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Domestizierung – Wikipedia

Domestizierung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Domestizierung oder Domestikation ist ein innerartlicher Veränderungsprozess von Wildtieren oder -pflanzen, bei dem diese durch den Menschen über Generationen hinweg von der Wildform genetisch isoliert gehalten werden. Damit wird ein Zusammenleben mit dem Menschen oder Nutzung durch diesen, anschaulich in dessen Haus (lat. domus), ermöglicht.

Im übertragenen Sinne wird der Begriff auch benutzt, um die Entschärfung oder auch Verfälschung einer ursprünglichen Idee zu bezeichnen, etwa eines politischen Konzepts oder einer wissenschaftlichen Theorie.

Der folgende Text behandelt die Domestikation von Tieren.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Domestizierung von Wildtieren

Die Domestizierung von Wildtieren ergibt sich durch die menschliche Auslese und Isolation solcher Individuen zur Züchtung der Art, die den gewünschten Eigenschaften am meisten entsprechen, z. B. eine geringere Aggressivität gegenüber Artgenossen und Menschen. Zweck der Domestizierung ist die Verwendung als Nutz- oder Heimtier. Ist dies geschehen, spricht man von der Domestiziertheit der Tierart, was nicht mit der Zähmung eines einzelnen Wildtiers verwechselt werden sollte.

Durch das Einsetzen der Domestizierung einer Tierart werden die Voraussetzungen für die Entwicklung der Art entscheidend verändert. Die natürliche evolutionäre Entwicklung wird durch künstliche Auswahl des Menschen nach Zuchtkriterien ersetzt. Die genetischen Eigenschaften der Tiere ändern sich daher im Rahmen der Domestikation.

[Bearbeiten] Wichtige domestizierte Tierarten

Hauskatze
Hauskatze

[Bearbeiten] Raubtiere

Wölfe als Hunde waren die ersten Haustiere und wurden zuerst als Jagdhelfer, später als Hütehunde abgerichtet.

Coppinger und Zimen haben eine andere Theorie: Der Wolf (als Welpe) schloss sich dem Menschen an. Dieses frühe Stadium der (Selbst-) Domestikation ist heute noch auf Pemba und in Ostafrika und Namibia zu beobachten. Sie betrachten den „Haushund“ als in der juvenilen Phase verharrenden Wolf. Was durch Zimens Beobachtung gestützt wird, dass juvenile Wölfe sich genauso ausbilden lassen wie Hunde, mit der Pubertät allerdings alle „Zahmheit“ verlieren und in reines Wolfsverhalten wechseln. (z. B. erhöhte Fluchtdistanz)

Der früheste Nachweis (Pfotenabdruck) ist etwa 23000 Jahre alt. Eine genetische Berechnung zeigt, dass sich Hund und Wolf vor schätzungsweise 12500 Jahren getrennt haben, was demzufolge bedeutet, dass Hund bzw Wolf sehr viel länger schon Haustier waren, weiteres bei: Haushund

Hauskatzen sind mit etwa 3500 Jahren eine sehr junge domestizierte Raubtierart. Sie verdrängte das ältere Frettchen, den domestizierten Iltis. Erst einige Zeit nach Beginn unserer Zeitrechnung verdrängte die Katze auch in Europa das Frettchen.

[Bearbeiten] Pflanzenfresser

Ägyptische Zeichnung von domestizierten Kühen
Ägyptische Zeichnung von domestizierten Kühen

Die Menschen domestizierten bereits vor 8.000 v. Chr. Ziegen, Schafe, Rinder und vermutlich auch das Schwein und noch vor 3500 v. Chr. Pferde. Bevor sie auch als Arbeitstier eingesetzt wurden, dienten alle diese Tierarten als Fleischlieferanten. Rinder, Schafe und Ziegen dienten schon früh als Lieferanten von Sekundärprodukten wie Käse und Milch. Das erste Zugtier war der Ochse 5.500 v. Chr. (der kastrierte Stier). Esel und Pferd kamen später als Lasttiere, dann als Zugtiere und letztlich als Reittiere hinzu. Zugleich kam mit dem Trampeltier die erste Kamelart in Nutzung.

In der jüngeren Geschichte wurden schließlich Lama, Meerschweinchen zur Fleischgewinnung und Rentiere wie auch verschiedene Heimtiere, wie Goldhamster und Farbmaus domestiziert.[1] Ab etwa 6500 v. Chr. begann an verschiedenen Stellen und zu verschiedenen Zeiten unabhängig voneinander die Domestikation des Auerochsen. Vermutlich wurden die ersten Rinder zu Kultzwecken gehalten. Ausschlaggebend dürfte der Mondkult gewesen sein: Der Mond galt als Sinnbild der Fruchtbarkeit, und die geschwungenen Hörner der Rinder wurden zum Symbol der Mondgöttin, der zu bestimmten Zeiten geheiligte Tiere geopfert wurden (Dr. Bernhard Grzimek 1968).

