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Curt von Gottberg – Wikipedia

Curt von Gottberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Curt von Gottberg (* 11. Februar 1896 in Preußisch Wilten, Kreis Friedland in Ostpreußen; † 31. Mai 1945 (Selbstmord) in Flensburg), ab Oktober 1942 in Russland eingesetzt, vereinigte binnen weniger Jahre die höchste zivile und militärische Gewalt in Weißruthenien (Weißrussland) in Personalunion: ab März 1943 als Vertreter des Höheren SS- und Polizeiführers (HSSPF) von Russland-Mitte und ab September 1943 vertretend den Generalkommissar von Weißruthenien. Nur wenige Tage vor dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte, Anfang Juli 1944, stieg er zum HSSPF Russland-Mitte und Weißruthenien auf.

[Bearbeiten] Leben

Gottberg entstammte einem alten hinterpommerschen Adelsgeschlecht. Nach einer Ausbildung in der Landwirtschaft, die er 1912 begann, zog er am 2. August 1914 in den beginnenden Ersten Weltkrieg. Er machte nahezu den ganzen Weltkrieg mit und wurde 1917 wegen seiner zahlreichen Schuss- und Splitterverletzungen für kriegsbeschädigt erklärt. Mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse ausgezeichnet, gehörte er als Oberleutnant noch bis April 1920 der Reichswehr an. Zusammen mit anderen demobilisierten Reichswehroffizieren schloss er sich der Marine-Brigade Ehrhardt an. Gottberg ging 1924 nach Ostpreußen zurück, beendete seine landwirtschaftliche Ausbildung und war bis Ende der 1920er Jahre in Königsberg selbständiger Siedlungsunternehmer.

1931 trat er der SA, im Februar 1932 der NSDAP bei (Mitglied-Nr. 948.753). Im September 1932 wechselte er zur SS (SS-Nr. 45.923). Ende 1933 wurde der zum SS-Sturmbannführer beförderte Curt von Gottberg Leiter einer SS-Verfügungstruppe im württembergischen Ellwangen. Der Aufbau einer militärischen Truppe – den Grundstock zur Waffen-SS – veranlasste die SS-Führung, auf durch den Ersten Weltkrieg geschultes militärisches Personal zurückzugreifen.

1936 sollte Gottberg die Führung der 49. SS-Standarte in Braunschweig übernehmen. Im Januar 1936 verursachte Gottberg jedoch (nach einem Zechgelage) einen Autounfall. Gottbergs linkes Bein musste unterhalb des Knies amputiert werden. Himmler persönlich intervenierte zu Gunsten von Gottbergs. Die Kosten für die medizinische Nachbetreuung und Rehabilitation sowie die Kosten für das schrottreife Auto (das Fahrzeug gehörte nicht Gottberg) wurden übernommen. Himmler veranlasste, dass Gottberg im Juli 1937 zum Chef des Siedlungsamtes im Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) der SS ernannt wurde. Mit dieser Tätigkeit war Gottberg jedoch überfordert. Im Sommer 1939 wurde er zusätzlich kommissarischer Leiter des „Prager Bodenamtes“. Gottbergs „eigenwilliges“ Finanzgebaren (dubiose Transaktionen, „Spenden“, Darlehen an Privatpersonen, mangelnde Aufsicht gegenüber Untergebenen, Verlustgeschäfte in Millionenhöhe u. a. m.) führten zu einem handfesten Skandal innerhalb dieser SS-Behörde. Im November 1939 sorgte sein Chef im RuSHA, Günther Pancke, für Gottbergs Rücktritt. Er drohte Gottberg sogar mit der Verbringung in ein KZ.

Sein Betätigungsverbot und „Hausarrest“ endete nach etlichen Interventionen erst am 1. Oktober 1940. Er wurde Chef des Erfassungsamtes im SS-Hauptamt. Das lang anhaltende Disziplinarverfahren am Hauptamt-SS-Gericht fand im April 1942 mit Gottbergs Rehabilitierung sein Ende. Er habe zwar „sachliche Fehler“ gemacht, ihm seien „unzweckmäßige Dispositionen“ unterlaufen, ihm wurde aber zu Gute gehalten er habe mit „bemerkenswerter Schwungkraft“, „einsatzbereiter Verantwortungsfreudigkeit“ und „persönlicher Hingabe“ gehandelt.

Zunächst als SS- und Polizeiführer (SSPF) für „Weißruthenien“ (seit dem 14. März 1943 Vertreter des HSSPF Rußland-Mitte und seit dem 21. Juni 1944 schließlich HSSPF Rußland-Mitte und Weißruthenien) konnte der von Himmler protegierte Gottberg seine „SS-Führerfähigkeit“ zwischen Oktober 1942 und Juni 1944 unter Beweis stellen. Am 27. September 1943 wurde er mit der Wahrung der Geschäfte des am 23. September 1943 in Minsk durch eine Bombe getöteten Generalkommissars von Weißruthenien, Wilhelm Kube, beauftragt.

Gottberg entwickelte neue Strategien in der Partisanenbekämpfung auf dem Territorium der Sowjetunion. In einer dichten Folge von Kommandounternehmungen griff er von sich aus mutmaßliche Stützpunkte von Partisanen an. Gottberg wurde Fachmann für „Bandenbekämpfungsunternehmen“. Ganze Regionen wurden zum „Bandengebiet“ erklärt, die Bewohner verschleppt bzw. liquidiert, die Häuser zerstört.

„In dem evakuierten Raum,“ so Gottberg in einem Befehl, „sind die Menschen in Zukunft Freiwild.“ Ein Einsatzbefehl von Gottbergs vom 7. Dezember 1942 lautete wie folgt: „Als Feind ist anzusehen jeder Bandit, Jude, Zigeuner“. Anlässlich seines ersten Unternehmens "Nürnberg" meldete Gottberg am 5. Dezember 1942: „Feindtote: 799 Banditen, über 300 Bandenverdächtige und über 1.800 Juden. […] Eigenverluste: 2 Tote und 10 Verwundete. Glück muß man haben.“

In der Folge war die „Kampfgruppe Gottberg“, zusammen mit dem „Sonderkommando Dirlewanger“ und der „Kaminski-Brigade“, vom Chef der „Bandenkampfverbände“ SS-Obergruppenführer Bach-Zelewski koordiniert, verantwortlich für zahllose Massenmordaktionen an Zivilisten in Weißrussland. Gottberg, der binnen kurzer Zeit die höchsten militärischen Auszeichnungen erhielt, wurde wenige Tage vor dem Zusammenbruch der Front im Juni 1944 „HSSPF Russland Mitte und Weißruthenien“ und am 30. Juni 1944 zum SS-Obergruppenführer befördert.

Gottberg war als Chef der Bandenbekämpfung im besetzten Frankreich vorgesehen, was aber wegen des schnellen deutschen Rückzugs nicht mehr zur Ausführung kam. Kurz vor Kriegsende wurde er noch Kommandierender General des XII. SS-Armeekorps.

Nach Kriegsende wurde Gottberg festgenommen. Er beging am 31. Mai 1945 Suizid in britischer Gefangenschaft.


[Bearbeiten] Literatur

  • Peter Klein: Curt von Gottberg. In: Klaus-Michael Mallmann, Gerhard Paul (Hrsg.): Karrieren der Gewalt. Nationalsozialistische Täterbiographien. WBG, Darmstadt 2004, ISBN 3-534-16654-X.
  • Christian Gerlach: Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrußland 1941 bis 1944. Hamburger Edition, Hamburg 2000, ISBN 3-930-90863-8.



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