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Englischer Garten (München) – Wikipedia

Englischer Garten (München)

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Blick vom Monopteros auf die Türme der Stadt:Bayerische Staatskanzlei, Alter Peter, Neues Rathaus, Residenz, Frauenkirche, Theatinerkirche (v.l.n.r.)
Blick vom Monopteros auf die Türme der Stadt:
Bayerische Staatskanzlei, Alter Peter, Neues Rathaus, Residenz, Frauenkirche, Theatinerkirche (v.l.n.r.)
Blick auf die Türme von St. Ludwig
Blick auf die Türme von St. Ludwig

Der Englische Garten ist eine 4,17 km² große Grünanlage im Münchner Nordosten. Die Bezeichnung rührt von den Englischen Landschaftsgärten her, die von Friedrich Ludwig von Sckell bei der Gestaltung des Geländes zum Vorbild genommen wurden.

Der Münchner Englische Garten ist einer der ersten großen, ausdrücklich zur Benutzung durch das gesamte Volk freigegebenen Landschaftsgärten in Kontinentaleuropa.

Als einer der weiträumigsten Stadtparks der Welt (er ist größer als der Central Park in New York oder der Hyde Park in London, aber kleiner als der Stockholmer Nationalstadtpark) erfreut sich der Englische Garten sowohl bei einheimischen Münchnern als auch bei Touristen – nicht zuletzt auch wegen der Biergärten – auch heute noch großer Beliebtheit.

Durch die Hauptverkehrstraße Isarring wird der Englische Garten heute in einen circa zwei Kilometer langen Südteil und einen circa drei Kilometer langen Nordteil, die Hirschau, zerschnitten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Übersichtsplan Südteil
Übersichtsplan Südteil
Übersichtsskizze Südteil
Übersichtsskizze Südteil

[Bearbeiten] Hirschau

Der Name Hirschau rührt von den Hirschen und dem Wildreichtum in den Isarauen nördlich der Stadt. Schon 1613 zeigt eine Karte von Vollckmer äsende Hirsche an der Stelle des späteren Englischen Gartens. Die Hirschau wurde von 1798 bis 1804 als Fortsetzung des Englischen Gartens bis zum Aumeister angelegt. Der Name Hirschau ist seit 1808 auf den Stadtkarten eingetragen, davor, zum Beispiel 1712, wurde sie auch „Hirschanger“ genannt. Im Gegensatz zum südlichen Teil des Englischen Gartens, der an sonnigen Tagen schon mal die „Einwohnerzahl“ einer mittelgroßen Stadt erreicht, besitzt die Hirschau den Charakter eines ruhigen Stadtwaldes.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert war dieser Teil des Englischen Gartens trotz seines auch damals vorherrschenden wäldlichen Charakters industriell geprägt. Hier befanden sich die Lokomotivfabrik Maffei mit eigenem Gleisanschluss und ein Wasserkraftwerk, dessen Gebäude erhalten ist.

Am Nord- und am Südende der Hirschau befinden sich die Biergärten Aumeister und Hirschau.

[Bearbeiten] Kleinhesseloher See

Kleinhesseloher See mit Sckell-Denkmal und Seehaus
Kleinhesseloher See mit Sckell-Denkmal und Seehaus

Der Kleinhesseloher See wurde um 1800 zwischen Schwabing und Kleinhesselohe angelegt und 1807 bis 1812 erweitert. Er wird vom Oberstjägermeisterbach gespeist, der neben dem Eisbach und dem Schwabinger Bach zu dem von Sckell angelegten Bachsystem im Englischen Garten gehört.

In dem 86.410 m² großen See liegen drei Inseln:

Surfer auf dem Eisbach
Surfer auf dem Eisbach
Königininsel (2.720 m²)
Kurfürsteninsel (1.260 m²)
Regenteninsel (640 m²).

Es ist ein sehr nährstoffreicher See, in dem Graskarpfen, Schleien und Hechte zu finden sind. Einmal jährlich im Herbst wird der See von einer Fischereigenossenschaft abgefischt.

