Haguenau
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Haguenau | ||
---|---|---|
|
||
Staat | Frankreich | |
Region | Elsass | |
Département | Bas-Rhin | |
Arrondissement | Haguenau (Unterpräfektur) | |
Kanton | Haguenau | |
Geographische Lage | 48° 49′ N, 7° 47′ OKoordinaten: 48° 49′ N, 7° 47′ O | |
Höhe | 150 m (115 m–203 m) |
|
Fläche | 182,59 km² | |
Einwohner – mit Hauptwohnsitz – Bevölkerungsdichte |
(1999) 32.242 Einwohner 177 Einw./km² |
|
Postleitzahl | 67500 | |
INSEE-Code | 67180 | |
Website | www.ville-haguenau.fr/ |
Haguenau [agˈno] (deutsch Hagenau) ist eine Stadt im Elsass (Frankreich)- rund 25 Kilometer nördlich von Straßburg und etwa 75 Kilometer südöstlich der saarländischen Hauptstadt Saarbrücken am kleinen Fluss Moder gelegen. Mit rund 32.000 Einwohnern ist sie nach Straßburg die zweitgrößte Stadt im Département Bas-Rhin (Unterelsass). Die Stadt ist Sitz des Verwaltungsbezirks (Arrondissement) Haguenau, und auch Hauptort des Kantons Haguenau.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Der die Stadt umgebende Forst ist das größte geschlossene Waldgebiet in der elsässischen Ebene. Dieses war Jagdgebiet der Herzöge von Schwaben. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts ließ Herzog Friedrich der Einäugige im Flüsschen Moder eine Wasserburg errichten, die sein Sohn, Kaiser Friedrich I. Barbarossa, zu einer Pfalz ausbaute. Bereits 1164 wurde der Ort als Lieblingssitz des Kaisers Friedrich Barbarossa von diesem zur Stadt erhoben; die Pfalz war jahrzehntelang staufische Residenz und Aufbewahrungsort der Reichsinsignien (in der Pfalzkapelle) sowie eine Stätte glänzender Reichstage. Um 1260 wurde Hagenau Freie Reichsstadt, dann durch Rudolf von Habsburg Sitz der Oberlandvogtei; seit 1354 war es Haupt des elsässischen Zehnstädtebundes, bis der Dreißigjährige Krieg Macht und Wohlstand der Stadt brach. Durch den Westfälischen Frieden fiel sie 1648 an Frankreich. Im Jahr 1677 wurde Hagenau auf Befehl Ludwigs XIV. durch die Truppen des französischen Generals de Monclar niedergebrannt, die Kaiserpfalz dem Erdboden gleichgemacht (die Trümmer wurden in der Vaubanschen Grenzfestung Fort-Louis verbaut). Von 1871 bis 1919 gehörte die Stadt zum deutschen Reichsland Elsaß-Lothringen.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Musée historique, größtes Museum des Bas-Rhin außerhalb Straßburgs
- Musée alsacien, untergebracht im Renaissancegebäude der ehemaligen Kanzlei
- Romanische und gotische Kirche Église Saint-Georges
- Gotische Kirche mit barocker Ausstattung Église Saint-Nicolas
- Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung: Porte de Wissembourg, Tour des Pêcheurs, Tour des Chevaliers
- Brunnen: Georgenbrunnen (Mittelalter), Bienenbrunnen (18. Jahrhundert), Delphinbrunnen (1825)
- Klassizistische Synagoge (1820, 1940 durch die Nazis zerstört, 1959 wiederaufgebaut)
- Klassizistisches Theater (1842-46)
- Historizistische Hopfenhalle (1867, erweitert 1881 und 1908)
- Alte Wassermühle
- Spätmittelalterliche Ancienne douane
- Barocke Bürgerhäuser (18. Jahrhundert)
[Bearbeiten] Galerie
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Mit Landau in der Pfalz (Rheinland-Pfalz) wird seit 1963 eine Städtepartnerschaft gepflegt.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Werner Barkholt (1902–1942), katholischer Geistlicher
- Philipp Friedrich Böddecker (1607–1683), Komponist und Organist
- Wolfgang Capito (1478–1541), Reformator
- Karl Gengler (1886–1974), Politiker
- Louis Eisenmann (1867–1937), Slawist und Historiker
- Sébastien Loeb (* 1974), französischer Rallye-Fahrer
- Josel von Rosheim (1476–1554), Rechtsgelehrter
- Marius Schneider (1903–1982), Musikwissenschaftler
- Marie-Louise Roth (* 1926), Literaturwissenschaftlerin
- Pierre Seel (1923–2005), KZ-Überlebender
[Bearbeiten] Weblinks
Batzendorf | Berstheim | Dauendorf | Haguenau | Hochstett | Huttendorf | Kaltenhouse | Morschwiller | Niederschaeffolsheim | Ohlungen | Schweighouse-sur-Moder | Uhlwiller | Wahlenheim | Weitbruch | Wintershouse | Wittersheim