Domoinsäure
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Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Domoinsäure | ||||||
Summenformel | C15H21NO6 | ||||||
CAS-Nummer | 14277-97-5 | ||||||
PubChem | 6426712 | ||||||
Kurzbeschreibung | weißes Pulver | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 311,33 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand | fest | ||||||
Löslichkeit |
löslich in Wasser: 8 g·l−1 (20 °C) und Methanol: 0,6 g·l−1 [1] |
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Sicherheitshinweise | |||||||
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WGK | 3[1] | ||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Domoinsäure ist ein Strukturanalogon der Glutaminsäure, bindet aber mit hundertfach höherer Affinität als L-Glutaminsäure an Glutamatrezeptoren.
Sie ist Ursache einer als Amnesic Shellfish Poisoning (ASP) bezeichneten Erkrankung des Menschen, die nach dem Genuss von Meeresfrüchten (vor allem von Muscheln) oder Fischen auftreten kann, wenn diese aus Gebieten stammten, in denen eine Algenblüte aufgetreten ist. Domoinsäure greift vor allem Regionen im Hippocampus und in dessen Nachbarschaft an und schädigt auf diese Weise insbesondere – aber meist reversibel – das Erinnerungsvermögen durch eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses. Vergiftungen durch Domoinsäure können ferner u. a. Übelkeit, Krämpfe, Durchfall, Kopfschmerz und Atembeschwerden verursachen.[2] Bei konstitutionell schwachen Erkrankten kann die Schädigung bis zum Tode führen. [3]
In Deutschland erlaubt die Fischhygiene-Verordnung (in § 16,1, Ziffer 7) eine Höchstmenge von 20 mg Domoinsäure/kg Muschelfleisch.[4]
Verursacher der Vergiftungserscheinungen durch Domoinsäure sind häufig Kieselalgen der Gattung Pseudo-nitzschia (auch: Nitzschia pungens).
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ a b c Datenblatt Sigma-Aldrich
- ↑ Gesundheitliche Folgen toxischer Algenblüten
- ↑ Matthias Kania: Entwicklung von polyklonalen und monoklonalen Antikörpern zum Nachweis von Domoinsäure. Fakultät Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt der Technischen Universität München, 2002, PDF
- ↑ Fischhhygiene-Verordnung (PDF)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Weiterführende wissenschaftliche Informationen zur Giftigkeit (PDF)