Am See befindet sich der Biergarten „Seehaus“ mit 2.500 Sitzplätzen. See und Seehaus bilden heute beliebte Freizeitziele, angeboten wird unter anderem Ruder- und Tretbootfahren. Auch die Denkmale von Friedrich Ludwig von Sckell und Reinhard von Werneck befinden sich am See.

[Bearbeiten] Rumfordhaus

Das Rumfordhaus wurde 1791 fertiggestellt. Es wurde zunächst als Offizierskasino genutzt, später diente es dem Münchner Hofstaat, heute befindet sich darin eine Kindertagesstätte.

[Bearbeiten] Chinesischer Turm

Der 25 Meter hohe Holzbau wurde 1789/1790 nach einem Entwurf von Joseph Frey von Johann Baptist Lechner errichtet.

Vorbild für den Chinesischen Turm war die doppelt so hohe „Große Pagode“ im königlichen Schlossgarten Kew Gardens in London, die sich wiederum an einer Porzellanpagode in den Gärten eines chinesischen Kaisers orientierte. Der Chinesische Turm brannte mehrfach ab, zuletzt im Juli 1944 nach Bombenangriffen. Er wurde aber stets originalgetreu wieder aufgebaut, zuletzt 1952. Am Chinesischen Turm befindet sich der mit 7.000 Sitzplätzen zweitgrößte Biergarten Münchens. Seit 1989 findet hier wieder jedes Jahr der Kocherlball statt.

Biergarten am Chinesischen Turm
Biergarten am Chinesischen Turm

Nahe dem Chinesischen Turm steht ein beliebtes Kinderkarussell im Stil der Biedermeierzeit, das bei schönem Wetter geöffnet ist. Hier drehen sich auf einem Innen- und einem Außenkreis Kutschen, Wagen und Schlitten und 20 holzgeschnitzte Tiere unter der Musik einer Walzenorgel oder eines Polyphons; gemalt und ausgesägt finden sich unter anderem Kinderbuchfiguren, Berufe, Münchner Originale und bayerische Trachten (1913 vom Schwabinger Malermeister und Dekorationsmaler August Julier eröffnet, der es dort anstelle eines schlichteren Karussells von um 1850/60 errichtete; bis 1977 im Besitz der Familie Julier, 1977 an die Bayer. Verwaltung der staatl. Schlösser, Gärten und Seen verkauft, Restaurierung 1979 bis 1981. Genaueres in „Karussells in München“ von Florian Dering im Bayerischen Jahrbuch für Volkskunde 1983/84, Institut für Volkskunde München).

Südlich des Turms befinden sich die „Ökonomiegebäude“, die Ende des 18. Jahrhunderts zunächst als landwirtschaftlicher Musterbetrieb konzipiert wurden. Heute ist in den Gebäuden die Verwaltung des Englischen Gartens untergebracht.

[Bearbeiten] Monopteros

Monopteros
Monopteros
Schönfeldwiese
Schönfeldwiese

Der Rundtempel in griechischem Stil wurde 1836 von Leo von Klenze errichtet, auf einem aufgeschütteten Hügel, der ab 1823 nach Plänen von Carl August Sckell aus Bauschutt der Münchner Residenz errichtet wurde.

Zwischen dem Monopteros und dem Japanischen Teehaus befindet sich die Schönfeldwiese. Hier wird seit den 60er Jahren Freikörperkultur praktiziert, was damals viel Aufsehen erregte und den Englischen Garten auch über die Grenzen Münchens hinaus bekannt machte.

[Bearbeiten] Japanisches Teehaus

Im Hintergrund: Japanisches Teehaus
Im Hintergrund: Japanisches Teehaus

Anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1972 und der seitdem bestehenden Städtepartnerschaft mit Sapporo, dem Austragungsort der Winterspiele, wurden am Südende des Englischen Gartens gleich hinter dem Haus der Kunst auf einer 1969 errichteten kleinen Insel im dort zu einem kleinen See ausgeweiteten Schwabinger Bach ein japanisches Teehaus und ein japanischer Garten erschaffen.

