Eosin
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Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Eosin | ||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C20H6Br4Na2O5 | ||||||
CAS-Nummer | 17372-87-1 | ||||||
PubChem | 11048 | ||||||
Kurzbeschreibung | roter Feststoff [1] | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 691,86 g·mol-1 | ||||||
Aggregatzustand | fest | ||||||
Dichte |
1,02 g/cm3 [2] |
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Schmelzpunkt |
295–296 °C [3] |
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Löslichkeit |
gut in Wasser (300 g·l-1 bei 20 °C) [3] |
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Sicherheitshinweise | |||||||
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LD50 |
2344 mg/kg (Maus, oral) [4] |
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WGK | 2 [1] | ||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Eosin (vom griechischen εως „Morgenröte“) ist ein roter, saurer Triphenylmethanfarbstoff (Xanthen-Farbstoff) und kann zum Färben von Textilien und Papier verwendet werden.
Neben dem üblicherweise eingesetzten Eosin Y (für engl. Yellowish), wird auch das Eosin B (für engl. Bluish) verwendet, das im Gegensatz zum Gelbstich von Eosin Y einen Blaustich zeigt. Beim Eosin B sind zwei der Bromatome durch Nitrogruppen ersetzt. Die Eosine leiten sich von Fluorescein ab.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verwendung
[Bearbeiten] in der Medizin
Hauptanwendungsgebiete sind die Medizin und Biologie, wo Eosin zum Färben von Zellen, u. a. im Blut (siehe auch eosinophile Granulozyten und Hämatoxylin-Eosin-Färbung) dient. Dabei werden Zellbestandteile wie z. B. das Zytoplasma rötlich angefärbt. Üblicherweise wird Eosin Y verwendet, in Spezialfällen wird aber das Eosin B eingesetzt.
Eosin und ähnliche Farbstoffe wurden – bevor sich Cortison durchsetzte – z. B. zur Behandlung von offener Neurodermitis eingesetzt: Pilze und Bakterien werden abgetötet und die Haut im Heilungsprozess unterstützt.
Da Eosin auch Brom-Atome enthält und Brom zu den Halogenen zählt, kommt ihm auch eine desinfizierende Bedeutung [5] zu (ähnlich den anderen Halogenen Chlor und Iod) und wird von Hautärzten – als Ersatz für Mercurochrom – in der Form einer z. B. 2%igen wässrigen Lösung zur Wunddesinfektion/Wundheilung eingesetzt. Allerdings wirkt es nur schwach antibakteriell.[6]
[Bearbeiten] als pH-Indikator
Eosin wird außerdem als pH-Indikator eingesetzt. Eosin Y schlägt bei ca. pH 2 von Gelb (<2) auf grün-fluoreszierend (>2) um. Eosin B schlägt bei ca. pH 1,7–1,8 von farblos (<~1,7) auf rosa-fluoreszierend (>~1,7) um, ist jedoch für diesen Zweck nicht sehr weit verbreitet.
[Bearbeiten] als Farbstoff
Bis in die 1980er Jahre verwendete man Eosin als Farbstoff in Lippenstiften. Wegen der toxischen Wirkung wurde es seither durch andere Pigmente ersetzt.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b Sicherheitsdatenblatt Carl Roth
- ↑ Sicherheitsdatenblatt Sigma-Aldrich
- ↑ a b c Sicherheitsdatenblatt (Merck)
- ↑ Sicherheitsdatenblatt Acros
- ↑ PSCHYREMBEL, S. 355, s. v. "Desinfektionsmittel"
- ↑ Eosin vielleicht überflüssig, aber nicht bedenklich, Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 7/2000