Felix Mitterer
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Felix Mitterer (* 6. Februar 1948 in Achenkirch, Tirol) ist ein deutschsprachiger Schauspieler und Dramatiker aus Österreich. Er ist als Theater-, Hörspiel- und Drehbuchautor tätig.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Felix Mitterer wurde als Sohn der verwitweten Landarbeiterin Adelheid Marksteiner und eines rumänischen Flüchtlings geboren und direkt nach der Geburt von einem mit der Mutter damals befreundeten Landarbeiterehepaar adoptiert. In Kitzbühel und Kirchberg ging er zur Schule, besuchte danach die Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck und arbeitete ab 1966 beim Innsbrucker Zollamt. 1970 wurden seine ersten Beiträge im ORF gebracht. 1977 machte er sich als freier Autor selbständig. Neben seiner literarischen Tätigkeit tritt er auch immer wieder, wie in seinem ersten Theaterstück Kein Platz für Idioten, als Schauspieler auf. Felix Mitterer arbeitet und lebt mit seiner Familie seit 1995 in Castlelyons (Irland).
Mitterer bezeichnet sich selbst als „Tiroler Heimatdichter und Volksautor“ und führt mit seinen Werken, die sich einer mundartlichen Kunstsprache bedienen, die Tradition des Volksstücks in Inhalt und Form fort. Dabei greift er meist problematische und kontroverse Themen auf, wie im Stück Kein schöner Land das Eindringen des Faschismus in die ländliche Gemeinschaft, oder das Verhältnis von Deutschen und Österreichern am Beispiel des Tourismus in Tirol in der Satire Die Piefke-Saga. Sie wurde vom ORF als mehrteilige TV-Serie ausgestrahlt und war beim Erscheinen 1991 höchst umstritten. Vor allem die Werke Die Piefke-Saga und Verkaufte Heimat (ebenfalls vom ORF ausgestrahlt) verhalfen Felix Mitterer Ende der 1980er Jahre zum großen Durchbruch. Seine Protagonisten sind oft sozial isolierte Außenseiter, wie in Kein Platz für Idioten oder Die wilde Frau.
Viele von Mitterers Werken, wie das 1977 an der Volksbühne Blaas in Innsbruck uraufgeführte Stück Kein Platz für Idioten, Besuchszeit und Sibirien (1989 Uraufführung Tiroler Volksschauspiele Telfs / ORF Aufzeichnung und Verfilmung) werden immer wieder aufgeführt.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1987 Peter-Rosegger-Preis
- 1991 Adolf-Grimme-Preis und Romy für Die Piefke-Saga
- 2001 Ernst-Toller-Preis
- 2003 ORF-Hörspielpreis für Die Beichte
- 2004 Prix Italia für das Hörspiel Die Beichte
[Bearbeiten] Dramen
- 1977 - Kein Platz für Idioten (Uraufgeführt an der Tiroler Volksbühne Blaas am 15. September 1977)
- 1982 - Stigma. Eine Passion. (Uraufführung Tiroler Volksschauspiele Telfs 1982, ORF Aufzeichnung)
- 1985 - Besuchszeit (Uraufführung Theater Die Tribüne Wien, RAI/BR/ORF Aufzeichnung, ZDF/BBC Verfilmung)
- 1986 - Die wilde Frau. (Uraufführung Altinnsbrucker Bauerntheater/ Innsbrucker Kellertheater, ORF Verfilmung)
- 1987 - Verlorene Heimat. (Uraufführung Zillertaler Volksschauspiele Stumm, ORF Aufzeichnung)
- 1987 - Kein schöner Land (Uraufführung Tiroler Landestheater Innsbruck, ORF Aufzeichnung)
- 1989 - Die Kinder des Teufels. (Uraufführung Schauburg (München))zum Gerichtsprozess des Schinderjackls auch Zaubererjackl genannt.
