Guge
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Tibetische Bezeichnung | |
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Tibetische Schrift: | གུ་གེ་རྒལ་རབས་ |
Wylie-Transliteration: | gu ge rgyal rabs |
Aussprache in IPA: | [kʰuke cɛːrap] |
Offizielle Transkription der VRCh: | Kugê Gyairab |
THDL-Transkription: | Gugé Gyelrap |
Andere Schreibweisen: | Guge |
Chinesische Bezeichnung | |
Traditionell: | 古格王朝 |
Vereinfacht: | 古格王朝 |
Pinyin: | Gǔgé wángcháo |
Guge war ein altes Königreich im westlichen Tibet. Es umfasste die heutigen Gebiete von Zanskar, das obere Kinnaur, Lahaul und Spiti (heute unter indischer Kontrolle). Die Ruinen von Guge befinden sich 1100 km westlich von Lhasa im Autonomen Gebiet Tibet, China, nicht sehr weit vom Berg Kailash.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Guge wurde im 11. Jahrhundert gegründet. Seine Hauptstädte befanden sich in Tholing und Tsaparang.[1] Sein Gründer war der Urenkel des Glang Darma, der letzte König des tibetischen Königreiches von Tubo (Yarlung). Der älteste Sohn dieses Königs wurde bald Herrscher von Mar-yul (Ladakh), und seine beiden jüngeren Söhne herrschten über das westliche Tibet, gründeten die Königreiche von Guge und Pu-hrang. In einer späteren Zeit wurde Kor-re, der älteste Sohn des Königs von Guge, der auch Byang-Chub Ye-shes 'Od genannt wird, ein buddhistischer Mönch. Er war verantwortlich für die Einladung Atishas nach Tibet im Jahr 1040, und somit die Einleitung der sogenannten Phyi-dar-Phase des tibetischen Buddhismus. Der jüngere Sohn, Srong-nge, war verantwortlich für das Alltagsgeschäft der Regierung; seine Söhne waren es, die die königliche Dynastie fortführten.[2]
Die ersten Abendländer, die Guge erreichten, waren der jesuitische Missionar António de Andrade und sein Glaubensbruder Manuel Marques im Jahr 1626. Del Andrade berichtete über Bewässerungskanäle und reiche Ernten dort, wo heute ein trockenes und unwirtliches Land ist.
Vielleicht als Beweis für die Offenheit des Königreiches wurde Andrades Partei erlaubt, eine Kapelle in Tsaparang zu errichten und das Volk in der christlichen Lehre zu unterweisen. Dieser Entschluß könnte zu Guges Ende geführt haben. Einigen Berichten ist zu entnehmen, dass der Bruder des Königs, ein glaubensfester Buddhist, Ladakhis rief, um den Herrscher zu stürzen, der sich zusammen mit seinem König zum Christentum bekehrt hatte.
Westliche Archäologen haben in den 1930er Jahren wieder von Guge durch das Werk des italienischen Tibetologen Giuseppe Tucci zu hören bekommen. Tuccis Werk war hauptsächlich über die Fresken von Guge.
Während der Kulturrevolution wurden vom chinesischen Militär die bemerkenswerten Statuen zerstört, die diese Gebäude zierten. 1969 bereinigten die Chinesen die Zerstörung und machten es zu einer "Touristenattraktion". Die Bücher von Tucci und Govinda liefern die einzige Information über das Erscheinungsbild dieser Gebäude vor ihrer Zerstörung.
[Bearbeiten] Denkmal
Die Stätte des Königreichs von Guge (chin. Gǔgé wángguó yízhǐ 古格王国遗址) steht seit 1961 auf der Denkmalliste der Volksrepublik China (1-161).
[Bearbeiten] Herrscher
Im Folgenden werden einige der bekannten Herrscher aufgelistet:
- Odsruns (842-905)
- Dpal'Khorbtsan (905-923)
- Skyidsde Nimamgon
- Dpal-gyimgon Inmaryul
- Bkrasismgon
- Lde-btsugmgon
- Sronne Yeses'od (ca. 1035)
- Nagaraja
- Devaraja
- Khore
- Lhalde
- Ziba-'od
- Byan-chub'od
- 'Odldebtsanlde
- Bha-le
- Bkrasislde
- Bhare
- Nagalde
- Btsanphyuglde
- Bkrasislde
- Gragslde
- Gragspalde
- Aroglde
- Ashoglde
- Dzidarsmal
- Anantasmal
- Rilusmal
- Sanghasmal
- Dzitharsmal
- Dzismal
- Kalansmal
- Parrtesmal
- Punismal
- Pritismal
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Allen, Charles. (1999) The Search for Shangri-La: A Journey into Tibetan History. Little, Brown and Company. Reprint: 2000 Abacus Books, London. ISBN 0-349-111421.
[Bearbeiten] Weblinks
- Capital of Guge Kingdom (engl.)
- Guge: Ein verschwundenes Reich
- "Unravelling the mysteries of Guge" (engl.) von Xiong Lei, China Daily, May 8, 2003, retrieved November 24, 2005
- Das Guge Koenigreich / Guge Kingdom
- Guge (engl.)
- Rescuing Ancient Ruins in Ngari (engl.)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ .Snelling, John. (1990). The Sacred Mountain: The Complete Guide to Tibet's Mount Kailas. 1st edition 1983. Revised and enlarged edition, including: Kailas-Manasarovar Travellers' Guide. Forwards by H.H. the Dalai Lama of Tibet and Christmas Humphreys, p. 181. East-West Publications, London and The Hague. ISBN 0-85692-173-4.
- ↑ Hoffman, Helmut, "Early and Medieval Tibet", in Sinor, David, ed., Cambridge History of Early Inner Asia Cambridge: Cambridge University Press, 1990), 388, 394.