Im Teehaus findet regelmäßig die traditionelle japanische Teezeremonie statt. Jedes Jahr im Juni findet auch ein „Japanfest“ statt.

[Bearbeiten] Kultur

Freilichtbühne
Freilichtbühne

Seit 1990 zeigt im Amphitheater des Englischen Garten jeden Juli das Münchner Sommertheater bei freiem Eintritt eine klassische Komödie.

[Bearbeiten] Geschichte

Als 1777 der bayerische Kurfürst kinderlos starb, fiel das Land an den pfälzischen Kurfürsten Carl Theodor. Nachdem Theodors Versuch, das ungeliebte Erbe gegen die Niederlande einzutauschen, scheiterte, widmete er sich der Umgestaltung Münchens. Unter anderem ließ er im Hofgarten eine Gemäldegalerie eröffnen und machte Hofgarten und Galerie der Öffentlichkeit zugänglich.

Abzweigung des Schwabinger Bachs vom Eisbach
Abzweigung des Schwabinger Bachs vom Eisbach
Friedrich Ludwig von Sckell (links) erläutert Kurfürst Carl Theodor (Mitte) und Benjamin Thompson Reichsgraf von Rumford (rechts) seine Pläne im Englischen Garten
Friedrich Ludwig von Sckell (links) erläutert Kurfürst Carl Theodor (Mitte) und Benjamin Thompson Reichsgraf von Rumford (rechts) seine Pläne im Englischen Garten
Figur am früheren Eingang des Englischen Gartens in München, nach dem ersten Wort eines Sinnspruchs auf dem Sockel im Volksmund „Harmlos“ genannt; gestaltet von Franz Jakob Schwanthaler, 1803
Figur am früheren Eingang des Englischen Gartens in München, nach dem ersten Wort eines Sinnspruchs auf dem Sockel im Volksmund „Harmlos“ genannt; gestaltet von Franz Jakob Schwanthaler, 1803
Winterlinde im Nordteil, etwa 200 Jahre alt
Winterlinde im Nordteil, etwa 200 Jahre alt

Im Februar 1789 verfügte Carl Theodor, bei jeder Garnisonsstadt der bayerischen Armee Militärgärten anzulegen. Die Gärten sollten den Soldaten landwirtschaftliche Fähigkeiten vermitteln und Gelegenheit zur Erholung bieten, aber sie sollten auch der Allgemeinheit zugänglich sein. Die Anregung dazu stammte von dem in Massachusetts geborenen bayerischen Kriegsminister Benjamin Thompson, besser bekannt unter dem ihm 1792 verliehenen Titel Reichsgraf von Rumford. Als Standort für die Münchner Gärten war das westliche „Hirschangergebiet“, die heutige Schönfeldwiese im Südwesten des Englischen Gartens vorgesehen. Im Juli wurde mit der Verwirklichung des Vorhabens begonnen.

Im August 1789 erließ Carl Theodor ein Dekret, nachdem das Gebiet östlich der Militärgärten in den ersten europäischen Volkspark umgewandelt werden sollte. Die Ausführung wurde dem Schwetzinger Hofgärtner Friedrich Ludwig von Sckell (ab 1808 Ritter von Sckell) übertragen, die Oberaufsicht hatte Benjamin Thompson. Der Volkspark trug zunächst den Namen „Theodors Park“, doch schon bald setzte sich der Begriff „Englischer Garten“ durch. Im Frühjahr 1792 wurde der Park offiziell für die damals rund 40.000 Münchner Bürger freigegeben.

1798 verließ Thompson München, sein Nachfolger wurde Freiherr von Werneck. Im Dezember 1799 wurde der Englische Garten um Gebiete der Hirschau erweitert, im Januar 1800 kam das Gelände der mittlerweile aufgelösten Militärgärten hinzu. 1804 wurde Sckell vom Nachfolger Theodors zum Leiter der neu geschaffenen bayerischen Hofgärtenintendanz ernannt. In dieser Funktion prägte er bis zu seinem Tod 1823 das Bild des heutigen Englischen Gartens wesentlich.

