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Das Cabinet des Dr. Caligari – Wikipedia

Das Cabinet des Dr. Caligari

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Filmdaten
Deutscher Titel: Das Cabinet des Dr. Caligari
Produktionsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1920
Länge (PAL-DVD): 71 Minuten
Originalsprache: Deutsch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Robert Wiene
Drehbuch: Hans Janowitz,
Carl Mayer
Produktion: Rudolf Meinert,
Erich Pommer
Musik: Giuseppe Becce
Kamera: Willy Hameister
Besetzung

Das Cabinet des Dr. Caligari ist ein deutscher Spielfilm von Robert Wiene aus dem Jahr 1920. Der expressionistische Stummfilm gilt als einer der Meilensteine der Filmgeschichte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Handlung

Der Film erzählt die Geschichte des Dr. Caligari, der auf dem Jahrmarkt ein somnambules Medium namens Cesare ausstellt und hellsehen lässt. Zwei Freunde besuchen gemeinsam die Vorstellung und einer von ihnen wird in der darauffolgenden Nacht ermordet, nachdem ihm Cesare zuvor den Tod prophezeite. Caligari stellt sich als Wahnsinniger heraus, der Cesare als Mordinstrument benutzt. Am Ende schlägt der Film jedoch einen Haken (der vom Drehbuchautor Carl Mayer nicht vorgesehen war): Die ganze Handlung ist nur eine Wahnvorstellung eines Insassen einer Irrenanstalt, Caligari der Direktor dieser Anstalt – nun allerdings wissend, wie er den tatsächlich Wahnsinnigen heilen kann.

[Bearbeiten] Stil & Einfluss

Das Cabinet des Dr. Caligari hatte am 27. Februar 1920 Premiere. Berühmt wurde das Werk durch den außergewöhnlichen, neuartigen Stil, der gemalte und gebaute, grotesk verzerrte Kulissen mit kontrastreicher Beleuchtung und gemaltem Licht und Schatten kombinierte (die Bauten stammen von Walter Reimann), wodurch er vielerorts als Musterbeispiel des expressionistischen Films bezeichnet wird. Die Geschichte des Films ist surrealistisch und das ungewöhnliche Ende war ein Resultat der damaligen Zensur. Im zeitgenössischen Kontext stellt die Figur des Caligari eine unverhohlene Kritik an Obrigkeit und Kultur des im Ersten Weltkriegs unterlegenen deutschen Kaiserreichs dar. Ursprünglich sollte Fritz Lang Regie führen, aufgrund von Zeitproblemen ging der Auftrag jedoch an Robert Wiene. Lang wird heute jedoch die dramaturgische Klammer um den Film zugeschrieben, die diesen mit realistisch fotografierten Szenen einleitet und abschließt[1].

Für den durch Das Cabinet des Dr. Caligari geprägten filmischen Stil wird gelegentlich auch der Begriff Caligarismus verwendet. Der Film wurde 1933 in Deutschland verboten und 1937 zum Bestandteil der Ausstellung „entartete Kunst“ gemacht. Heutzutage hält der Film, wie der deutsche Expressionismus der Zwischenkriegsjahre generell, eine hohe Stellung in der Filmwelt inne und inspiriert Filmemacher noch immer. Besonders einflussreich war und ist er auf die Werke Tim Burtons, dessen Charaktere Edward aus Edward mit den Scherenhänden, Ichabod Crane aus Sleepy Hollow sowie Victor Van Dort aus dem Puppenanimationsfilm Hochzeit mit einer Leiche (alle gespielt bzw. im Original gesprochen von Johnny Depp) klar sichtbare Anlehnungen an die Rolle des Cesare im Caligari sind. Das eigenwillige Szenenbild schlug sich neben The Corpse Bride auch ganz besonders in Burtons früheren Puppenfilmen, Nightmare Before Christmas und dem Kurzfilm Vincent, nieder, während großräumigere Entwürfe aus Edward Scissorhands und Batmans Rückkehr eher der Monumentalästhetik Fritz Langs verpflichtet sind. Gerade Vincent ist jedoch eine kluge, augenzwinkernde Versinnbildlichung des Expressionismus als Kunstform bzw. Filmgenre, das "das Innere nach außen kehrt".

[Bearbeiten] Literatur

  • Regine-Mihal Friedman: Das Cabinet des Dr. Caligari. In: Michael Omasta, Brigitte Mayr, Christian Cargnelli (Hrsg.): Carl Mayer, Scenar[t]ist. Ein Script von ihm war schon ein Film - „A script by Carl Mayer was already a film“. Synema, Wien 2003, ISBN 3-901644-10-5
  • Ilona Brennicke, Joe Hembus: Klassiker des deutschen Stummfilms. 1910 - 1930. Citadel-Filmbücher. Goldmann, München 1983, ISBN 3-442-10212-X

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. http://www.filmzentrale.com/rezis/cabinetdesdrcaligarisk.htm

[Bearbeiten] Weblinks


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