
Gesundheitshinweis
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!


aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -