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Erinnerungen (Albert Speer) – Wikipedia

Erinnerungen (Albert Speer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Erinnerungen ist eine Autobiografie des Reichsarchitekten und späteren Rüstungsministers Nazi-Deutschlands, Albert Speer. Sie wird als eine der detailliertesten Beschreibungen des Innenlebens der NSDAP geschätzt, doch sie ist auch sehr kontrovers - weil Speer die Grausamkeiten des Dritten Reiches und seine Beteiligung daran verschweigt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entstehung

Während den Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozessen wurde Speer zu zwanzig Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Sklavenarbeit durchführen ließ, als er Rüstungsminister war. Während er seine Haftstrafe im Spandauer Gefängnis absaß, schrieb er zwischen 1946 und 1966 rund 1200 Manuskriptseiten. Weil es den Gefangenen dieses Gefängnisses nicht erlaubt war, Biografien zu verfassen, schrieb er den Entwurf auf Toilettenpapier, Zigarettenpapierchen und andere beschreibbare Mittel. Die Manuskripte wurden hinausgeschmuggelt und nach seiner Haftentlassung erhielt er sie zurück. Joachim Fest half ihm bei der Entstehung des Werkes.

1969 wurde „Erinnerungen“ veröffentlicht; 1970 erschien die englische Übersetzung unter dem Titel „Inside the Third Reich“.

[Bearbeiten] Inhaltsangabe

„Erinnerungen“ ist in halb-autobiografischem Stil geschrieben. Das Buch beginnt mit seiner Kindheit; der größte Teil aber beschreibt seine Tätigkeit innerhalb der Nazi-Hierarchie.

Speer trat nach seiner Schilderung durch eine ungewöhnliche Kette von Ereignissen in die Regierung ein. Zuerst war er Architekt, der im Auftrag der Nazis arbeitete. Weil Hitler sich selbst als Architekt und Künstler sah, wandte er sich an Speer und führte ihn in seinen inneren Zirkel der Macht ein. Durch die relative Nähe zu Hitler fand er sich in einer beneideten, doch für ihn schwierigen Position. Speer bemerkte später: „Ich wäre Hitlers bester Freund gewesen... wenn er überhaupt fähig gewesen wäre, Freunde zu besitzen“.

Bis 1942 bestanden Speers Aufgaben ausschließlich in architektonischer Arbeit, insbesondere der Planung von Großbauten, welche aber wegen des Krieges nie fertig gestellt werden konnten. Nach dem Tod Fritz Todts bei einem Flugzeugabsturz ernannte Hitler völlig unerwartet den Reichsarchitekten zum neuen Rüstungsminister. Obwohl Speer behauptet, anfänglich wegen Mangel an Erfahrung gegen seine neue Verwendung protestiert zu haben, willigte er schließlich ein.

Unter Albert Speer verbesserte sich die deutsche Kriegsmaterialproduktion erheblich. Vor seiner Amtseinsetzung war Hermann Göring der Wirtschaftsminister Deutschlands. Doch Göring wurde unbeliebter und nach einem Machtkampf mit ihm konnte Speer den größten Teil des Wirtschaftsministeriums unter seine Kontrolle bringen. Er führte Reformen ein, die allerdings von den USA und auch von Großbritannien in deren Bereich schon längst umgesetzt worden waren. Speer sorgte für die totale Mobilisierung der Fabriken für Kriegszwecke und den Einsatz von weiblichen Arbeitskräften. Obwohl es ihm gelang, mehr Kriegsmaterial bereitzustellen, war der Krieg für Deutschland bereits verloren.

Als der Krieg sich dem Ende näherte, war Speer vom Krieg, von den Nazis und von Hitler selbst enttäuscht. Obwohl er einer der wenigen Menschen war, der Hitler bis zu seinem Ende nahestand, sabotierte er dessen Politik der verbrannten Erde, um die komplette Zerstörung Deutschlands abzuwenden.

„Erinnerungen“ endet mit dem Tod Hitlers und dem Kriegsende in Europa.

[Bearbeiten] Bedeutung

Speer war der höchstrangige Offizielle Nazi-Deutschlands, welcher sowohl den Krieg als auch die Nürnberger Prozesse überlebt hat. Er wurde sogar während des Zweiten Weltkriegs von alliierter Seite als einer der wenigen intelligenten und vernünftigen Menschen der Nazi-Hierarchie beschrieben. Wegen seiner hohen Position war Speer in der Lage, die Charaktere vieler Minister und Funktionäre zu beschreiben, einschließlich Joseph Goebbels, Hermann Göring, Heinrich Himmler, Rudolf Hess, Martin Bormann und schließlich auch Adolf Hitler.

