Elmar Brok

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Elmar Brok (* 14. Mai 1946 in Verl) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1999 bis 2007 Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten des Europäischen Parlaments.

Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Gesellschaftliche Ämter 5 Kritik 6 Ehrungen 7 Einzelnachweise 8 Weblinks

[Bearbeiten] Leben und Beruf

Brok studierte ohne Abschluss Rechtswissenschaft und Politologie und war danach als Rundfunk- und Zeitungsjournalist tätig. Brok war später Europabeauftragter des Vorstandes der Bertelsmann AG und ist dort seit 2004 Senior Vice President Media Development.^[1]

Elmar Brok ist verheiratet und hat drei Kinder.

[Bearbeiten] Partei

Brok engagierte sich zunächst in der Jungen Union und war von 1973 bis 1981 deren stellvertretender Bundesvorsitzender. Er gehört seit 1994 dem Landesvorstand der CDU in Nordrhein-Westfalen und seit 2004 dem CDU-Bundesvorstand an. Seit 1996 ist er Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Ostwestfalen-Lippe. Brok war von 1989 bis 1999 Vorsitzender des CDU-Bundesfachausschusses Außen- und Sicherheitspolitik und leitet seit 1999 den Bundesfachausschuss Europapolitik.

Nachdem er von 1993 bis 2002 zunächst Vizepräsident war, ist Brok seit 2002 Präsident der Europäischen Union Christlich-Demokratischer Arbeitnehmer (EUCDA). Er gehört außerdem dem Vorstand der Europäischen Volkspartei (EVP) an.

[Bearbeiten] Abgeordneter

Seit 1980 ist Brok Mitglied des Europäischen Parlaments und war dort von 1999 bis 2007 Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten, dem er auch weiterhin angehört. Brok war Vorsitzender der EVP-Gruppe im Konvent für die Verfassung der Europäischen Union und von 1999 bis 2004 Hauptberichterstatter für die Erweiterung der EU. Brok gehört dem Vorstand der EVP-ED-Fraktion an und war einer der drei Vertreter des Europaparlamnets in der Regierungskonferenz 2007, welche den Vertrag von Lissabon ausgearbeitet hat. Außerdem ist er Mitglied in der Delegation für die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten.

[Bearbeiten] Gesellschaftliche Ämter

Von 1999 bis 2006 war Brok Präsident der Europa-Union Deutschland. Peter Altmaier wurde am 10. Dezember 2006 zu seinem Nachfolger und Brok selbst zum Ehrenpräsidenten gewählt. Zudem ist er Mitglied des Steering Committee, des parlamentarischen Lenkungsausschusses der Initiative Europa eine Seele geben und neben weiteren Abgeordneten des Europaparlaments und des Bundestages Beiratsmitglied des Komitees für eine demokratische UNO.

[Bearbeiten] Kritik

Brok wurde wiederholt vorgeworfen, die Interessen seines Arbeitgebers Bertelsmann anstatt der seiner Wähler zu vertreten. So war er maßgeblich am Zustandekommen der EU-Richtlinie zum Urheberrecht beteiligt, die nach Aussage eines Bertelsmann-Managers die Position der Medienunternehmen stärke.^[2] Im Entwurf für den Vertrag über eine Verfassung für Europa setzte Brok durch, dass das Recht auf „Geistiges Eigentum“ im Verfassungsentwurf absolut gesetzt wurde und keiner sozialen Verpflichtung unterliegt (Art.II-77 Abs. 2).^[3] Der Verfassungsrechtler Hans Herbert von Arnim bezeichnete Broks Tätigkeit mehrmals als „legale Korruption“.

Broks Angabe, er trenne Mandat und private Geschäftsinteressen „messerscharf“, wurde von Brüssel-Korrespondenten bezweifelt, die interne Bertelsmann-Papiere zugespielt bekamen. Es wurden Vorwürfe laut, er habe seine Beziehungen genutzt, um einen Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Hajo Friedrich, der zuvor kritisch über ihn berichtet hatte,^[4] an zukünftiger Berichterstattung zu hindern. Hierzu habe Brok bei FAZ-Herausgeber Günther Nonnenmacher angerufen. Nachdem Nonnenmacher daraufhin mit dem Brüsseler FAZ-Büro gesprochen habe, hätte Friedrich nicht mehr für das Politikressort schreiben dürfen, wie er es vorher gelegentlich getan hatte.^[5]

[Bearbeiten] Ehrungen

Brok wurde das Bundesverdienstkreuz I. Klasse und das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. 2002 wurde er als Komtur des Gregoriusordens geehrt. 2007 ernannte ihn das Tabakforum zum Pfeifenraucher des Jahres.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

1. ↑ Jürgen Kaube: Nebeneinkünfte. Pflegestufe eins. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Januar 2005.
2. ↑ Peter Mühlbauer: Lex Bertelsmann vor der zweiten Hürde. In: Telepolis, 29. Oktober 2001.
3. ↑ Peter Mühlbauer: Verfassungsfeinde feiern in Berlin. In: Telepolis, 28. März 2007.
4. ↑ Hajo Friedrich: Nebeneinnahmen im Zwielicht: In: FAZ, 11. Januar 2005.
5. ↑ Lutz Mükke im Medienmagazin Message, 4. Quartal 2005, Auszugsweise als PDF erhältlich: [1], vollständiges PDF: [2].

[Bearbeiten] Weblinks

• Website von Elmar Brok.
• Biografie beim Europäischen Parlament.
• Lutz Mükke: Der Parlaments-Broker (pdf). In: message 4/2005, 7. Oktober 2005.
• Quartalsberichte von Elmar Brok an Bertelsmann über seine Lobbyarbeit auf der Website von Hans-Peter Martin.
• Literatur von und über Elmar Brok im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Personendaten
NAME	Brok, Elmar
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Politiker (CDU)
GEBURTSDATUM	14. Mai 1946
GEBURTSORT	Verl