Der österreichische Film
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Der österreichische Film – Edition Der Standard, auch Edition österreichischer Film, ist eine seit dem Jahr 2006 vom Filmverlag Hoanzl in Zusammenarbeit mit der Tageszeitung Der Standard und dem Filmarchiv Austria als Einzel-DVDs herausgegebene Sammlung von 100 ausgewählten österreichischen Filmen. Auf diese Weise werden zahlreiche Filme der Öffentlichkeit zugänglich, die bislang nicht im Handel erhältlich waren. Vorbild war die „Cinemathek“ der Süddeutschen Zeitung, die internationale Filmklassiker beinhaltet.
In 450 Verkaufsstellen sowie über Direktverkauf und Online-Händler wurden bis Oktober 2007 rund 250.000 DVDs verkauft.[1] Dabei verkaufte sich kein Titel weniger als 3.000 Mal,[2] der meistverkaufte sogar insgesamt rund 9.000 Mal. Von der ersten 50-teiligen Staffel verkauften sich bis Oktober 2007 rund 1.500 Gesamtausgaben.[1]
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte
Im Jahr 2004 trat Georg Hoanzl, Leiter der gleichnamigen Agentur und Vertriebsgesellschaft Hoanzl, an die Tageszeitung Standard heran, um Unterstützung bei der Gestaltung, Auswahl und Bewerbung einer 50-teiligen DVD-Serie, bestehend aus österreichischen Filmen, zu suchen. Angesichts zumeist geringer Erfolge österreichischer Filme an den Kinokassen, mit oft weniger als 10.000 Besuchern, überwog zunächst die Skepsis, ob für so ein Projekt überhaupt genügend Publikum vorhanden sei. Doch da Georg Hoanzl eigenen Angaben zufolge schon seit vielen Jahren, noch vor der Gründung seines auf österreichische Film-, Fernseh- und Kabarettproduktionen spezialisierten Vertriebsunternehmens, eine Filmedition dieser Art im Sinn hatte, ließ er sich von seinem Plan nicht abbringen. Mit Vorbild der Filmedition der Süddeutschen Zeitung sollte eine nur aus österreichischen Produktionen bestehende Edition geschaffen werden – die Auswahl der Filme oblag der Filmredaktion des Standard. Unterstützung holte man sich hierbei bei Ernst Kieninger vom Filmarchiv Austria, der die Auswahl mit historischen Fundstücken, etwa Avantgardefilme der 60er-Jahre, unterstützte. Die unternehmerischen Aufgaben, von Rechteabklärung bis zum Vertrieb der DVDs, oblagen den Mitarbeitern von Hoanzl.[2]
Das Projekt wurde vom Bundeskanzleramt, dem Österreichischen Filminstitut und dem Filmfonds Wien finanziell unterstützt.
Im Herbst 2007 wurde die Edition um weitere 50 Teile auf 100 DVDs erweitert. Hierbei erschienen zum Teil Filme, auf die bei der Endauswahl der 50 DVDs für den ersten Teil noch verzichtet werden musste, aber auch Filme, deren Veröffentlichung die Rechteinhaber aufgrund des großen Erfolgs der ersten Edition nun doch zustimmten. Unter den hinzugekommenen 50 DVDs befinden sich unter anderem alle sechs Teile der Alpensaga von Dieter Berner auf 3 DVDs sowie Peter Patzaks Kassbach und Florian Flickers No Name City.[2]
[Bearbeiten] Inhalt
Bei der Auswahl der Filme achtete man darauf, eine möglichst große Bandbreite des österreichischen Filmschaffens der letzten Jahrzehnte abdecken. Doch auch für die großen österreichischen Filmerfolge wie Hinterholz 8, Komm, süßer Tod oder auch Indien sollte Platz in der Edition sein. Nicht zuletzt sollten diese Filme eine größere Aufmerksamkeit auf die gesamte Edition ziehen, und so auch weniger bekannte österreichische Filme ins öffentliche Bewusstsein rufen. Klassiker und frühe Werke heute bekannter Regisseure wie Michael Glawoggers Megacities oder Wolfgang Murnbergers Ich gelobe sind ebenso enthalten wie wenig bekannte aber bedeutende Werke des österreichischen Films vergangener Jahrezehnte, wie etwa Die Verwundbaren.
[Bearbeiten] Filme
Die 100 DVDs der Edition erschienen im Jahr 2006 in zwei Ausgaben – 1 bis 25 und 26 bis 50 – sowie weitere 50 im Herbst 2007. Die DVDs beinhalten Spiel-, Dokumentar-, Avantgarde- oder Experimentalfilme, manche beinhalten mehrere Spielfilme oder Sammlungen von kurzen Filmen zu einem Thema, etwa dem österreichischen Experimentalfilm.
Teil 1 – Nr. 1–50:
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Teil 2 – Nr. 51–100, herausgegeben im Herbst 2007:
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[Bearbeiten] Quellennachweise
- ↑ a b Erfolg am Zukunftsmarkt – Neue DVD-Staffel zum österreichischen Film. Österreichisches Filminstitut/APA, 4. Oktober 2007 (Seite abgerufen am 7. April 2008)
- ↑ a b c Der Traum, der wahr wurde, Der Standard, 20. April 2007, Sonderbeilage Der österreichische Film, A2
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- www.derstandard.at – Beschreibung der Aktion
- Die 50 DVDs im Überblick