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Die Letzte am Schafott – Wikipedia

Die Letzte am Schafott

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Letzte am Schafott ist eine Novelle von Gertrud von Le Fort, erschienen 1931.
Die junge, vormals ängstliche Blanche nimmt an der Guillotine den frommen Gesang der geköpften Nonnen mutig auf und erhebt somit die schwache Stimme gegen den blutigen Terror.

Inhaltsverzeichnis

Eine Zahl in runden Klammern verweist auf die Seite in der Quelle oder der Literaturstelle.

[Bearbeiten] Zeit und Ort

Die Novelle hat ein historisches Ereignis zum Thema: Am 17. Juli 1794 wurden die so genannten Carmélites de Compiègne, sechzehn Karmelitinnen, auf der Guilloutine hingerichtet und gingen singend in den Tod. Sie wurden in den Massengäbern des Cimetière de Picpus beerdigt. Als Märtyrerinnen wurden sie 1906 von Papst Pius X. dafür selig gesprochen. [1]

Die Novelle handelt vom 30. Mai 1770 (77) bis zum 17. Juli 1794 (79) in Paris und im Karmelitinnenkloster von Compiègne.

[Bearbeiten] Handlung

Während der Feuerwerk-Katastrophe bei der Vermählung Ludwigs XVI. (7) gerät die Staatskarosse der Marquise de la Force (8) in einen Tumult. Die verstörte Marquise erreicht ihr Palais mit zerrissenen Kleidern zu Fuß (9), kommt zu früh nieder und verstirbt.
Ihre Tochter, die Halbwaise Blanche de la Force, erweist sich als kleiner Angsthase. Mit sechzehn Jahren soll Blanche heiraten. Das Mädchen will aber Klosterfrau (14) werden. Ihr Vater, der Marquis de la Force, der für die Freiheit schwärmt (56), ist dagegen, kann sich jedoch nicht durchsetzen.
Blanche geht ins Karmel von Compiègne. Ihre Novizenmeisterin wird Marie de l'Incarnation, die natürliche, d.h. uneheliche Tochter eines königlichen Prinzen von Frankreich (19).
1789, nach dem Sieg der Revolution, inspiziert ein übereifriger Kommissar das Kloster. Er droht beiden Frauen mit dem Martyrium. Marie glüht wie ein Cherub (30). Auch alle jene stillen Frauen zu Compiègne bereiten sich auf das Martyrium vor (34). Als die Kirchengüter durch die Nationalversammlung beschlagnahmt werden, erweisen sich die Nonnen als große Dulderinnen. Die sanften Frauen deuten die mit der Revolution einhergehenden Widerwärtigkeiten in Freude um: Arm wie in Bethlehem sind sie nun (38). Der ganze Konvent, mit Marie an der Spitze, macht sich das Martyrium zur Lebensaufgabe (46). Blanche aber hat Angst (40). Marie kann für Kleinmut überhaupt kein Verständnis aufbringen (47). Die Repressalien der Revolutionsregierung werden drückender. Die Nonnen sollen z. B. bürgerliche Kleidung tragen (49). Blanche hält dem Druck nicht stand und flüchtet. Der Vater Blanches schreibt der Priorin des Klosters, das Mädchen liege in Paris krank darnieder (55).
Das Entsetzliche geschieht in Paris. Blanches Vater wird eingekerkert (56) und erschlagen (58). Blanche lehnt hinter dem Toten an der Kerkerwand. Das Mädchen gerät in die Gewalt der schrecklichen Septembermütter (61). Jene "Mütter", benannt nach den Schreckenstagen vom 2. bis 6. September 1792 (79), sind entmenschte Marktweiber, die Blanche durch die Straßen von Paris mitschleppen (60).
Marie in Compiègne ist froh, dass nach der Flucht Blanches keine schwache Frau mehr im Kloster weilt. Die Behörden der Revolution zitieren Marie nach Paris. Ihre Staatsrente soll liquidiert werden (63). Als Marie die unglücklichen Opfer sieht, die zur Guillotine gekarrt werden, versteht sie auf einmal, was Todesangst heißt (65) und stürzt sich ins Menschengewühl. Denn Marie meint, sie habe Blanche unter dem Weibervolk, das dem Karren zum Schafott folgt, erblickt. Als Marie nach Compiègne zurück will, sind die Pariser Stadttore geschlossen. Marie, die Seele des Opferwillens aller, sieht sich vom Opfer ausgeschlossen (67). Ihr Widerstand zerbricht. Inzwischen wird der gesamte Konvent von Compiègne verhaftet, nach Paris verbracht und hingerichtet. Der adelige Briefschreiber, mit der Kokarde getarnt, erlebt dieses Martyrium der sechzehn Nonnen von Compiègne als Zuschauer. Der fromme Gesang der Märtyrerinnen, der rasch erstirbt, lässt die blutdürstige Meute verstummen. Doch dann vernimmt der Briefschreiber das Wunder. Maries Stimme geht auf eine andere über (71). Blanche erhebt am Schafott als Letzte der frommen Frauen aus dem Pulk der Septembermütter heraus die feine, kindliche Stimme. Das Gesicht der vormals Ängstlichen ist völlig furchtlos (73). Blanche setzt den zu rasch erstorbenen Gesang fort. Aber für kurze Zeit nur. Dann wird sie von dem Gesindel erschlagen. Marie hingegen kommt als Einzige der Klosterfrauen mit dem Leben davon.

