Curt Oertel
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Curt Franz Albert Oertel (* 10. Mai 1890 in Osterfeld (bei Naumburg); † 1. Januar 1960 in Wiesbaden oder Limburg) war ein deutscher Kameramann, Filmregisseur und Filmproduzent.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
Curt Oertel kam 1925 in Berlin als Kameramann zum Film. Bereits im ersten Jahr seiner Tätigkeit konnte er an Georg Wilhelm Pabsts Meisterwerk Die freudlose Gasse (mit Werner Krauss, Asta Nielsen und Greta Garbo) und an einer Inszenierung von Alexander Korda mitwirken. Zwei weitere Filme mit Pabst als Regisseur – Geheimnisse einer Seele und Man spielt nicht mit der Liebe, beide ebenfalls mit Werner Krauss in der Hauptrolle – folgten.
Curt Oertels erste Regiearbeit war die von Erwin Piscators Berliner Theater produzierte Literaturverfilmung Hoppla, wir leben (1927) nach einem neuen Stück von Ernst Toller mit Alexander Granach in der Hauptrolle. Als Ko-Regisseure wirkten Erwin Piscator und Simon Guttmann mit. Im Jahr des Regierungsantritts der NSDAP inszenierte Oertel gemeinsam mit Hans Deppe das mit Blut-und-Boden-Motiven versetzte Friesendrama Der Schimmelreiter (1933, mit Mathias Wieman und Marianne Hoppe) nach der Novelle von Theodor Storm. Zwei Jahre darauf folgte Oertels erste selbstständige Regiearbeit, Pole Poppenspäler (mit Gerhard Hesselbach und Ines Campi). Vorlage war wieder eine Novelle von Theodor Storm, diesmal in der Bearbeitung von Kurt Rupli, der sich wenig später als politisch linientreuer Regisseur von NS-Dokumentarfilmen profilierte. Auch Oertel selbst inszenierte und produzierte seit 1932 eine Reihe kürzerer Dokumentarfilme zu heroischen bzw. vaterländischen Themen. Als sein herausragendstes Werk gilt der 1938-40 entstandene Dokumentarfilm über Michelangelo, der 1950 von Robert J. Flaherty überarbeitet wurde und in dieser Fassung sogar einen Academy Award erhielt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gründete Oertel in Wiesbaden die „Curt Oertel Film-Studiengesellschaft mbH“, die zwischen 1947 und 1964 neun Dokumentarfilme produzierte und die nach seinem Tode von seinem Bruder Franz Oertel weiter geführt wurde.
[Bearbeiten] Filmografie
- Eine Minute vor Zwölf (1925) - Standfotos
- Die vom Niederrhein. 1. Teil (Rudolf Walther-Fein, 1925) - Kamera
- Die vom Niederrhein. 2. Teil (Rudolf Walther-Fein, 1925) - Kamera
- Die freudlose Gasse (Georg Wilhelm Pabst, 1925) - Kamera
- Der Tänzer meiner Frau (Alexander Korda, 1925) - Kamera
- Der Abenteurer (Rudolf Walther-Fein, 1925) - Kamera
- Geheimnisse einer Seele (Georg Wilhelm Pabst, 1925/1926) - Kamera
- Man spielt nicht mit der Liebe (Georg Wilhelm Pabst, 1926) - Kamera
- Bara en danserska (Deutschland/Schweden 1926) - Standfotos
- Hoppla, wir leben (1927) – Regie (mit Erwin Piscator und Simon Guttmann), Kamera, Drehbuch, Bauten
- Das grüne Monokel (Rudolf Meinert, 1929) - Kamera
- Revolte im Erziehungshaus (Georg Asagaroff, 1929) - Kamera
- Das Donkosakenlied (Georg Asagaroff, 1929) - Kamera
- Der König von Paris/Le roi de Paris (Deutschland/Frankreich 1930) - Standfotos
- Berge in Flammen (Karl Hartl, Luis Trenker, 1931) - Standfotos
- Die steinernen Wunder von Naumburg (Kurz-Dokumentarfilm; 1932) – Regie (mit Rudolf Bamberger), Kamera, Produzent
- Die Naumburger Passion (Kurz-Dokumentarfilm; 1933) - Regie (mit Rudolf Bamberger), Produzent, Kamera
- Der Schimmelreiter (1933) - Regie, Drehbuch
- Pole Poppenspäler (1935) - Regie
- Grabmal des unbekannten Soldaten (Kurz-Dokumentarfilm; 1935) - Regie, Drehbuch, Kamera
- Die steinernen Wunder von Naumburg. Ein Film nach Aufnahmen von Kurt Oertel (Kurz-Dokumentarfilm: 1937) - Regie, Produzent, Kamera
- Michelangelo. Das Leben eines Titanen (Dokumentarfilm; Deutschland/Schweiz 1938-40) - Regie, Drehbuch, Kamera
- Trauer muß Elektra tragen (Kurz-Dokumentarfilm; 1947) - Regie, Kamera, Drehbuch, Produzent
- Das Jahr 48 (Kurz-Dokumentarfilm; 1948-50) - Regie, Produzent, Kamera, Schnitt, Drehbuch
- The Titan: Story of Michelangelo (Schweiz/BRD 1950) – Regie (mit Robert J. Flaherty und Richard Lyford)
- Es war ein Mensch (Dokumentarfilm; 1949/50) - Regie, Schnitt, Drehbuch, Produzent, Kamera
- Land am Nil (Kurz-Dokumentarfilm; 1950) - Produzent
- Jungbrunnen (Kurz-Dokumentarfilm; 1951/52) - Regie, Produzent, Schnitt
- Der gehorsame Rebell (Dokumentarfilm; 1952) - Regie, Kamera, Produzent
- Neue Welt (Dokumentarfilm; 1954) - Regie, Kamera, Drehbuch, Produzent
- Impressionen aus einem Theater (Kurz-Dokumentarfilm; 1957) - Regie, Produzent, Kamera
[Bearbeiten] Literatur
- Cinegraph. Lexikon zum deutschsprachigen Film
[Bearbeiten] Weblinks
- Curt Oertel in der Internet Movie Database (englisch)
- www.filmportal.de Detaillierte Filmdaten
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Oertel, Curt |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kameramann, Filmregisseur und Filmproduzent |
| GEBURTSDATUM | 10. Mai 1890 |
| GEBURTSORT | Osterfeld (bei Naumburg) |
| STERBEDATUM | 1. Januar 1960 |
| STERBEORT | Wiesbaden oder Limburg an der Lahn |
