Ernst Friedrich Zwirner
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Ernst Friedrich Zwirner, (* 28. Februar 1802 in Jakobswalde, Landkreis Cosel (Oberschlesien); † 22. September 1861 in Köln) war ein deutscher Dombaumeister und Architekt.
Zwirner besuchte bis 1821 die Bauschule zu Breslau, anschließend bis 1828 die königliche Bauakademie und die Universität zu Berlin. Bald darauf trat der Schüler Schinkels als Hilfsarbeiter in die königliche Oberbaudeputation ein. 1833 wurde er – nach dem Tode seines Vorgängers Friedrich Adolf Ahlert – mit der Leitung der Bauarbeiten am Kölner Dom betraut. Durch seine Leitung nahm der Dombau einen neuen Aufschwung. Ein besonderes Verdienst erwarb er sich durch die Organisation der Bauhütte des Domes, aus der viele tüchtige, mit den Grundregeln der Gotik gründlich vertraute Bauleute hervorgingen. 1841, nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten, legte Zwirner König Friedrich Wilhelm IV. die Pläne für die Vollendung des Domes vor, die dieser akzeptierte. Im Jahr 1842 wurde er durch die Gründung des Zentral-Dombau-Vereins zu Köln ein geborenes Vorstandsmitglied des Vereins. Die Katholische Enzyklopädie von 1913 nennt Zwirner „einen der feinsten Kenner des mittelalterlichen Stils“; dennoch bemängelte sie, dass bei seiner Arbeit am Dom „Monotonie des Entwurfs“ sichtbar wird.
1853 wurde Zwirner zum Geheimen Regierungs- und Baurat ernannt. Nach seinem Tod am 22. September 1861 erschien das Domblatt, die Vereinszeitschrift des Dombauvereins, mit schwarzer Umrandung der Titelseite, eine Ehre die außer Zwirner bisher nur der im selben Jahr zuvor verstorbene König Friedrich Wilhelm IV. erhalten hatte.
Bis zu seinem Tode war Zwirner Dombaumeister von Köln. Beigesetzt wurde er auf dem Melaten-Friedhof. Der Dombau wurde nach seinen Plänen von seinem ehemaligen Stellvertreter und Nachfolger Karl Eduard Richard Voigtel vollendet. Anfänglich dem klassizistischen Stilgefühl noch nahestehend, zeigte er sich in seinen eigenen Bauten dann als Vertreter eines neugotischen Historismus.
[Bearbeiten] Weitere Bauten
- 1832–1834 Hauptgebäude der Universität Halle–Wittenberg in Halle mit Wilhelm Heinrich Matthias
- 1837 Grabmonument für Friedrich Leopold Freiherr von Fürstenberg in Kirchhundem-Oberhundem
- 1838 Herrenhaus Haus Orr in Pulheim-Orr
- 1839–1843 Apollinariskirche in Remagen. Auftraggeber: Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim.
- 1840 Wiederaufbau des Rolandsbogens der Burg Rolandseck in Remagen am Rhein
- 1844–1853 Neubau des Schlosses in Herdringen, Auftraggeber: Franz Egon Graf v. Fürstenberg-Herdringen.
- 1845 Burg Ariendorf in Bad Hönningen, Stadtteil Ariendorf.
- 1845 „Haus Wittgenstein“ im Auftrag der Bankiers-Familie von Wittgenstein.
- 1849–1855 Umbau des im Kern mittelalterlichen Schlosses Arenfels in Bad Hönningen.
- 1854 erhielt Zwirner den Auftrag von Nikolaus Johann von Steengracht, das Schloss Moyland im neogotischen Stil zu ummanteln.
- 1856–1858 Mäuseturm bei Bingen am Rhein
- 1857 Errichtung einer gotischen Fialsäule nach dem Entwurf Zwirners auf dem Drachenfels oberhalb von Königswinter als Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Befreiungskriege. Das Denkmal entstand als Nachfolgebau eines bereits 1855 errichteten Denkmals.
- 1858 neugotische reformierte Predigtkirche in (Wuppertal-) Ronsdorf.
- 1859–1861 Synagoge in der Glockengasse, Köln (im Maurischen Stil), zerstört während der Novemberpogrome 1938.
Postum wurden folgende Pläne realisiert:
- 1862 Lechenicher Rathaus.
- 1863–1864 Restaurierung der Stadtpfarrkirche St. Peter in Sinzig.
[Bearbeiten] Literatur
- Nikolaus Gussone: Das Kölner Dombaufest 1842. Ernst Friedrich Zwirner und die Vollendung des Kölner Doms. Hösel, Ratingen 1992, ISBN 3-89960-114-9
- MacMillan encyclopedia of architects. MacMillan, London 1982
- Willy Weyres: Ernst Friedrich Zwirner (1802–1861). In: Rheinische Lebensbilder, hg. v. d. Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Bd. 3, Düsseldorf 1968, S. 173–189
- The Catholic Encyclopedia. 1907–1914. Zwirner-Artikel online einsehbar unter http://www.catholicity.com/encyclopedia/z/zwirner,ernst_friedrich.html
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Ernst Friedrich Zwirner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bild und Text Stich Arenfels aus der Sammlung Alexander Duncker
Personendaten | |
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NAME | Zwirner, Ernst Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dombaumeister und Architekt |
GEBURTSDATUM | 28. Februar 1802 |
GEBURTSORT | Jakobswalde, Kreis Cosel (Oberschlesien) |
STERBEDATUM | 22. September 1861 |
STERBEORT | Köln |