[Bearbeiten] Beschreibung der Nazi-Hierarchie

Speers Memoiren setzten neue Aspekte zur deutschen Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Gegen die landläufige Ansicht, Nazi-Deutschland sei ein monolithischer totalitärer Staat gewesen, welcher wie mit Öl geschmiert perfekt lief, behauptet Speer, dass die Führungsschicht wegen überlappender Kompetenzbereiche und Unfähigkeit Einzelner zerstritten gewesen sei. Am überraschendsten war das Porträt Hitlers als eines faulen, künstlerisch mäßigen Bohemiens, der nur kurzzeitig Bestleistungen erbracht habe. Das Bild Adolf Hitlers als eines intelligenten, entschlossenen Führers war dahin.

Speers Schilderungen seiner persönlichen Einblicke in das Leben der Nazi-Größen sind bemerkenswert, besonders weil manche Nazikollegen und ihre Familien ihn als einen neutralen Vertrauten schätzten. Speer schilderte zum Beispiel, dass sich die Ehefrau von Joseph Goebbels, Magda, über die Untreue ihres Mannes beschwerte und gleichzeitig mit einem von Speers alten Freunden, Karl Hanke, eine Affäre hatte. Während eines Besuchs in Görings Gutshof konnte Speer miterleben, wie der übergewichtige Luftwaffenmarschall seine Tage mit Jagen und Essen verbrachte und mit gestohlenen Juwelen herumspielte, als seien es Spielzeuge.

Sogar bereits Mitte der dreißiger Jahre, nachdem Hitler diktatorische Macht erreicht hatte, habe der Führer sehr unregelmäßige Arbeitsgewohnheiten gepflegt. Er sei nachts sehr lange wachgeblieben und um fünf oder sechs Uhr morgens zu Bett gegangen, um dann bis Mittag zu schlafen; er habe Stunden mit Mahlzeiten und Teekränzchen verbracht und seine Zeit und die seiner Minister mit langen und langweiligen Monologen verschwendet; oft seien bis Mitternacht Filme vorgeführt worden. Er sei unfähig gewesen, normale Routinearbeit im Büro zu verrichten, weshalb sich Speer in seinen Memoiren fragt, zu welcher Tageszeit Hitler überhaupt etwas Wichtiges unternommen habe. Eva Braun habe ihm erzählt, Hitler sei im Sommer 1943 so beschäftigt und ermüdet gewesen, dass es zu keinerlei Geschlechtsverkehr mit ihr gekommen sei.

Aus Gesprächen mit dem Führer schloss Speer, dass Hitler unfähig war, sich in emotionaler oder intellektueller Weise weiterzuentwickeln. Weil Hitler beschwörend auf Menschen einwirken konnte - Speer inbegriffen - fand dieser, dass Hitler ein Soziopath und ein Megaloman gewesen sei. Sogar noch im Jahre 1945, als Deutschland praktisch den Krieg verloren hatte, habe Speer Hitler nicht davon überzeugen können, die Niederlage zuzugeben oder wenigstens eine defensive Strategie zu entwickeln.

Nach Speer begann sich die Lage Deutschlands während der Stalingrad-Tragödie zu verschlechtern, als Hitler auf seinen Vorstellungen beharrend, die Realität verkannte. Als sich Hitler zurückgezogen hatte, behauptet Speer, habe Hitlers persönlicher Sekretär, Martin Bormann, versucht, das Vakuum auszunutzen und alle Informationen, die für Hitler bestimmt waren, an sich zu bringen, um an Macht zu gewinnen.

In ähnlicher Weise malte Albert Speer auch ein negatives Bild der übrigen Mitglieder der Nazi-Regierung. Wegen Hitlers Unentschlossenheit und seines Glaubens, dass Kampf stets zur Stärke führe, seien die Kompetenzen unter den Ministern nie klar verteilt gewesen. Verschiedene Ministerien hätten sich oft mit den gleichen Aufgaben befasst, und Hitler habe sich geweigert, Klarheit zu schaffen. Um Projekte trotzdem erfolgreich durchzuführen, hätten die Minister immer wieder Konflikte austragen und sich jeweils Mehrheiten suchen müssen - so habe sich Speer immer wieder mit Goebbels und anderen zusammengetan, um Görings inkompetente Führung der deutschen Wirtschaft zu neutralisieren. Kommentatoren von „Erinnerungen“ haben gesagt, Speer sei einmal seiner Ermordung im Auftrag Himmlers sehr nahe gewesen - weil er sich unwissentlich von einem SS-Arzt behandeln ließ.