Siehe auch: Grün- und Wasserflächen in München

[Bearbeiten] Statistik

  • Länge des Wegenetzes im Englischen Garten: 78 km
  • davon Reitwege: 12 km
  • Länge der Bäche: 8,5 km
  • Brücken und Stege: über 100
  • brütende Vogelarten: über 50

[Bearbeiten] Größenvergleich

Der Englische Garten ist mit einer Fläche von 4,17 km² eine der größten städtischen Grünanlagen der Welt.

[Bearbeiten] Verkehrslage

  • Der Englische Garten wird vom Mittleren Ring in einen südlichen und einen nördlichen Teil zerschnitten.
  • Der südliche Teil wird in Höhe des Chinesischen Turms von einer Straße, die für den motorisierten Individualverkehr gesperrt ist, durchquert. Genutzt wird sie von Buslinien, die Schwabing, den Englischen Garten und die Stadtteile rechts der Isar miteinander verbinden.
  • Eine hier geplante Straßenbahnstrecke wird von der Regierung von Oberbayern unter anderem wegen Überwiegens der Denkmalschutzbelange abgelehnt. Eine dagegen gerichtete Klage der Stadtwerke München wurde am 30. März 2006 vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof abgewiesen (Aktenz. 22 A 01.40059).[1] Inzwischen gibt es deshalb Überlegungen, die Strecke im Bereich des Englischen Gartens ohne Oberleitung zu realisieren und die Wagen zur Überbrückung mit Energiespeichern auszustatten.
  • Der südliche Teil des Gartens verläuft parallel zu den U-Bahnlinien 3 und 6, siehe Skizze.
  • Die Hirschau verläuft parallel zur U-Bahnlinie 6.

[Bearbeiten] Bildrechte

Das Fotografieren zu gewerblichen Zwecken wird vom Bayerischen Staat mit Gebühren belegt [2].

[Bearbeiten] Literatur

  • Adrian von Buttlar: Der Englische Garten in München. In: Gärten der Goethe-Zeit. Edition Leipzig, Leipzig 1993, S. 199-207
  • Adrian von Buttlar: Der Englische Garten in München. In: Der Landschaftsgarten. erweiterte Neuausgabe, Köln 1989, S. 197-205
  • Theodor Dombart: Der Englische Garten zu München. Geschichte seiner Entstehung und seines Ausbaues zur großstädtischen Parkanlage. Hornung, München 1972
  • Pankraz Freiherr von Freyberg (Zusammenst.); Bayerische Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen; Ernst-von-Siemens-Kunstfonds (Hrsg.): Der Englische Garten in München. Erweiterte und aktualisierte Neuauflage der Festschrift 200 Jahre Englischer Garten in München. Knürr, München 2000, ISBN 3-928432-29-X
  • Angelika Papillion-Piller: Der Englische Garten in München als „Volksgarten“: die Ziele seiner Initiatoren und die Reaktionen der Bevölkerung bis 1830. München Univ., Mag.-Arbeit, 2000
  • Elmar D. Schmid (Bearb.): Englischer Garten München: amtlicher Führer. (Veröffentlichungen der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen), 2., veränd. Aufl., München, 1989
  • Eva Schneider, Rita Mühlbauer: Baum-Pfade: Wege zu besonderen Bäumen. München, Englischer Garten Süd. Ökologie & Pädagogik, München 2005, ISBN 3-933114-06-3
  • Margret Wanetschek: Grünanlagen in der Stadtplanung von München. 1790 – 1860. Neu herausgegeben von Klaus Bäumler und Franz Schiermeier Franz Schiermeier Verlag, München 2005, ISBN 978-3-9809147-4-1

[Bearbeiten] Verweise

  1. Pressemitteilung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs
  2. Von der Bayerischen Auffassung der Bildrechte – Eine Posse

[Bearbeiten] Weblinks


Koordinaten: 48° 9' 10" N, 11° 35' 31" O

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