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Estanislau da Conceição Aleixo Maria da Silva – Wikipedia

Estanislau da Conceição Aleixo Maria da Silva

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Estanislau da Conceição Aleixo Maria da Silva (*4. August 1952, Dili/Portugiesisch-Timor) ist ein timoresischer Politiker der FRETILIN. Vom 20. Mai 2007 bis zum 8. August 2007 war er Premierminister von Osttimor. Seit 2007 sitzt da Silva als Abgeordneter im Nationalparlament Osttimors.

[Bearbeiten] Leben

Die Eltern von da Silva sind Luis da Silva and Genoveva Aleixo. Da Silva absolvierte die Grundschule von 1961 bis 1965 in Fuiloro und von 1965 bis 1970 die Technische Schule in Dili. Nach seinem Abschluss ging da Silva nach Lissabon/Portugal, um seine Ausbildung als Elektro- und Maschinenbauingenieur weiter zu führen.

Mit dem Sturz der Diktatur in Portugal 1974 gründeten sich auch in der Kolonie Portugiesisch-Timor die ersten Parteien. Da Silva schloss sich der FRETILIN an und wurde zum Gründungsmitglied ihrer Außenstelle in Lissabon. 1975 rief Osttimor seine Unabhängigkeit von Portugal aus, wurde aber nur neun Tage später von Indonesien besetzt. Da Silva unterbrach sein Studium in Lissabon 1976 und wurde von der FRETILIN nach Australien geschickt, um dort für die Unabhängigkeitsbestrebungen Osttimors zu werben. Australische Unterstützer der Campaign for Independence of East Timor CIET schlugen da Silva vor, Neville Cunningham und António Belo bei dem Betrieb eine Funkstation zu unterstützen, die die Verbindung mit der FRETILIN-Führung in Osttimor halten sollte. Weil da Silva nicht australischer Staatsbürger war, musste er vom Untergrund aus die Funkstation bedienen und verbrachte sechs Monate im Busch des Northern Territory. Im September 1976 wurden da Silva und Cunningham durch die Polizei verhaftet. Die Funkverbindung wurde unterbrochen. Nach einem kurzen Prozess wurde da Silva wieder freigelassen. Später wurde die Funkverbindung durch FRETILIN-Mitglieder und australische Unterstützer wieder aufgebaut. Da Silva entschloss sich aber sich in Mosambik niederzulassen. Er studierte Agrarökonomie an der Universidade Eduardo Mondlane in Maputo/Mosambik und arbeitete im Staatsbetrieb Marracuene für die mosambikanische Regierung. Da Silva absolvierte außerdem kurze Kurse über Agrarsysteme in Trockengebieten beim International Crops Research Institute for the Semi-Arid Tropics in Hyderabad/Indien.

1985 kehrte er nach Australien zurück um wieder für die Unabhängigkeit Osttimors zu werben. Er sprach bei Veranstaltungen, organisierte Demonstrationen und Spendensammlungen und sprach mit australischen Politikern. Gleichzeitig hielt da Silva Kontakt mit der FRETILIN in Osttimor und unterstützte Menschen bei der Flucht aus Osttimor und dem Neuanfang in Australien. Daneben führte da Silva sein Agrarstudium an der University of Sydney weiter, wo er mit einem post-graduate diploma in Agrarökonomie 1987 abschloss. 1988 wurde da Silva beim Trangie Research Agricultural Centre des Landwirtschaftsamt von New South Wales angestellt. Von 1994 bis 1997 arbeitete er beim Australian Cotton Research Institute in Narrabri.

1994 wurde da Silva zum offiziellen Vertreter der FRETILIN in Australien. 1998 wurde er auf dem FRETILIN Nationalkongress in Sydney in das Zentralkomitee der Partei gewählt, dem er seitdem angehört. Außerdem ist da Silva eines der 15 Mitglieder der Nationalen Politischen Kommission der FRETILIN, dass die Parteiarbeit zwischen den Treffen des Zentralkomitee leitet.

1999 kehrte da Silva nach Osttimor zurück, das nun unter Verwaltung der Vereinten Nationen stand. Er arbeitete zunächst als Berater der Weltbank für Landwirtschaft und später als Projektmanager der Asiatischen Entwicklungsbank für Infrastruktur. Im zweiten Übergangskabinett Osttimors unter UN-Verwaltung wurde da Silva im Juli 2000 Minister für Landwirtschaft. Nach der Unabhängigkeit Osttimors am 20. Mai 2002 wurde da Silva Minister für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei des neuen Staates. 2002 beendete da Silva einen zwei Jahre langen Kurs für Management und Führung bei der Asiatischen Entwicklungsbank in Tokyo/Japan.

Nach dem Rücktritt von Premierminister Marí Alkatiri am 26. Juni 2006 war da Silva bis zuletzt als neuer Premierminister im Gespräch. Präsident Xanana Gusmão konnte sich aber mit seinem Kandidaten José Ramos-Horta durchsetzen, obwohl dieser nicht mehr Mitglied der Regierungspartei FRETILIN war. Da Silva nimmt innerhalb der FRETILIN im Gegensatz dazu eine führende Position ein. Er gilt auch als Verbündeter Alkatiris, der heute noch Generalsekretär der FRETILIN ist. Als Kompromiss erhielt da Silva das Amt des ersten von zwei Vizepremierministern.[1]

Nachdem Ramos-Horta die Präsidentschaftswahlen 2007 gewonnen hatte, übernahm da Silva am 19. Mai 2007 von ihm das Amt des Premierministers bis ihm am 8. August nach den Parlamentswahlen im Juni 2007 Xanana Gusmão folgte.

Da Silva spricht fließend Englisch, Portugiesisch und Tetum.

[Bearbeiten] Quellen

  1. IPS, EAST TIMOR: Doubts Linger on New PM's Ability


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