Codice Sconto: E463456

This WebPage/Resource is provided by https://www.classicistranieri.com

Córdoba 1978 – Wikipedia

Córdoba 1978

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Córdoba 1978 (in Österreich nur Córdoba oder auch Wunder von Córdoba, in Deutschland Schmach von Córdoba) wird das Fußballländerspiel bezeichnet, das am 21. Juni 1978 im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Córdoba, Argentinien, ausgetragen wurde. Die deutsche Fußballnationalmannschaft unterlag als amtierender Weltmeister der österreichischen Nationalmannschaft mit 2:3 und schied dadurch aus dem Turnier aus.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bedeutung

Bei der Fußball-WM 1978 wurde zunächst in vier Gruppen (1-4) mit jeweils vier Nationalmannschaften gespielt, in der jeder gegen jeden spielte. Die beiden jeweiligen Gruppenbesten zogen in die zweite Finalrunde ein, in der erneut Gruppenspiele bestritten wurden. Es gab nun noch zwei Gruppen (A und B) mit wiederum jeweils vier Mannschaften. Die beiden Gruppensieger bestritten das Finale, die Gruppenzweiten das Spiel um den dritten Platz.

Die deutsche Mannschaft stand in der zweiten Finalrunde nach einem 0:0 gegen Italien und einem 2:2 gegen die Niederlande vor dem Österreich-Spiel mit 2:2 Punkten auf Platz drei. Italien und die Niederlande (je 3:1 Punkte) hätten unentschieden spielen müssen, damit Deutschland mit einem deutlichen Sieg (fünf Tore Differenz) gegen Österreich überhaupt noch eine Chance auf den Gruppensieg gehabt hätte. Da die Niederländer aber Italien mit 2:1 schlugen, hätte der DFB-Elf auch ein Sieg gegen Österreich nur ausgereicht, um noch um Platz drei zu spielen. Gruppenbester und Finalist war die Mannschaft aus den Niederlanden, was aber erst am Ende des Spiels feststand, da beide Spiele (A/D, NL/I) gleichzeitig stattfanden. Durch die Niederlage gegen Österreich verpasste die deutsche Mannschaft allerdings sogar noch das Spiel um Platz drei, in das sie bei einem Unentschieden aufgrund der höheren Zahl der erzielten Tore (4) im Vergleich zu Italien (2) – bei ansonsten gleicher Punktezahl und Tordifferenz – gelangt wäre. Die deutsche Mannschaft war daher gezwungen, zusammen mit den Österreichern – im selben Flugzeug – die Heimreise anzutreten.

Für die österreichische Mannschaft, die in der Gruppe A bereits gegen die Niederlande mit 1:5 und gegen Italien 0:1 verloren hatte, war schon vor dem Spiel klar, dass sie weder Gruppensieger noch Gruppenzweiter werden konnte und nur im unwahrscheinlichen Fall eines deutlichen Sieges gegen Deutschland Gruppendritter. Der Sieg über Deutschland hatte somit für die österreichische Mannschaft vor allem eine psychologische Wirkung in Bezug auf die Rivalität der Nachbarländer. Es war eine späte Revanche für die 1:6-Niederlage im Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 und der erste Fußballländerspielsieg gegen Deutschland seit über 40 Jahren. In vielen Statistiken findet sich als letzter Sieg, den Österreich zuvor gegen Deutschland erreichen konnte, das 5:0 bei einem Freundschaftsspiel am 13. September 1931. Tatsächlich fand aber am 3. April 1938 während des Nationalsozialismus ein sogenanntes „Anschlussspiel“ „Ostmark“ gegen „Altreich“ statt, bei dem Österreich 2:0 siegte.

Für den damaligen deutschen Bundestrainer Helmut Schön war das Spiel sein letztes. Bereits im Vorfeld bescheinigte er seiner Mannschaft „kein WM-Format“ und kündigte an, nach der WM zurücktreten zu wollen.

In den deutschen Medien gab es wenig Zweifel an einem Erfolg der DFB-Auswahl, diskutiert wurde lediglich, ob auch der für einen Finaleinzug notwendige Kantersieg möglich sei. Selbst der eigentlich als Berater der Österreicher nach Argentinien mitgereiste Trainer Max Merkel vertrat die Ansicht, bei einem schnellen deutschen Führungstor könne „alles passieren“. Auch mehrere deutsche Spieler prophezeiten in Zeitungsinterviews einen klaren Sieg, was den Kampfgeist der Österreicher zusätzlich anfachte. Das Spiel selbst hinterließ allerdings im persönlichen Verhältnis der beteiligten Spieler – abgesehen von kleineren Sticheleien – keine Animositäten.

Während in Deutschland auf die unerwartete Niederlage mit einer Mischung aus Unglauben, Enttäuschung und Entsetzen reagiert wurde, galt in Österreich der Sieg bald als einer der größten sportlichen Erfolge der letzten Jahrzehnte, vergleichbar höchstens mit den Triumphen der Skifahrer Toni Sailer und Franz Klammer. Die Spieler der österreichischen Nationalmannschaft bei dieser WM werden in Österreich heute als „Helden von Córdoba“ bezeichnet.

Vier Jahre später trafen die Mannschaften während der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien erneut aufeinander. Im „Nichtangriffspakt von Gijón“ lieferten sich beide Teams ein offenkundig abgekartetes Spiel, das beiden zum Weiterkommen reichte, aber für die algerische Mannschaft das WM-Aus bedeutete.