[Bearbeiten] Zitat

Leben ist schwerer als sterben (67).

[Bearbeiten] Form

Die Novelle ist als Brief eines Aristokraten an eine anonyme Emigrantin abgefasst. Datiert ist der Brief mit Paris, im Oktober 1794 (5). Der anonyme Briefschreiber ist nicht allwissend. So übergeht er Interessierendes, wie z.B. Blanches Flucht aus dem Kloster (54, 55). Und er distanziert sich vorsichtig von Gerüchten. Er möchte z.B. die Ereignisse unmittelbar vor Blanches Geburt nüchtern berichten (9, 10).
Zur Struktur der unerhörten Begebenheit: Blanche, die Schwache, erhebt im entscheidenden Moment die Stimme, während die über die ganze Novelle hinweg starke Marie längst verstummt ist.

Der Stil ist geprägt von zahlreichen Kommentaren und zusätzlichen Informationen des fiktiven Briefverfassers.

[Bearbeiten] Rezeption

  • In der Novelle wird gezeigt, wie sich die Angst überwinden läßt (Leiß, Stadler, 102).

[Bearbeiten] Bearbeitungen

Georges Bernanos schrieb auf der Basis der Erzählung zunächst 1947 ein Film-Drehbuch, das 1960 unter dem Titel Le Dialogue des Carmélites (dt. Opfergang einer Nonne) verfilmt wurde. Jeanne Moreau spielte in diesem Film die Blanche. [2] Schon 1951 war das Manuskript zu einem Bühnenstück von Bernanos posthum als Die begnadete Angst in Zürich uraufgeführt worden. Auf der Basis dieses Textes erstellte Francis Poulenc das Libretto zu seiner Oper Les dialogues des Carmélites, die 1957 an der Mailänder Scala herauskam. [3]

[Bearbeiten] Literatur

Quelle

  • Gertrud von Le Fort: Die Letzte am Schafott. Novelle. Reclam Nr.7937, Suttgart 2005. 79 Seiten, ISBN 978-3-15-007937-9

Sekundärliteratur

  • Deutsche Literaturgeschichte. Band 9. Ingo Leiß und Hermann Stadler: Weimarer Republik 1918 - 1933. S.96 - 103. München im Februar 2003. 415 Seiten, ISBN 3-423-03349-5
  • Gero von Wilpert: Lexikon der Weltliteratur. Deutsche Autoren A - Z. S.381. Stuttgart 2004. 698 Seiten, ISBN 3-520-83704-8

Einzelnachweise

  1. vgl. fr:Carmélites de Compiègne
  2. Porträt des Films auf mynetcologne.net
  3. Rudolf Kloiber, Wulf Konold, Robert Maschke: Handbuch der Oper, München 2002, ISBN 3423325267


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