Hanns Hopp
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Hanns Hopp (* 9. Februar 1890 in Lübeck; † 21. Februar 1971 in Berlin) war ein deutscher Architekt.
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[Bearbeiten] Leben
Hanns Hopp wurde in Lübeck als Sohn eines Bauunternehmers geboren und besuchte dort das Realgymnasium. 1909 bis 1911 studierte Hopp an der Technischen Hochschule Karlsruhe bei Friedrich Ostendorf. Sein Studium beendete er 1913 an der Technischen Hochschule München bei Theodor Fischer, der ihn vor allem in die Formensprache der Moderne einführt. Hopp besucht in München eine private Malschule. 1913 geht er ans Hochbauamt nach Memel (Ostpreussen) und ab 1914 arbeitet er als Architekt im Stadterweiterungsamt in Königsberg, ab 1920 wird er Leiter der technischen Abteilung des Messeamtes Königsberg (Deutsche Ostmesse). Ab 1926 errichtet er mit seinem Compagnon Georg Lucas ein eigenes Baubüro und wird einer der führenden Architekten in Königsberg. Da die öffentlichen Aufträge wegen der Wirtschaftskrise um 1930 immer spärlicher werden, konzentriert er sich auf den Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern. Zu Beginn des Krieges wird Hopp zum Militär eingezogen, 1940 aber in der Landesplanungsstelle Königsberg unabkömmlich gestellt. Von dort wechselte er 1943 an eine Betonbaufirma und baute vor allem Bunkeranlagen. Ende 1944 nutzt er deren Dresdener Filiale um sich von Königsberg dorthin abzusetzen und wurde zum Leiter der Werkkunstschule ernannt. 1945 entwirft er einen rigorosen Wiederaufbauplan für Dresden, das er ohne Rücksicht auf die zerstörte gewachsene Stadtstruktur mit kühnen Hochhäusern und großen Verkehrsachsen versieht. 1946 wird ihm ein Lehrauftrag an der wiederbelebten Hochschule für Werkkunst in Dresden erteilt. Einige Monate später wird er Leiter der Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale) bis 1949. Dort errichtet er eine Architekturklasse in der Tradition des Weimarer Bauhauses. Durch Hans Scharoun wird Hopp auch zur Arbeit am Institut für Bauwesen der Berliner Akademie der Wissenschaften berufen. Ab 1950 war er dann Leiter und ab 1951 Direktor der Abteilung Hochbau am Institut für Hochbau und Städtebau in Berlin und war dort für die Planung der Blöcke E und G der Stalinallee verantwortlich. Daneben erhielt er eine Meisterklasse an der von Hermann Henselmann und Richard Paulick geleiteten Bauakademie. Von 1952 bis 1966 war er deren Präsident. Er erhielt Bauaufträge für repräsentative öffentliche Neubauten, z.B. Kulturhaus der Maxhütte, Deutsche Hochschule für Körperkultur. 1957 wurde Hopp emeritiert; er starb 1971 in Berlin.
[Bearbeiten] Stilistische Entwicklung
In den frühen zwanziger Jahren ist der Baustil von Hanns Hoppe an der Formensprache des Expressionismus orientiert, um 1930 vom Bauhaus beeinflusst. In den 30er Jahren folgt er in seinen Privatbauten dem Geist der Zeit, der jedoch noch auf einem traditionalistischen Stil der Moderne basiert. Nach dem 2. Krieg bemüht er sich um eine Erneuerung des Bauhausstiles, beteiligt sich dann aber an den staatlichen Aufträgen in neuklassizistischem Stil in der Stalinallee und anderen Großbauten.
[Bearbeiten] Projekte
- 1921: Königsberger Flughafen Devau
- 1923: Büro- und Geschäftshaus, gen. „Handelshof“, in Königsberg
- 1924–1925: Ausstellungsgebäude, gen. Haus der Technik, in Königsberg
- 1927: Wasserturm in Pillau
- 1928/29: Mädchengewerbeschule in Königsberg
- 1930/31: Parkhotel in Königsberg
- 1932/33: Neues Funkhaus in Königsberg
- 1951–1962: Deutsche Hochschule für Körperkultur und Sport
- 1951–1955: Kulturhaus „Johannes R. Becher“ des VEB Maxhütte in Unterwellenborn
- 1951–1955: Blöcke E und G der Stalinallee in Berlin-Friedrichshain
- 1952–1961: Agricola-Krankenhaus in Saalfeld
- 1971–1975: TBC-Heilstätte in Bad Berka
[Bearbeiten] Literatur
- Gabriele Wiesemann: Hanns Hopp 1890–1971. T. Helms, Schwerin 1999, 2000. ISBN 3-931185-61-3
- Eugen Kurt Fischer: Hanns Hopp, Architekt in Ostpreußen. Neue Werkkunst. F.E. Hübsch, Berlin/Leipzig/Wien 1929, Neu hrsg. m. einem Nachwort von Gabriele Wiesemann. Gebr. Mann, Berlin 1998 (Repr.). ISBN 3-7861-1835-3
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hanns Hopp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jan Lubitz: Architekten-Portrait Hanns Hopp.
- Kurzbiographie Hanns Hopp
- Hanns Hopp und die Abschnitte E und G der Karl-Marx-Allee
Personendaten | |
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NAME | Hopp, Hanns |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 9. Februar 1890 |
GEBURTSORT | Lübeck |
STERBEDATUM | 21. Februar 1971 |
STERBEORT | Berlin |