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Deisterpforte – Wikipedia

Deisterpforte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Deisterpforte zwischen Deister und Kleinem Deister.
Die Deisterpforte zwischen Deister und Kleinem Deister.

Die Deisterpforte ist ein 550 Meter breiter flacher Talpass in 120 m ü. NN zwischen dem Deister und dem Kleinen Deister in Springe in der Region Hannover, Niedersachsen, Deutschland. Der Europäische Fernwanderweg E1 führt durch die Deisterpforte. In der Deisterpforte entspringt der Fluss Haller.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Die Deisterpforte wird im Norden vom 355 m ü. NN hohen Ebersberg und im Süden vom 285 m ü. NN hohen Raher Berg begrenzt. Durch den Talpass verlaufen neben den Versorgungsleitungen auch die Bundesstraße 217 von Hannover nach Hameln, eine Landstraße, zwei land- und forstwirtschaftliche Wege, die Bahnstrecke Hannover–Altenbeken mit der S-Bahnlinie 5 PaderbornHamelnHannover HbfHannover Flughafen und der Oberlauf des Flusses Haller.

Die beiden Quellen der Haller sind am Raher Berg in dem Flurstück Am Spielbrink auf der Höhe 123,2 m ü. NN in einer Wassergewinnungsanlage der Wasserversorgungsgesellschaft Purena erschlossen; die Purena[1] ist ein Beteiligungsunternehmen der E.ON Avacon. Die Hallerbrunnen fördern Quellwasser aus dem zum Teil verkarsteten Korallenoolith des Malm, das durch Zuflüsse aus den rund 15 m mächtigen quartären Lockergesteinen ergänzt wird. Das geförderte Wasser ist leicht alkalisch, hart und weist erhöhte Karbonathärte auf. Die Quellen werden für die Trinkwasserversorgung der Stadt Springe genutzt; ihre Schüttung beträgt etwa 0,5 Millionen m³ pro Jahr. Weitere in der Nähe gebaute Brunnen beeinflussen zeitweise die Quellschüttung, weil sie ebenfalls Wasser aus dem Grundwasserkörper des Korallenoolith entnehmen. Das Einzugsgebiet der Quellen und Brunnen erstreckt sich etwa 3 km nach Südosten in den Kleinen Deister. Von der Brunnenanlage wird nur wenig Wasser in das Bett der Haller eingeführt; vor der Nutzung des Quellwassers als Trinkwasser führte die Haller in ihrem Flussbett erheblich mehr Wasser.

In der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts gab es rings um die Hallerquelle einen kunstvoll gestalteten Landschafts- und Ausflugsgarten, den der damalige Amtsmann F. Bussmann angelegt hatte. An ihn erinnert ein großer Kalkstein mit der Inschrift "SP. D. 14. Juni 1770. F. B.", der einen stilisierten Baum und mehrere Vertiefungen zeigt, die in einer Sage als Pferde- und Menschenfuß des Teufels gedeutet werden.

Gegenüber am Hang des Ebers-Berges befinden sich in den Flurstücken Großes Wolfstal und Kleines Wolfstal ebenfalls zwei Quellen; aus ihnen entspringt der Wolfsthalbach, der sich in der Deisterpforte mit der Haller vereint. Das Große Wolfstal ist ein steiles und tief eingeschnittenes Tal, das in 345 m ü. NN am Fahrenbrink beginnt und sich mit steilem Bett und noch steileren Hängen in den Berg einschneidet. Nach kaum 500 Meter Entfernung vom Fahrenbrink hat es bereits eine hundert Meter tiefe Kerbe zwischen Ebers-Berg und Wolfstalkopf eingeschnitten. Auf einer Länge von 2100 Metern überwindet das Große Wolfstal einen Höhenunterschied von 195 Metern.

Oberhalb der Hallerquellen befand sich in dem Flurstück Am Spielbrink die Gerichtsstätte Spielbrink; die Richtstätte lag in der Deisterpforte am Fuß des Ebers-Berges in dem Flurstück Galgenkamp.

Südlich der Deisterpforte liegen im Hameltal die Orte Bad Münder und Altenhagen I, die Domäne Dahle und die Wüstung Sedemünder[2]. Dort vor der Deisterpforte ereignete sich am 28. Juli 1260 die Schlacht von Sedemünder. Nördlich befindet sich das Hallertal mit der Stadt Springe in dem Springer Kessel. In dieser Richtung, 600 Meter vom Talpass entfernt, stand früher ein von der Haller angetriebenes Sägewerk; heute steht dort eine Möbelfabrik.

Am Südrand der Deisterpforte befindet sich ein stillgelegter Steinbruch am Hang des Raher Berges. Im unteren Bereich des Steinbruchs steht ein Vereinshaus, oberhalb steigt der Steinbruch als romantisches Tal den Berg hinauf. Daneben führt ein Forstweg durch den Wald und durchschneidet die Landwehr, die hier in einer Informationstafel erklärt wird. Der Forstweg führt dann weiter zur Stadt Springe.

Die Waldgaststätte Deisterpforte wurde 1876 von dem Ratskellerwirt Christian Bauer als Ausflugslokal gebaut; es ist noch im Betrieb.

[Bearbeiten] Geologie

Die Deisterpforte war bis vor 400.000 Jahren die Eingangsschlucht für den Weserfluss, der anderthalb Millionen Jahre lang vom jetzigen Hameltal her kommend die Deisterpforte durchquerte und durch das jetzige Hallertal in das Leinetal hinüberfloss. Die von dem Festgestein gebildete Basis der Weser lag hier in der Deisterpforte bei etwa 75 m ü. NN; auf dieser Basis lagerte die Weser im Laufe der Zeit ihren Weserkies ab. Damals lag die Deisterpforte also 45 Meter tiefer und bildete eine imponierende Eingangsschlucht. Die Gletscher der Elsterkaltzeit schoben sich über das Hallertal und die Deisterpforte und verdrängten die Weser nach Westen. Diese Gletscher und die Gletscher der späteren Saalekaltzeit luden ihr mitgeführtes Geröll in dem Hallertal ab und verfüllten dabei auch die Schlucht der Deisterpforte.[3]

[Bearbeiten] Archäologie

In den Kiesgruben an der Deisterpforte wurden Mammutzähne[4] gefunden, die darauf hindeuten, dass die Deisterpforte vor 20.000 Jahren als Zugstraße für Mammutherden gedient hat.[5]

In der Deisterpforte befand sich bereits im Mittelalter ein Knüppeldamm für die Fahrstrasse von Hameln nach Hannover.[6] Im 14.-15. Jahrhundert wurde zur Sicherung dieses Verkehrsweges eine dreißig Meter breite Landwehr mit drei Wällen und vier Gräben errichtet. Die Landwehr[7] führte bis etwa 1800 auf beiden Seiten der Deisterpforte von den Berghängen bis in die Talenge hinunter, in der sich neben dem Knüppeldamm ein rund dreihundert Meter breiter Sumpf erstreckte, der von der Haller und dem Wolfsthalbach durchzogen wurde. Gut erhaltene Reste des Wall- und Grabensystems sind heute noch in den Flurstücken Am Spielbrink und Über der Schanze erhalten. [8]

Am Ebersberg liegen ebenso wie auch andernorts im Deister verschiedene Gruppen von Hügelgräbern. Am Rand der Deisterpforte befinden sich im Flurstück Am Wolfstal vier Hügelgräber und im Flurstück Wolfstalskopf fünf Hügelgräber.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Netzgebiet von Purena
  2. Achim Gercke: Sedemünder - das ältere Münder im Sünteltal. Die Geschichte eines untergegangenen Dorfes. Festvortrag zum 40-jährigen Bestehen des Kreisvereins des Heimatbundes Niedersachsen, gehalten am 16. August 1975. Selbstverlag Achim Gercke, Adensen 1975.
  3. Ludger Feldmann und Klaus-Dieter Meyer (Hrsg.): Quartär in Niedersachsen. Exkursionsführer zur Jubiläums-Hauptversammlung der Deutschen Quartärvereinigung in Hannover. DEUQUA-Exkursionsführer, Hannover 1998, S.104f, 111f.
  4. Die Mammutzähne werden in dem Museum auf dem Burghof in Springe aufbewahrt.
  5. Hans Heinrich Seedorf: Vor 20.000 Jahren: Mammut- und Rentierjäger im Springer Gebiet? In: Springer Jahrbuch 2005 für die Stadt und den Altkreis Springe. Förderverein für die Stadtgeschichte von Springe e.V., Springe 2005.
  6. Heinz Weber: Alvesrode. Die Geschichte eines Ortsteils der Stadt Springe. Dokumentation in zwei Bänden. Band 2, Selbstverlag Heinz Weber, Alvesrode 1980 (2. Auflage). Seite II 2.18-2.21.
  7. Landwehr an der Deisterpforte.
  8. Heinz Weber a.a.O. Seite III 3., -2.Gruppe-, Blatt 7: Sperre an der Deisterpforte (mit zwei Karten). W. Netzel: Vor- und frühgeschichtliche Befestigungen im Großraum Hannover Schriftenreihe zur Heimatkunde, herausgegeben vom Kreislehrerverein Hannover-Land Nr. 10/11, 1968. Seite 22ff mit einer Karte der Landwehr am Ebers-Berg, die W. Netzel zusammen mit W. Temps eingemessen hat, die aber von Heinz Webers Karte stark abweicht.

[Bearbeiten] Literatur

  • Udo Mierau: Unterwegs im Deister-Süntel-Tal. Ein heimatkundlicher Streifzug von Springe über Bad Münder, Eimbeckhausen, Lauenau, Rodenberg nach Bad Nenndorf. Fürsten Nirski-Verlag - Udo Mierau, Springe 2000. ISBN 3-00-006589-X

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 52° 11′ 59.46′′ N, 9° 31′ 40.80′′ O


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