Hark Bohm
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Hark Bohm (* 18. Mai 1939 in Hamburg-Othmarschen) ist ein deutscher Schauspieler, Drehbuchautor, Filmregisseur, Produzent und eremitierter Professor für Film am Institut für Theater, Musiktheater und Film der Universität Hamburg.
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[Bearbeiten] Leben
Nach dem Abitur 1959 absolvierte Bohm ein Studium der Rechtswissenschaften. Sein juristisches Referendariat in München brach Hark Bohm 1969 ab und engagierte sich nun ganz für die Filmkunst. Er war Darsteller in einigen Fassbinder-Filmen. Dort setzte ihn Fassbinder vorzugsweise für pedantische und autoritäre Rollen ein.
1971 gründete Hark Bohm mit anderen Autorenfilmern des Neuen Deutschen Films den Filmverlag der Autoren. In den Folgejahren war er Regisseur und Autor von einigen Kurzfilmen, bevor er dann mit Tschetan, der Indianerjunge einen preisgekrönten Spielfilm drehte. Es folgten diverse Filme, die vor allem sozialkritisch verstanden werden wollen.
Hark Bohm ist auch bekannt als Mitbegründer des Hamburger Filmbüros (1979). Im selben Jahr initiiert er auch das Filmfest Hamburg zusammen mit Werner Herzog, Volker Schlöndorff und Wim Wenders mit der sogenannten Hamburger Erklärung. 1993 gründete er das Filmstudium Hamburg an der Universität Hamburg - wo er auch seit 1992 eine Professur innehatte -, das 2004 in die Hamburg Media School integriert wurde.
Er ist der Bruder des Schauspielers Marquard Bohm und Adoptivvater des Schauspielers Uwe Bohm, der in einigen seiner Filme bereits als Jugendlicher Hauptrollen spielte, meist noch unter seinem eigentlichen Namen Uwe Enkelmann.
[Bearbeiten] Filmographie
- Darsteller
- 1972: „Händler der vier Jahreszeiten“ (als Polizist) - Regie: Rainer Werner Fassbinder (mit Irm Hermann, Hans Hirschmüller, Hanna Schygulla, Klaus Löwitsch, Ingrid Caven und Kurt Raab)
- 1973: „Angst essen Seele auf“ (als Doktor) - Regie: Rainer Werner Fassbinder (mit Brigitte Mira und Barbara Valentin)
- 1974: „Fontane Effi Briest“ (als Apotheker Gieshübler) - Regie: Rainer Werner Fassbinder (mit Hanna Schygulla, Karlheinz Böhm, Barbara Lass und Eva Mattes)
- 1976: „Bomber und Paganini“ (als Syndikatssekretär) - Regie: Nikos Perakis (mit Mario Adorf, Tilo Prückner, Hannelore Schroth und Otto Tausig)
- 1978: „Die Ehe der Maria Braun“ (als Senkenberg) - Regie: Rainer Werner Fassbinder (mit Hanna Schygulla, Klaus Löwitsch, Ivan Desny, Gisela Uhlen, Elisabeth Trissenaar und Gottfried John)
- 1979: „Die dritte Generation“ (als Gerhard Gast) - Regie: Rainer Werner Fassbinder (mit Harry Baer, Margit Carstensen und Eddie Constantine)
- 1980: „Berlin Alexanderplatz“ (als Lüders) - Regie: Rainer Werner Fassbinder (mit Günter Lamprecht, Elisabeth Trissenaar, Karin Baal, Brigitte Mira und Barbara Valentin)
- 1980: „Lili Marleen“ (als Taschner) - Regie: Rainer Werner Fassbinder (mit Hanna Schygulla, Giancarlo Giannini und Mel Ferrer)
- 1981: „Lola“ (als Volker) - Regie: Rainer Werner Fassbinder (mit Barbara Sukowa, Armin Mueller-Stahl, Mario Adorf, Matthias Fuchs, Helga Feddersen, Karin Baal, Ivan Desny und Elisabeth Volkmann)
- 1988: „Linie 1“ (als Fahrgast in der U-Bahn) - Regie: Reinhard Hauff
- 1989: „Das Spinnennetz“ (als Hugenberg) - Regie: Bernhard Wicki (mit Ulrich Mühe, Klaus Maria Brandauer, Armin Mueller-Stahl und Peter Roggisch)
- 1992: „Schtonk“ (als katholischer Priester) - Regie: Helmut Dietl (mit Götz George, Uwe Ochsenknecht, Christiane Hörbiger, Rolf Hoppe, Veronica Ferres, Ulrich Mühe und Martin Benrath)
- 1993: „Justiz“ (als Professor Winter) - Regie: Hans W. Geißendörfer (mit Maximilian Schell, Thomas Heinze, Anna Thalbach und Ulrike Kriener)
- 1995: "Das Versprechen" (als Müller) - Regie: Margarethe von Trotta (mit Corinna Harfouch, Meret Becker und August Zirner)
- 1995: „Underground“ (als Dr. Strasse) - Regie: Emir Kusturica
- 1996: „Gespräch mit dem Biest – Conversation with the Beast“ (als Dr. Hassler) - Regie: Armin Mueller-Stahl (mit Armin Mueller-Stahl, Otto Sander, Peter Fitz, Katharina Böhm und Harald Juhnke)
- 1997: „Knockin’ on Heaven’s Door“ (als Polizeipsychologe) - Regie: Thomas Jahn (mit Til Schweiger, Jan Josef Liefers und Moritz Bleibtreu)
- 1997: „Der Hauptmann von Köpenick“ (als Kriminalinspektor Schmude) - Regie: Frank Beyer (mit Harald Juhnke, Udo Samel, Elisabeth Trissenaar, Katharina Thalbach und Rolf Hoppe)
- 2001: „Invicible“ (als Richter) - Regie: Werner Herzog (mit Tim Roth, Max Raabe und Udo Kier)
- 2002 : „Islandfalken“ (als Man of the World) - Regie: Friðrik Þór Friðriksson (Fridrik Thor Fridriksson) (mit Keith Carradine)
- Regisseur
- 1973: „Tschetan, der Indianerjunge“ – mit Marquard Bohm und Dschingis Bowakow
- 1974: „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ – mit Karl-Michael Vogler
- 1976: „Nordsee ist Mordsee“ – mit Uwe Bohm, Dschingis Bowakow, Marquard Bohm und Rolf Becker
- 1978: „Moritz, lieber Moritz“ – mit Uwe Bohm und Dschingis Bowakow
- 1980: „Im Herzen des Hurrican“ – mit Edgar Bessen, Marquard Bohm, Uwe Bohm und Dschingis Bowakow
- 1984: „Der Fall Bachmeier – Keine Zeit für Tränen“ – mit Marie Colbin
- 1985: „Wie ein freier Vogel - Como un pajaro libre“ - Dokumentarfilm
- 1987: „Der kleine Staatsanwalt“ – mit Hark Bohm als Staatsanwalt König, Michael Gwisdek, Corinna Harfouch, Rainer Hunold, Klaus Pohl und Tilo Prückner
- 1988: „Yasemin“ (Bundesfilmpreis in Gold) – mit Uwe Bohm, Michael Gwisdek und Corinna Harfouch
- 1990: „Herzlich willkommen“ – mit Uwe Bohm, Barbara Auer und Michael Gwisdek
- 1997: „Für immer und immer“ – mit Johanna ter Steege und Heinz Hoenig
- 2001: „Vera Brühne (Film)“ – mit Corinna Harfouch, Katja Flint, Uwe Ochsenknecht, Ulrich Noethen, Udo Wachtveitl und Fritz Wepper)
- 2002: „Atlantic Affairs“ – mit Udo Lindenberg, Otto Sander, Tim Fischer, Helge Schneider und Heinz Hoenig
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1973: Preis der AG der Filmjournalisten (Bester Spielfilm des Jahres) fürTschetan, der Indianerjunge
- 1988: IFF Chicago: Preis (Bestes Drehbuch) für Yasemin
- 1989: Filmband in Gold (Regie) für Yasemin
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hark Bohm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hark Bohm in der Internet Movie Database (englisch)
- Hark Bohm bei Filmportal.de
- Interviews
- „Ich versuche heute, von Studenten zu lernen“, Die Welt, 6. Januar 2003
- „Roter Teppich für Hark Bohm. Filmstudium feiert heute sein zehntes Jubiläum“, Hamburger Abendblatt, 15. Januar 2003
Personendaten | |
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NAME | Bohm, Hark |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1939 |
GEBURTSORT | Hamburg |