[Bearbeiten] Kontroverse

In seinem Buch - wie auch während der Nürnberger Prozesse - verneint Speer jegliches Wissen über den Holocaust. Während er zugibt, dass im Zuständigkeitsbereich seines Ministeriums Fremdarbeiter eingesetzt waren, behauptet er, dass er versucht habe, deren Lebensumstände zu verbessern oder ganz auf ihren Einsatz zu verzichten.

Auch Joachim Fest, der Speer bei der Abfassung seiner Memoiren unterstützt hatte, stellte in späteren Ausgaben der „Erinnerungen“ fest, dass vieles von dem, was Speer dort behauptet, seinen Aussagen in Nürnberg widerspräche. Am bemerkenswertesten waren wohl Speers fadenscheinige Begründungen dafür, weshalb er so lange treu zu Hitler gestanden habe. In der Autobiografie bekannte er, dass dies aus Loyalität zur Person geschehen sei.

Im Buch behauptet Speer auch, dass er im Frühjahr 1945 die Ermordung Hitlers geplant habe, um ein Ende des Krieges herbeizuführen. Allerdings gibt es dafür keinerlei Belege. Nach Speers Freilassung im Jahre 1966 gab er zahlreiche Interviews. Darin widersprach er oft dem, was er vor Gericht oder in seinen Memoiren behauptet hatte.

Wohlwollende Kommentatoren meinten, Speer habe persönliche Schuldgefühle wegen des Völkermords gehegt und seine verbliebene Lebenszeit damit verbracht, sich zu rechtfertigen und zu behaupten, er sei von den Nazis getäuscht worden. Kurz vor seinem Tod verglich Speer sein Wirken im NS-Staat mit dem eines Menschen, der einen Pakt mit dem Teufel geschlossen habe.

Skeptische Beobachter argumentieren dagegen, dass Speer mit seinen Geständnissen und Aussagen schlicht das Ziel verfolgt habe, beim Nürnberger Prozess der Todesstrafe zu entgehen. Er habe nach jeden Grashalm gegriffen, um sich zu entlasten. Zum Beispiel habe er dem Chefermittler Robert H. Jackson weitere Insider-Informationen angeboten, wenn er eine Amnestie für ihn erwirken könne. Andere Angeklagte in ähnlich hoher Position wurden hingerichtet, unter anderen Fritz Sauckel, der Speers Untergebener war.

Während die Diskussion über Speers Mitschuld immer noch andauert, werden die „Erinnerungen“ von Historikern als erstrangige Quelle über Interna der Nazi-Partei herangezogen.

[Bearbeiten] Verfilmung

Filmdaten
Deutscher Titel: Erinnerungen (?)
Originaltitel: Inside the Third Reich
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1982
Länge (PAL-DVD): 250 Minuten
Originalsprache: englisch
Altersfreigabe: FSK ?
Stab
Regie: Marvin J. Chomsky
Drehbuch: Albert Speer
E. Jack Neuman
Produktion: E. Jack Neuman
Musik: Fred Karlin
Kamera: Tony Imi
Schnitt: Richard Belding
Les Green
James T. Heckert
Besetzung

Das Buch wurde 1982 in einen mehrteiligen Fernsehfilm umgearbeitet, welcher insgesamt 250 Minuten dauert. Er wurde zuerst durch den US-Fernsehsender ABC ausgestrahlt.

Der Film weicht in wichtigen Punkten von Speers Buch ab - hauptsächlich darin, wie Speer selbst die Gräuel der Nazis wahrnahm. In seinen Memoiren erwähnt Speer die wachsende Verfolgung der Juden während der 30er Jahre an keiner Stelle, obwohl er davon hätte wissen müssen - der Film aber geht darauf ein. Zum Beispiel zeigt der Film Speers Reaktion (bzw. Reaktionslosigkeit) auf die Novemberpogrome von 1938. Obwohl Speer in seinen Ausführungen nie von der „Kristallnacht“ sprach, habe er sich deren bewusst sein müssen, da er damals in Berlin lebte.

Speer wurde von Rutger Hauer verkörpert, Goebbels durch Ian Holm und Hitler durch Derek Jacobi. Letzterer erhielt dafür eine Emmy-Nominierung.

[Bearbeiten] Literatur

  • Albert Speer: Erinnerungen. Ullstein Taschenbuchverlag, Berlin 2005, ISBN 3-548-36732-1.
    • Inside the Third Reich. Collier Books, New York 1981, ISBN 0-02-037500-X.
    • Au cœur du Troisième Reich. Fayard, Paris 1980.
  • Joseph Persico: Nuremberg. Infamy on Trial. Penguin Books, Harmondsworth 1996, ISBN 0-14-016622-X.
  • James O'Donnell: The Bunker. The history of the Reich Chancellery Group. Da Capo Press, New York 2001, ISBN 0-306-80958-3.
Andere Sprachen


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