[Bearbeiten] Edi Finger: „I wer’ narrisch“

Für die Nachwelt erhalten blieb dieses Fußballspiel insbesondere aufgrund der spektakulären Radio-Übertragung des Österreichischen Rundfunks durch ihren Reporter Edi Finger sen.

„Und jetzt kann Sara sich noch einen aussichtslos scheinenden Ball einholen, Pass nach links herüber, es gibt Beifall für ihn, da kommt Krankl, vorbei diesmal an seinem (…) Bewacher, ist im Strafraum – Schuss … Tooor, Tooor, Tooor, Tooor, Tooor, Tooor! I wer' narrisch! Krankl schießt ein – 3:2 für Österreich! Meine Damen und Herren, wir fallen uns um den Hals; der Kollege Rippel, der Diplom-Ingenieur Posch – wir busseln uns ab. 3:2 für Österreich durch ein großartiges Tor unseres Krankl. Er hat olles überspielt, meine Damen und Herren. Und warten S' noch a bisserl, warten S' no a bisserl; dann können wir uns vielleicht ein Vierterl genehmigen. Also das, das musst miterlebt haben. Jetz bin i aufgstanden, alle Südamerikaner mit ihren Toros(?). I glaub jetzt hammas gschlagn! Angriff aber der Deutschen, aufpassen, wieder Kopfabwehr. Das Leder kommt hinüber nach links zu Pezzey - Pezzey, aber Burschen jetzt follts net um hinten, bleibts aufrecht stehn. Noch zwei Minuten, das Leder wieder bei Österreich, noch wolln ma nichts verschreien. Jetzt kommt die Flanke in unsern Strafraum und da Kreuz hot scho wieder abgewehrt!
Die Deutschen ham alles nach vorn beordert. Eine Möglichkeit der Deutschen! Und!? Daneeeeben! Also der Abraaaamczik – obbusseln möcht' i den Abramczik dafür. Jetzt hat er uns g'hooolfn. 'llein vor dem Tor stehend. Der braaave Abramczik hot daneben gschossn. Der Orme wird si' ärgern. Noch 30 Sekunden. 3:2 für Österreich. Nach 47 Jahren meine Damen und Herren liegt eine österreichische Nationalmannschaft, aber wos für ane, eine Weltklassemannschaft, die da heute spielt, gegen die Bundesrepublik mit 3:2 in Führung. Und jetzt trau i mi scho gar net mehr hinschauen. Aussigschossen ins Out. Schiedsrichter Klein aus Israel, ein ganz hervorragender Schiedsrichter, er hat es nicht leicht heut ghabt, aber hat bis jetzt klass gepfiffen. 45. Minute, noch einmal Deutschland am Ball und Prohaska haut den Ball ins Out.
Und jetzt ist auuus! Ende! Schluss! Vorbei! Aus! Deutschland geschlagen, meine Damen und Herren, nach 47 Jahren kann Österreich zum ersten Mal wieder Deutschland besiegen!“

[Bearbeiten] Spieldaten

Österreich BR Deutschland
Österreich 3. Spieltag (Zweite Runde)
Mittwoch, 21. Juni 1978, 17:45 Uhr MEZ, Córdoba (Argentinien)

Schiedsrichter: Abraham Klein (Israel) – Assistenten: Antonio José da Silva Garrido (Portugal), Alojz Jarguz (Polen)

Bundesrepublik Deutschland
Friedrich KonciliaRobert Sara Kapitän der Mannschaft, Bruno Pezzey, Erich Obermayer, Heinrich StrasserJosef Hickersberger, Eduard Krieger, Herbert Prohaska, Wilhelm KreuzHans Krankl, Walter Schachner (71. Franz Oberacher)
Trainer: Helmut Senekowitsch
Sepp MaierBerti Vogts Kapitän der Mannschaft, Rolf Rüssmann, Bernard Dietz, Manfred KaltzRainer Bonhof, Erich Beer (46. Hansi Müller), Karl-Heinz Rummenigge, Rüdiger AbramczikBernd Hölzenbein, Dieter Müller (61. Klaus Fischer)
Trainer: Helmut Schön

Tor 1:1 Berti Vogts (59., Eigentor)
Tor 2:1 Hans Krankl (66.)

Tor 3:2 Hans Krankl (88.)
Tor 0:1 Karl-Heinz Rummenigge (19.)


Tor 2:2 Bernd Hölzenbein (68.)
Gelbe Karten Herbert Prohaska, Robert Sara Gelbe Karte Rüdiger Abramczik

[Bearbeiten] Darstellung in der Kunst

Am 16. Mai 2008, genau einen Monat vor dem EM-Gruppenspiel Österreich-Deutschland, inszenierte der Performancekünstler Massimo Furlan im Gerhard-Hanappi-Stadion im Wiener Stadtteil Hütteldorf das Wunder von Cordoba. Bei dieser 90-minütigen Performance im Rahmen der Wiener Festwochen ahmte er vor 3.000 Zuschauern die Laufwege und Gesten Hans Krankls während des Spiels von 1978 nach, begleitet vom Original-Reportageton.[1]

[Bearbeiten] Literatur und Hörspiele

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. Jochen Hieber: Cordoba-Inszenierung. Und wieder wurden sie narrisch. In: faz.net, 19. Mai 2008.
  2. Ö1 – Die Hörspiel-Galerie: Cordoba Juni 13:45 Uhr.

Codice Sconto: E463456

Static Wikipedia (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -