Gabrielle d’Estrées

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Gabrielle d'Estrées, Porträt eines anonymen Malers des 16. Jh. im Musée Condé, Schloss Chantilly

Gabrielle d'Estrées (* 1570 im Schloss Coeuvres (Picardie); † 10. April 1599 in Paris) war die Geliebte und Mätresse Heinrichs IV. von Frankreich. Sie war die Schwester François-Annibals d'Estrées, Marschall von Frankreich.

[Bearbeiten] Leben

Das Bild zeigt wahrscheinlich Gabrielle d'Estrées und ihre Schwester, die Herzogin von Villars. Künstler unbekannt, entstanden um 1594, ausgestellt im Musée du Louvre, Paris

Gabrielle war die Tochter des Großmeisters der Artillerie, Antoine d'Estrées, des Verteidigers von Noyon 1593. Sie galt als schön und geistreich und wurde 1590 die Geliebte Heinrichs IV., als dieser zufällig ihren Wohnort, Schloss Coeuvres, besuchte und sich sofort heftig in sie verliebte. Des Scheins wegen vermählte sie der König mit Nicolas d'Amerval de Liancourt, aber die Ehe wurde bald wieder getrennt, da der König beabsichtigte, sich von Margarete von Valois scheiden zu lassen und Gabrielle auf den Thron zu heben.

Trotz des Widerspruchs von Minister Sully zur Herzogin von Beaufort ernannt (1597), war sie ihrer Bescheidenheit wegen beliebt. Die leidenschaftliche Liebe des Königs gestattete ihr einen unbegrenzten Einfluss. Die Annullierung der Ehe mit Margarete war schon eingeleitet und die Hochzeit mit Gabrielle anberaumt, als Gabrielle am 10. April 1599 starb. Schon Zeitgenossen vermuteten, dass sie vergiftet wurde, weil der Großherzog der Toskana, Ferdinand I., seine Cousine Maria von Medici mit Heinrich vermählen wollte. Allerdings gibt es auch die Vermutung, der Tod sei durch puerperale Krämpfe (eclampsia) verursacht worden. Letztlich sind die Todesumstände nicht geklärt.

[Bearbeiten] Nachkommen

Mit Heinrich IV. hatte Gabrielle drei gemeinsame Kinder:

• César de Bourbon (* 1594; † 1665)
• Catherine Henriette (* 1596; † 1663) ∞ Charles II. de Lorraine, duc d'Elboeuf
• Alexandre de Vendôme (* 1598; † 1628)

[Bearbeiten] Rezeption

Ihre nach einer Handschrift der königlichen Bibliothek zu Paris erschienenen Mémoires (Paris 1829, 4 Bände; neue Ausg. 1852) sind wahrscheinlich unecht.

Der 1996 erschienene Roman Die Purpurlinie von Wolfram Fleischhauer enthält historische und kunstgeschichtliche Überlegungen zu Gabrielle d'Estrées und dem im obigen Kapitel Leben gezeigten Gemälde.

[Bearbeiten] Siehe auch

• Liste der Mätressen der Könige von Frankreich

[Bearbeiten] Weblinks

 Commons: Gabrielle d'Estrées – Bilder, Videos und Audiodateien

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.