- 1989 - Sibirien. (Uraufführung Tiroler Volksschauspiele Telfs, ORF Aufzeichnung und Verfilmung)
- 1990 - Munde. Das Stück auf dem Gipfel. (Uraufgeführt am Gipfel der Hohen Munde)
- 1990 - Die Kinder des Teufels. österreichische Erstaufführung (Volkstheater (Wien))
- 1991 - Ein Jedermann. (Uraufführung Theater in der Josefstadt Wien)
- 1993 - Abraham. (Uraufführung Landestheater Linz, ORF Aufzeichnung)
- 1994 - Krach im Hause Gott. (Uraufführung Bregenzer Festspiele)
- 1998 - In der Löwengrube. (Inspiriert von Leo Reuss' Lebengeschichte) (Uraufführung Volkstheater (Wien))
- 1998 - Die Frau im Auto. (Uraufführung Landestheater Linz)
- 1999 - Tödliche Sünden. (Uraufführung Tiroler Landestheater Innsbruck)
- 2000 - Mein Ungeheuer. (Uraufführung Tiroler Volksschauspiele Telfs)
- 2001 - Gaismair. (Uraufführung Tiroler Volksschauspiele Telfs)
- 2002 - Johanna oder die Erfindung der Nation. (Uraufführung Salzburger Landestheater)
- 2004 - Kreuzweg Hochberg (mit Herbert Meusburger)
- 2004 - Die Beichte (Uraufführung Tiroler Volksschauspiele Telfs)
- 2006 - Die Weberischen (Musical, Uraufführung Vereinigte Bühnen Wien)
- 2007 - Der Panther (Uraufführung in den Kammerspielen Theater in der Josefstadt Wien)
[Bearbeiten] Drehbücher
- 1981 - Der Narr von Wien. Aus dem Leben des Dichters Peter Altenberg.
- 1986 oder 1984 - Erdsegen. (nach dem gleichnamigen Roman von Peter Rosegger)
- 1988/1989 - Die verkaufte Heimat. (Teil 1 (Brennende Lieb') und Teil 2 (Leb' wohl, du mein Südtirol))
- 1991 - Die Piefke-Saga. Komödie einer vergeblichen Zuneigung - Realsatire
- 1993 - Die verkaufte Heimat. (Teil 3 (Die Feuernacht) und Teil 4 (Komplott) )
- 1993 - Alle für die Mafia. ( TV Zweiteiler mit Mario Adorf)
- 1995 - Tatort 318 - Der König kehrt zurück
- 1998 - Krambambuli. (nach Marie von Ebner-Eschenbach)
- 1999 - Tatort 448 - Passion
- 2001 - Tatort 475 - Böses Blut
- 2002 - Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers
- 2002 - Tatort 504 - Elvis lebt
- 2004 - Tatort 572 - Wächter der Quelle
- 2005 - Tatort 604 - Der Teufel vom Berg
- 2006 - Tatort 635 - Tod aus Afrika
- 2006 - Tatort 669 - Tödliche Habgier
- Dreharbeiten März 2007 - Tatort Granit (Arbeitstitel)
[Bearbeiten] Kinderbücher
- 1977 - Superhenne Hanna (Kinderbuch)
- 1979 - Jakob und der Hund Patrick
- 2004 - Superhenne Hanna gibt nicht auf
- 2005 - Die Jagd nach dem hohen C; gemeinsam mit Anna Mitterer
- 2007 - Superküken Hanna (Bilderbuch)
[Bearbeiten] Prosa
- 1981 An den Rand des Dorfes. Erzählungen. Hörspiele. Wien, Jugend und Volk. ISBN 3-7141-7351-X
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Felix Mitterer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Felix Mitterer in der Internet Movie Database (englisch)
- Brenner-Archiv, Innsbruck
- Tatort-Archiv
- Ausführlicher Lebenslauf
Personendaten | |
---|---|
NAME | Mitterer, Felix |
KURZBESCHREIBUNG | Österreichischer Schauspieler und Dramatiker |
GEBURTSDATUM | 6. Februar 1948 |
GEBURTSORT | Achenkirch, Tirol |