Die Domestizierung von Pferden scheint an vielen verschiedenen Orten (gleichzeitig) geglückt zu sein. Forscher, die die mitochondriale DNA der Tiere untersuchten, fanden heraus, dass es keinen gemeinsamen Zuchtstamm gibt. Das Pferd war nach der Eiszeit in isolierten Gebieten als „Restpopulation“ zurückgeblieben (iberische Pferde). Die erste Domestikation des Tieres gelang aber wohl in den Steppen des Ostens. Später konnten beinahe überall Nachdomestikationen erfolgen.

[Bearbeiten] Chronologie der Domestizierung von Haustieren

  • Haushund (vor 14000 Jahren/Europa)
  • Schaf (vor 10000 Jahren/Westasien)
  • Ziege (vor 10000 Jahren/Westasien)
  • Schwein (vor 9000 Jahren/Vorderasien, China)
  • Rind (vor 8500 Jahren/Südosteuropa)
  • Dromedar (vor 6000 Jahren/Südarabien)
  • Esel (vor 6000 Jahren/Nordostafrika)[2]
  • Pferd (vor 5500 Jahren/Südosteuropa)
  • Gans (vor 4500 Jahren/Ägypten)
  • Katze (vor 3500 Jahren/Ägypten)
  • Huhn (vor 3500 Jahren/Vorderasien)
  • Ente (Stockente vor 3000 Jahren/Europa, Asien, Nordamerika)
  • Kaninchen (vor 1500 Jahren/Frankreich)

[Bearbeiten] Merkmalsänderungen durch Domestizierung

Mit der Domestizierung sind meist eine Reihe von typischen Merkmalsänderungen gegenüber der Wildform festzustellen (vgl. u. a. das Fuchsexperiment von Trut et al. sowie die Arbeiten von Hermann von Nathusius, siehe Literatur), man bezeichnet dies auch als Domestikationseffekt:

  • Abnahme der Gehirnmasse um 20–30 %, Rückgang der Furchung, insbesondere in den für die Verarbeitung der Sinneseindrücke bedeutsamen Gehirnarealen
  • Verstärkung für den Menschen nützlicher Eigenschaften (z. B. Milchleistung beim Rind)
  • Änderung der Ausprägung einiger Verhaltensweisen (z. B. reduzierte Aggressivität)
  • Reduzierung des Gebisses und von Hörnern
  • Änderung der Fellfarbe von Tarnfarben hin zu vielfältigeren, auffälligen Farbvarianten
  • Reduzierung des Fells (z. B. beim Hausschwein)
  • Auftreten von Hängeohren
  • Steilere Stirn
  • Reduzierungen im Verdauungstrakt
  • Ausbildung von Rassen mit z. T. gravierenden Unterschieden im Erscheinungsbild (z. B. die beiden vom Wolf abstammenden Hunderassen Chihuahua und Bernhardiner)
  • Weniger gut entwickeltes Flucht- und Verteidigungsverhalten
  • Gesteigerte Fortpflanzungsrate, teilweise bis vollständige Aufgabe der Saisonalität der Fortpflanzung.
  • Weniger stark ausgeprägtes Brutpflegeverhalten

Da derartige Effekte teilweise auch beim Menschen Homo sapiens zu beobachten sind (z. B. im Vergleich zum Homo neanderthalensis), sprechen manche Biologen (u. a. Konrad Lorenz) auch von der Verhaustierung des Menschen im Zuge seiner Entwicklung. Viele dieser Merkmale sind beibehaltene Jugendeigenschaften. Man spricht hier auch von Neotenie.

[Bearbeiten] Literatur

  • Helmut Hemmer: Neumühle-Riswicker Hirsche – Erste planmäßige Zucht einer neuen Nutztierform. Naturwissenschaftliche Rundschau 58(5), S. 255–261 (2005), ISSN 0028-1050

Zu den Merkmalsveränderungen von Haustieren im Vergleich zu ihren Wildformen:

  • Trut et al., 1999: Early Canid Domestication: The Farm-Fox Experiment. (In: American Scientist, Nr 87, 1999)[2] – ein sehr aufschlussreiches Experiment zur Merkmalsveränderung durch Domestizierung.
  • Hermann von Nathusius: Vorstudien zur Geschichte und Zucht der Hausthiere. Zunächst am Schweineschädel, Berlin 1864 (Auszugsweiser Nachdruck in der Zeitschrift „Elemente der Naturwissenschaft“ Nr. 85, 2006).

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. http://www.weidewelt.de/deutsch/5/Rotes%20H%F6henvieh.pdf
  2. [1]

[Bearbeiten] Weblinks


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